Beiträge von void im Thema „Was ist mit verrückter Weisheit im Buddhismus gemeint?“

    Im Mahayana und da insbesondere im Lotussutra gewann die Idee der "geschickten Mittel" ( ūpaya) Gewicht.

    Buddha verstand seine Lehren ausdrücklich nicht als geoffenbarte göttliche Wahrheiten, sondern sah sie rein instrumental, d.h. als Beschreibung wirksamer und hilfreicher Methoden (upāya) für diejenigen Menschen, die an der Erforschung der Wirklichkeit und ihrer eigenen Befreiung interessiert waren.

    Wenn buddhistische Methoden "instrumental" bezüglich des Zieles ist, dann ist die Frage, inwieweit der hohe Zweck Mittel heiligt:


    Wenn ich jemanden was erzähle, was so nicht stimmt und diese Illusion hilft ihm Befreiung näher zu kommen, ist das dann ok? Was wenn ich ihn anschreie? Oder ihn mit dem Stock haue? Oder ihm eine sinnlose Aufgabe gebe?


    Welche Mittel heiligt der Zweck und was sollte man auch dann nicht tun, wenn es in der Situation dem Ziel näherbrächte? Das sind schwierige Fragen.


    Aber wenn das Konzept , das scheinbar Unethisches in Wirklichkeit heilsam sein kann, ersteinmal in dee Welt ist, kann man von jedem augenscheinlich bizarren unethischen und egoistischen Verhalten behaupten, dass es ein "Blessing in disguise" ist. Man kann seinen eigenen Augen und Ohren nicht mehr trauen. Das ist eine große Gefahr.