„Sich als Meister ausgeben" ist ja schon von sich aus eine Aussage, die einen unterstellenden Charakter hat... Mein Lehrer ist ein hoher Vajrameister, hat sich aber noch nie als solchen "ausgegeben".
Fakt ist, es gibt mehr gute Lehrer als schwarze Schafe. Das lässt sich natürlich nicht leicht erkennen, wenn man sich ausschließlich auf die Skandale konzentriert.
Ein weiteter Fakt ist, dass Ngöndro mit einem echten, authentischen, gelehrten Lehrer einfach leichter ist.
Es ist wirklich vergleichbar mit Fahrschule: Wenn einen der Fahrlehrer antatscht, sollte man die Fahrschule wechseln. Das impliziert aber nicht, dass es keine Fahrlehrer sonst auf der Welt geben würde und dass man sich deshalb das Autofahren selber beibringen muss.
Auch wenn man den Lehrer als Guru/Meister ansieht, bedeutet dass nicht, dass man den gesunden Menschenverstand an der Garderobe abzugeben hat. Im Buddhismus soll das Guru-Schüler-Verhältnis so nicht sein. Der Schüler ist mündig. Mündig genug auch, um fachlichen Rat zu befolgen.