ZitatAlles anzeigenA.IV. 232a Das Wirken - I
Vier Arten des Wirkens (kamma), ihr Mönche, wurden von mir kundgetan,
nachdem ich sie selber verstanden und erfahren habe.
Welche vier?
Es gibt, ihr Mönche, ein dunkles Wirken, das dunkle Früchte bringt.
Es gibt ein lichtes Wirken, das lichte Früchte bringt.
Es gibt ein teils lichtes, teils dunkles Wirken, das teils lichte, teils dunkle Früchte bringt.
Es gibt ein weder lichtes noch dunkles Wirken, das weder lichte noch dunkle Früchte
bringt und zu des Wirkens Erlöschen führt.
Diese vier Arten des Wirkens, ihr Mönche, wurden von mir kundgetan,
nachdem ich sie selber verstanden und erfahren habe.
Was aber, ihr Mönche, ist das dunkle Wirken, das dunkle Früchte bringt?
Da vollzieht einer eine beschwerhafte Willenshandlung in Werken,
beschwerhafte Willenshandlung in Worten, beschwerhafte Willenshandlung in Gedanken.
Da er aber in Werken, Worten und Gedanken beschwerhafte Willenshandlungen vollzieht,
wird er in beschwerhafter Welt wiedergeboren. In beschwerhafter Welt wiedergeboren,
treffen ihn beschwerhafte Eindrücke; und von beschwerhaften Eindrücken getroffen,
empfindet er beschwerhaftes Gefühl, äußersten Schmerz, gleichwie die Wesen der Höllenwelten.
Was aber, ihr Mönche, ist das lichte Wirken, das lichte Früchte bringt?
Da vollzieht ein Mensch beschwerlose Willenshandlung in Werken,
beschwerlose Willenshandlung in Worten, beschwerlose Willenshandlung in Gedanken.
Da er aber in Werken, Worten und Gedanken beschwerlose Willenshandlungen vollzieht,
wird er in beschwerloser Welt wiedergeboren. In beschwerloser Welt wiedergeboren,
treffen ihn beschwerlose Eindrücke; und von beschwerlosen Eindrücken getroffen,
empfindet er beschwerloses Gefühl, äußerstes Glück, gleichwie die all-leuchtenden Götter.
Was aber, ihr Mönche, ist das teils lichte, teils dunkle Wirken, das teils lichte, teils dunkle Früchte bringt?
Da vollzieht ein Mensch teils beschwerhafte, teils beschwerlose Willenshandlung in Werken,
teils beschwerhafte, teils beschwerlose Willenshandlung in Worten, teils beschwerhafte, teils
beschwerlose Willenshandlung in Gedanken.
Da er aber in Werken, Worten und Gedanken teils beschwerhafte, teils beschwerlose Willenshandlungen
vollzieht, wird er in einer teils beschwerhaften, teils beschwerlosen Welt wiedergeboren.
In einer teils beschwerhaften, teils beschwerlosen Welt wiedergeboren, treffen ihn teils beschwerhafte,
teils beschwerlose Eindrücke; und von teils beschwerhaften, teils beschwerlosen Eindrücken getroffen,
empfindet er teils beschwerhaftes, teils beschwerloses Gefühl, Schmerzen, mit Freuden gemischt, gleichwie
die Menschen, einige Himmelswesen und einige Wesen der Daseinsabgründe.
Was aber, ihr Mönche, ist das weder lichte, noch dunkle Wirken, das weder lichte, noch dunkle
Frucht bringt und zu des Wirkens Erlöschen führt?
Es ist jener Willenszustand, der zum Erlöschen desjenigen Wirkens führt, das dunkel ist und dunkle
Früchte bringt; jener Willenszustand, der zum Erlöschen desjenigen Wirkens führt, das licht ist und
lichte Früchte bringt; jener Willenszustand, der zum Erlöschen desjenigen Wirkens führt, das teils
licht, teils dunkel ist und teils lichte, teils dunkle Früchte bringt (*1).
Das, ihr Mönche, nennt man das weder lichte, noch dunkle Wirken, das weder lichte, noch dunkle
Früchte bringt und zu des Wirkens Erlöschen führt.
Diese vier Arten des Wirkens, ihr Mönche, wurden von mir kundgetan, nachdem ich sie selber verstanden und erfahren habe.
(*1) Mit diesem Willenszustand (cetanā) sind gemeint die 4 überweltlichen
Pfadmomente (magga) des Stromeintritts, der Einmalwiederkehr, der
Nichtwiederkehr und der Heiligkeit.