Beiträge von void im Thema „Buddhismus und Abtreibung“

    Es gibt für mich in dieser Frage in der Tat nicht einmal den Schatten eines Zweifels.

    Was weder zwingend für Dich noch zwingend für Deine Interpretation spricht.

    Ich habe das Gefühl, dass es an dieser Stelle sinnvoll ist diese unterschiedlichen Auffassungen so stehen zu lassen und dass wenn es über diesen Punkt hinausgeht leicht der Eindruck entsteht, man dürfe seine Auffassung nicht haben -und aus diesem Druck Streit entstehen kann.

    Du kannst mir glauben das das alles überhaupt nicht wichtig ist wenn Du allein mit einer Frau in Not da sitzt, dich deinem ganzen Blödsinn stellen musst und feststellst das das alles unwichtigg ist. Alles ist weg da ist nur sie und Du.

    Klar ist das eine existentielle Entscheidung. wenn man früher den Wehrdienst verweigern wollte, wurden einem exitentielle Situationen ausgemnalt, wo man einem Feind gegnübersteht, der mit Tod und Schändung droht. Die Message war: Egal, für wie für wie pazifistisch und nett man sich hält, es gibt immer eine Situation, wo Töten als das Vernünftigste und Humanste erscheint, um Schlimmereres zu verhindern. Nur seltsame religiöse Prinzipienreiter würden sich dem nicht beugen und sogar dann nicht zur Waffe greifen, wenn es für sie oder ihre Anghörigen den Tod bedeutet.

    Mir kommt es aber fast so, als sei Buddha so ein Prinzipienreiter gewesen und hätte in wichtigen Teilen nicht so gedacht, wie wir das heute tun würden. Vor die Alternative gestellt ob es besser für eine Mutter ist ihr ungeborenes Kind zu töten, oder ob beide qualvoll im Kindbett sterben gesetellt, glaube ich fast , hätte er letzteres vorgezogen. Weil für ihn das Karma des Tötens schwerer wirkt als ob da eine von unzähligen Geburten qaulvoller endet. Kann das sein?


    Während für jeden normal denkenden Menschen die höchste Priorität erstmal sein würde Schaden und Leid vor Mutter und Kind abzuwenden während man religiöse Konzepte wie Sünde oder schelchtem Karma dem gegnüber als weniger wichtig sieht. Und auch im mahyana ingsamt nähert man sich diesem gesundem Menschenverstand mit seinem Abwägen an.

    Diese sogenannte Ambivalenz verschwindet sofort wenn die Frau das entscheidet. Aus freier Entscheidung für sich ganz allein nach dem sie sich das alles angehört und erwogen hat.

    Mein Erafahrunshorizont ist ein anderer. Ich sehe Frau und Ungeborenes als Teil größerer Zusammenhänge. Es gibt viele Frauen die ein kind austragen würde, wenn es wüsste, dass dieses dann glücklich aufwachsen würde. Und es gibt viele Frauen, die sich deswegen gegen ein Kind entscheiden, weil sie sich dann als Alleinerziehende einem hohen Armutsrisiko gegenüber sehen. Viel treiben ab, weil sie sich sagen, dass ein Kind unter den jetztige Bedingungen nicht glücklich aufwachsne kann sondern inmitten von Problemen und Unwägbarkeiten.


    In machen armen Gegenden auf der Welt ist e so, dass man auch mit großen Kindern in auswegelosen Situationen stehen, wo sie ihre Kinder weggeben oder sogar verkaufen müssen:


    Mein Vater war krank, wir brauchten Geld für die Medikamente. Der Mittelsmann versprach meinen Eltern, ich würde nicht nur arbeiten, sondern auch in die Schule gehen. Eine Lüge. Meine Eltern stellten wenige Fragen, auch weil sie die Sprache des Mannes aus der weit entfernten Hauptstadt nicht verstanden. Er gab ihnen ein paar tausend Rupien, etwa 25 Euro. Mein Lohn für ein Jahr.


    Als es Zeit war zu gehen, saß ich mit meiner Schwester zusammen, habe ihren Nagellack bewundert und sie gefragt, was mich erwarten würde. Sie arbeitete auch als Kamlari und war nur für einen kurzen Besuch zu Hause. Sie erklärte mir, dass ich putzen, kochen, waschen, mich um die Kinder kümmern müsste. „Wenn der Hausherr dich schlägt, sag nichts. Wenn er dir etwas befiehlt, tu es ohne Widerworte. Das sind reiche Leute, und du arbeitest für sie.“

    Auch hier macht man das nicht leichtfertig sodnern die Familie steckt wirklich in einer üblen Situation, wo man das eine Unglück gegen das andere Abwägen muss. Und gibt man dann "freier Entscheidung" das Kind in die Fremde wo es arbeiten muss. Aber immer muss man mitdenken, dass die entschediung nur auf der Bais der Umstände frei ist. Gäbe es eine Krankenversicherung. gäbe es keine Kranknheit, gäbe es keine not, würde man nicht im Geringsten daran denken, sein gliebtes Kind wegzugeben.


    Und so denke, ich dass auch die entscheiung zur Abtreibung nur im Rahmen der Umstände frei ist. Wenn ich weiss das mein Kind ein glückliches Leben bei Adoptiveltern hat, dass es unbeschwert aufwächst, würde man vilelicht anders entscheiden. Alle Entscheiung, alle Schuld und Veantwortung auf die Frau abzuwälzen klingt zwar emanzipatorisch, aber es entlastet die Gesellschaft aus ihrer Verantworung, Umstände zu schaffen, in denen man nicht die Not hat abzutreiben.

    Bitte, es wäre doch mal ganz nett wenn sich diese scheiß Theoretiker die da noch nie ganz persönlich mit zu tun gehabt haben da raushalten, dafür seid ihr einfach viel zu ungebildet oder Eingebildet. Denn ihr seid es, die Hölle in der die Frau die abtreiben möchte hineingeboren wird und ihr alle Lebenfreude nehmen. Und da ist es vollkommen egal ob sie abtreibt oder nicht. Denn wenn das Kind da ist seit ihr die ersten die ihr vorwerfen das sie es nicht angemessen versorgen kann. Die Frauen waren meine Schwerter und meine Nichte und meine Schwester war zu der Zeit mit zwei Mädchen allein Erziehende. Also haltet euch mit eurer Moralische Empörung zurück wenn ich nicht auch dafür die Verantwortung übernehmen wollt wenn das Kind eurer Arroganz auf der Welt ist. Was das angeht gibt es für mich überhaupt keine Diskussion; Die Frau muss nur erkennen: Mein Bauch ist und bleibt mein Bauch. Zum Mann kann sie genau so gut sagen: Dein Penis ist ja auch Dein Penis.

    Ein Kind ist erstmal ein Lebewesen. Ein Lebewesen, das Mutter und Vater hat. Früher wurde ein Kind als Teil der Mutter gesehen. Wenn die Mutter es nicht wollte, hatte ein Vater kein Recht an seinem Kind. Die Ambivalnez einen Ungeborenen liegt darin, dass es potentiell ein eigenständiger Mensch ist, aber dann eben doch Teil des Köpers der Mutter. Diese Ambivalenz kann man entgehen - indem man so tut als wäre ein ungeborenes Kind einem gborenen Kind gleichzusetzten. Oder man kann der Ambivalenz entgehen, indem man auf die andere seite neigt und in dem Ungfeborenen ein Köpertteil der Mutter sieht, über den sie verfügen kann. Aber wenn das ungeborene Kind Teil der Mutter ist, warum sollte dann nicht das geborene Kind auch Teil der Mutter sein? Warum sollte sie das Neugboene nicht strangulieren oder ertränken dürfen. Sie hat das Kind gemacht und kann es auch wieder kaputtmachen. Das wäre absurd und gruselig. Ansätzte die die Ambivalenz nicht anerkennen führen nirgendwohin.


    Ich finde in dem Zusammenhang das Buch Marketing the Menacing Fetus in Japan von Helen Hardacre sehr gut. Weil in ihm die religiösen und sozialen Umstände von Abtreibungen aufgedröselt werden. Gerade in den 50ziger Jahren war es so, dass es viel Armut gab und Vergütungsmittel schwer zu bekommen waren. Es waren nicht hedonistische Jugendliche die abtrieben, sondern häufig einnfach familien, die ihre 2 Kinder hatten, und die finanzielle am Rand war. Mit einem Kind wäre die Wohnung zu klein, das Geld zu knapp. Und es waren da vor allem fie Mönner und deren Mütter die zur Abtreibun drängten, auch wenn die Frau das Kind gerne behalten hätte. Viele sagten später, dass sie wenn sie gewusst hätten, dass es mit der Wisrtachft so gut gegagen wäre, nciht so gehandelt hätten. Oder wenn die Verhütungsmittel nicht so selten und teuer gewesen wäre. Und gerade als diese Generation in die Wechseljahre kamen, wurde das Thema wieder bewusst. Viele frauen fühlten sich schuldig. Zu dieser Zeit gabe es einige religiöse (shintoistische und buddhitische) Priester die viel an dem Ungeschick und auch an Wechseljahresbeschwerden auf schlechtes Karma druch Abtreibung zurückführten. (Teilweise machte man auch sehr drastisch mit Gespenstergeschichten von Foetussen die nachts an die Fenster klopfen Angst, es gab aber auch viele seriöse Vertreter) Dadurch entstand ein regelrechter Kult um die Wasserkinder, wo die verhinderten Eltern Statuen von Jizo (Kṣitigarbha) in Tempeln errichten liessen und Rituale für eine gute Widergeburt ihrer Wasserkinder druchführen liessen. ( Hier Jizo Statuen im Hasedera Tempel in Kamakura )


    Es ist alsoe ein tragische Geschichte voller Ambivalenz und Spüche wie "Mein Bauch ist und bleibt mein Bauch" leugnen sowohl die Kompelexität als auch die Ambivalenz des Themas.

    Das erste was wir machen sollte, ist genauer zu schauen, was Buddha da gesagt hat.


    In Thailand scheinen Buddhisten eine sehr starke Haltung gegen Abtreibung zu vertreten.

    The discovery of more than 2,000 foetuses stored at a Bangkok temple has made front-page news across Thailand...


    The undertaker at Wat Phai Ngern is accused of accepting regular deliveries of foetuses in plastic bags from an intermediary, who was paid by clinics to dispose of them discreetly. Buddhist temples are often used to store bodies prior to cremation but, with the local crematorium out of order, complaints about the smell led to the discovery of the operation. The bags are thought to have come from up to 20 different locations, sparking a crackdown on 3,900 suspected illegal clinics nationwide.

    Das sieht nach einem komplexen Verhältnis aus. Weil Abtreibung als spirituelle Verfehlung gilt, treiben die Frauen illegal ab, aber die Föten landen bei den Mönchen. Vielleicht suchten die schuldbewussten Mütter anfangs Gebete für eine bessere Wiedergeburt und anständige Beerdigungriten. Und auf einmal fällt das Krematorium aus, und die Mönche stehen da mit all dem schlechten Karma in Plastiktüten. Das ist sehr makaber.


    Obwohl ja Abtreibung gerade wegen den buddhistischen Werten dort illegal ist.