Beiträge von Lirum Larum im Thema „Ngöndro ohne Ermächtigung“

    Karma Yonten

    Da Du fragtest: Jetzt für die Sommerferien kann ich, falls Du zelten magst, dieses empfehlen:

    Tibetisches Zentrum e.V.: Sommercamp


    Das findet in der Nähe von Schneverdingen (Niedersachsen) statt, es gibt Kurse und man kann auch mit interessanten Menschen sprechen. Vegetarisches Essen und schöne Natur selbstredend.

    Du kannst auch Khen Rinpoche nach seinen Vorträgen vor versammelter Mannschaft Fragen stellen oder ihn um ein "Interview" bitten (unter sechs Augen - ein Übersetzer ist dabei).

    Man braucht nicht den Diamantweg, um Ngöndro anzufangen.


    Nur dass es klar ist: natürlich ist es nicht verboten oder schädlich, die Grundübungen auf eigene Faust anzufangen. Außer Vajrasattva, wo man eine Einweihung benötigt.

    Meine Argumentation ging nur dahin, dass es mit einem guten Lehrer einfacher ist. 100.000 ist eine wirklich sehr große Zahl, wenn es um Verbeugungen, Vajrasatva oder traditionelle Mandaladarbringungen geht. Das hab ich gelernt.


    Wenn man einen Lehrer braucht/sucht, wird man schon einen guten finden, meine ich. So gesehen leben wir in einem goldenen Zeitalter.

    „Sich als Meister ausgeben" ist ja schon von sich aus eine Aussage, die einen unterstellenden Charakter hat... Mein Lehrer ist ein hoher Vajrameister, hat sich aber noch nie als solchen "ausgegeben".


    Fakt ist, es gibt mehr gute Lehrer als schwarze Schafe. Das lässt sich natürlich nicht leicht erkennen, wenn man sich ausschließlich auf die Skandale konzentriert.

    Ein weiteter Fakt ist, dass Ngöndro mit einem echten, authentischen, gelehrten Lehrer einfach leichter ist.


    Es ist wirklich vergleichbar mit Fahrschule: Wenn einen der Fahrlehrer antatscht, sollte man die Fahrschule wechseln. Das impliziert aber nicht, dass es keine Fahrlehrer sonst auf der Welt geben würde und dass man sich deshalb das Autofahren selber beibringen muss.


    Auch wenn man den Lehrer als Guru/Meister ansieht, bedeutet dass nicht, dass man den gesunden Menschenverstand an der Garderobe abzugeben hat. Im Buddhismus soll das Guru-Schüler-Verhältnis so nicht sein. Der Schüler ist mündig. Mündig genug auch, um fachlichen Rat zu befolgen.

    :shock: Nun bin ich wirklich platt, ... aber es kann auch an sein, dass die Erklärung hierin enthalten ist:

    Zitat

    … Man mag sich fragen, woran es liegt, dass in der Gelug-Tradition nicht so viel über die Vorbereitenden Übungen gesprochen wird wie in den anderen drei tibetischen Traditionen von Nyingma, Kagyü und Sakya. Ein wichtiger Grund ist, dass in der Meditation über den Stufenweg zur Erleuchtung (Lamrim) die sogenannten "Sechs Vorbereitenden Übungen" enthalten sind. Darin gibt es die Siebenteilige Verehrung, in der Niederwerfungen, Darbringung von Opfergaben und so weiter integriert sind. Die Siebenteilige Verehrung dient dazu, den Geist zu reinigen und ihn mit guten Eindrücken anzureichern. Dabei wird weniger Gewicht daraufgelegt, eine bestimmte Anzahl der einzelnen Übungen durchzuführen wie zum Beispiel 100.000 Niederwerfungen oder 100.000 Darbringungen von Opfergaben und so weiter, vielmehr kommt es als Vorbereitung auf die regelmäßige Meditation darauf an, diese Übungen möglichst einwandfrei durchzuführen, um den Geist zu wandeln. Diese Art der Vorbereitung des Geistes mag ein Grund dafür sein, warum in der Gelug-Tradition der Begriff der Vorbereitenden Übungen nicht so häufig verwendet wird. … Quelle: Vorbereitende Übungen Teil 1 - Die Grundlagen, Geshe Thubten Ngawang

    Der eine Meister sagt so, der andere so. Und jeder hat seine guten Gründe dafür.


    Da geht's schon los, dass es schon cool ist einen Meister zu haben. Dann kann man dessen Linie folgen und ihn fragen, was das alles soll.