Beiträge von Alephant im Thema „Zitate aus dem Palikanon“

    Zitat

    Führt nicht die verschiedenen tierischen Gespräche, ihr Mönche, wie Gespräche über: Könige und Räuber, über Fürsten und Soldaten, über Krieg und Kampf, über Speis und Trank, Kleid und Bett, Blumen und Düfte, über Verwandte und Wagen, Dörfer und Burgen, Stadt und Land, Frauen und Helden, Straßen und Märkte, über Verstorbene und Veränderungen, über Weltgeschichte und Naturgeschichte, über dies und das und dergleichen mehr.

    Solche Gespräche sind nicht mit dem Heil verbunden, nicht urasketentümlich, führen nicht zum Nichts-daran-finden, nicht zur Entreizung, Auflösung, Beruhigung, nicht zum Überblick, nicht zur vollen Erwachung, nicht zum Nirvāna.


    Über was spricht man dann mit den Freunden und mit Verwandten?


    Ist keine Kritik an der Empfehlung. Eher ein Kommentar.

    Nicht nur im Zen gibt es diese Empfehlung. In der ersten Lehrrede der Mittleren Sammlung wird erklärt, dass das Bilden von Vorstellungen und das damit zumeist einhergehende begehrliche Anhaften an ihnen das "nicht vollständige Durchschauen" zur Ursache hat.


    Majjhima Nikāya 1


    Der achtsame Umgang mit den Vorstellungen dient nicht nur einer kurzfristigen Beruhigung des Geistes. Es ist ein weiteres Erkennen entwickelbar, unter dem es zB sinnlos erscheint, sich Spekulationen über einem Wandel der Welt oder der Gesellschaft hinzugeben. Unter welchen Umständen sie sich so entwickeln würde, unter welchen anderen so wiederum. Es erscheinen, achtsam mit den Vorstellungen umgehend, oft getätigte und geglaubte Spekulationen wie Vorstellungen aus einem Traum, denen man vernünftigerweise ja nicht mehr nachgehen kann.


    Man muss unter den Vorstellungen trotzdem die richtigeren von den falscheren unterscheiden und damit auch unheilsames Anhaften und heilsames.


    Ein schöner Thread!