@Grashüpfer:
Ich habe das schon sehr oft bei anderen gesehen und auch einmal an mir selbst erfahren. Ich denke der Mechanismus beruht darauf, dass wenn man(anders als du) nur in einer einzigen Umgebung praktiziert, dann verwächst man ja auch auf sehr intime Art und Weise mit DER Sangha. Man fühlt sich genau DA auf natürliche Weise am richtigen Platz. Wechselt man dann die Gruppe, fühlt sich dann vieles erst mal wie ein nicht passendes Kleidungsstück an.
Das können ganz simple Sachen sein. Bei mir waren es z.b. die andere Art den Gong zu schlagen. Es hat bei mir fast ein Jahr gedauert, bis bei mir in der neuen Gruppe das innere Aufmerken weg war, wenn der Gong ertönte. Es war für mich immer, als würde jemand eine falsche Note spielen. Ist natürlich Quatsch, aber ich habe schon Leute wütend ihre Sachen packen sehen, weil irgend eine Unwichtigkeit der Praxis nicht so war, wie sie es ursprünglich gelernt und als richtig erfahren haben. Ganz zu schweigen von den "tieferen" Aspekten, die eine Sangha oder die Beziehung zum Dojo-Leiter ausmachen und die sehr krass unterschiedlich sein können.
Wahrscheinlich gilt das aber auch nur, wenn man unfreiwillig wechselt, z.b. wg Umzug. Jemand, der eine Gruppe im Dissens verlässt, ist Neuem gegenüber sicher offener eingestellt.
Was du machst, das "über den Tellerrand schauen", finde ich pers. auch gut, aber es birgt natürlich die Gefahr, überall nur "zu Besuch" zu sein. Wie lange machst du das denn schon? Ich frage, weil mir scheint, dass die "Pendler", die ich kannte, sich alle nach ein paar Jahren auf natürliche Weise für eine Richtung entschieden haben und das Pendeln aufgegeben haben.