Beiträge von Niemand im Thema „Allgemeine Anfängerfragen“

    Nun mühe ich mich und suche, im Trubel unserer Welt wieder dahin zu gelangen, was ich einmal erreicht hatte - und, das hätte ich nicht gedacht: es fällt mir schwer.

    danke für Deine ausführliche und sehr interessante Antwort!


    Beim zitierten Satz kam mir folgender Gedanke:

    Ich glaube an diesem Punkt ist wichtig zu erkennen, dass nichts davon verloren gehen kann, was man in der Abgeschiedenheit ein Mal erkannt hat. Es will nur neu entdeckt/geboren werden und es ist eine Weiterentwicklung, das in unseren "normalen" Alltag zu bringen. Also anstatt irgendwohin zurück zu kehren sähe ich es eher so, dass es auf einer anderen Ebene neu entdeckt werden will (kein leichter Schritt, aber ein Wichtiger). Es gilt vielleicht Vertrauen zu finden, dass "es" trotzdem da ist, auch unter den gegebenen, neuen Umständen. Dein Auslandsaufenthalt hörte sich für mich ähnlich einem Mönch an, der für gewisse Zeit in die Abgeschiedenheit des Klosters ging und jetzt zurück kommt.

    Ich lese aus Deiner Beschreibung ein Stück Wehmut und vielleicht sogar Auflehnung gegen die neuen Umstände heraus (kann mich auch täuschen), aber falls ja, dann ist es vmtl. das, was überwunden werden will. Das ist auch eine Chance, dem Leben zu beweisen, wie ernst es einem ist und wie bedingungslos man sich diesem bereits eingeleiteten Prozess anzuvertrauen bereit ist.


    Ich hoffe, ich bin da jetzt nicht zu weit ins Spekulative abgerutscht.

    Batbayar66 hört sich an, als würdest Du schon eine ganze Weile üben, darf ich fragen wie lange schon?

    Mir ist grad noch was eingefallen, was mir manchmal beim Einstieg in eine Sitzung hilft:

    Ich sage innerlich den Satz "Jetzt stelle ich mich ganz der Stille zur Verfügung - so wie ich jetzt da bin", oder ich stelle eine innerliche Frage in den Raum, die keine rationale Antwort will: "Was tue ich jetzt hier auf diesem Kissen".

    Für mich ist das wie gesagt hilfreich als Einstieg, weil es den Wechsel vom Alltagsmodus in die Stille unterstützt und irgendwie wacher/aufmerksamer macht.

    Wichtig ist da glaub ich, dass man selber experimentiert, was einen persönlich da unterstützen kann. Sowas findet man ja nicht in Büchern.

    wie ihr den Zustand der Gedankenstille erreicht?

    durch Einübung des Vertrauens, dass auf dem Kissen wirklich nichts zu tun ist und dieses Nichts vollkommen ausreichend ist. Und wenn es nicht "funktioniert" ist eben genau das die Übung in diesem Moment. Es ist kein besseres Sitzen, nur weil nichts auftaucht. Das ist nämlich auch ein Stück weit "Glückssache/Zufall".

    wie ihr mit Gefühlen der Trägheit, Kleinmut, Lustlosigkeit umgeht, die euch auf eurem spirituellen Weg begegnen?

    Da hab ich viel Erfahrung :) Manchmal muss ich mich selber in den Allerwertesten treten, oder mich in den Arm nehmen oder einfach mal spazieren gehen oder sogar beten. Diese Stimmungen zeichnen sich mMn dadurch aus, dass man sich momentan nicht "unterwegs" auf dem spirituellen Weg fühlt und wie man sich wieder unterwegs fühlen kann muss man immer wieder je nach Situation raus finden und sich dabei besser kennen lernen. So stellt sich das jedenfalls bei mir dar. Ich frag mich dann wirklich auch mal direkt, wieso ich denn meine, nicht unterwegs zu sein und spüre da rein.

    habt ihr ein bestimmtes Buch, das ihr immer wieder lest, um euch zu motivieren, zu trösten oder zu inspirieren?

    nein, hab ich auch nicht

    und, wie viel Zeit wendet ihr am Tag für euch selbst/eure Meditation/aufs Beten auf?

    ich sitze tägl. 25 Min. und 1-2x die Woche in einer Gruppe und ein paar Mal im Jahr auf Mehrtageskursen