Beiträge von Alephant im Thema „Innere Schutzvorkehrungen/Missbrauch“

    Sicher gibt es Missbrauch überall. Aber damit wird das Problem relativiert. Onyx sucht nach administrativen Regelungen, um dem vorzubeugen, oder das kenntlich zu machen. Und da habe ich sehr genaue Vorstellungen, was man administrativ einfach mal bestimmen könnte, um die Konkretheit und auch die besonders schwierige Lage tibetischer Lehrer (die offensichtlich in einer Kultur aufgewachsen sind, in der Frauen deutlich weniger Rechte haben und so mindestens zT als Menschen zweiten Grades angesehen werden) und damit die Gefahr für Frauen, die bei diesen Lamas lernen wollen, anzuerkennen.


    Ich finde sexuelle Beziehungen und ebenso eine vollkommene Hingabe an einen Lehrer haben mit dem was der Buddha und für meine Begriffe auch ein gesunder Menschenverstand lehrt, nichts zu tun. Würde das einer Allgemeinheit deutlicher, würde hier mehr sensibilisiert, würde es zu weniger Missbräuchen kommen.

    Du könntest hier auch Teile des GrundGesetzes posten. Es ändert nichts an der Gefährlichkeit identifizierbarer Lehren und ihrer sogenannten Lehrer. Nur wenn man beim Namen nennt, was eigentlich los ist, gibts ein Schreibverbot im Forum. Soweit sind wir im Umgang mit offensichtlichen und identifizierbaren Gefahren.


    Was da in den von dir geposteten Dingern drinsteht, das wäre mehr erreicht, würde es um die Lehre des Buddha gehen. Aber es geht nicht darum. Es geht um etwas anderes.


    Vielleicht hat ja jemand einmal daran gedacht, dass ein bestimmtes kulturell geprägtes Frauenbild nicht so schnell weggeht. Und dass Lehrer aus dieser Region der Welt mit so einem Rollenbild aufwachsen. Und es offensichtlich nicht überwunden haben.

    Du hast ja im ersten Satz des Threads eine Bestimmung vorgenommen. Und mir fällt auch nichts besseres ein, als anderen da sinnvollerweise einfallen könnte. Mehr Selbstliebe, mehr Sicherheit, grössere Geistesklarheit - das würde bestimmt helfen, missbräuchliche Entwicklungen frühzeitig zu erkennen. Aber solche Aussagen helfen ja nicht vorzubeugen. Und darum geht es dir ja, nehme ich an.


    Ich sehe keine Möglichkeit, Klarheit auf die Leute herabregnen zu lassen (ich meine das nicht polemisch sondern zugespitzt), damit weniger Missbrauch zugelassen und auch ausgeübt wird.


    Ich finde, du kannst selbst damit beginnen, indem du zB den Begriff "Spiritualität"* hinterfragst. Je weniger vage und vielfach auslegbare Begriffe die Menschen denken und lehren, desto deutlicher können andere auch sehen, was wo ist. Das ist wohl wieder so eine allgemeine, aber ich finde richtige Aussage: an sich selber arbeiten, und andere werden davon profitieren.


    Klar - kein akuter oder konkreter Ausblick. Aber ... ?



    *Gerade dieser Begriff wird so naiv benutzt und geglaubt. Man will eine eigene Spiritualität entdecken, man wäre mehr oder weniger spirituell, usw. Da ist dann jeder andere, der das von sich auch sagt, gleich eine vertrauenswürdige Person. Ist jetzt überspitzt, ich hoffe du verstehst was ich meine.

    Ich finde die Lehrrede die du erwähnst passend. Ich werde sie mir nocheinmal in Ruhe durchlesen. Man könnte diesen Thread bereichern wollend noch vieles mehr hieraus posten. Es wird nämlich hier auch deutlich, wie lernen und verstehen funktionieren kann.


    Es gibt für meine Begriffe eine sehr fragwürdige Idee "Vollkommene Hingabe an einen Lehrer". Ich glaube, dass es grundsätzlich nicht gut ist, wenn sich Hingabe und grosses Vertrauen in einen Menschen nicht natürlich entwickelt, sondern künstlich hergestellt (und sei es durch unerkannte SelbstErniedrigung) wird. Normalerweise gibt es dafür schon ein gesundes Gespür hier und da. Dass eine Zentrierung auf die Person, statt auf die Inhalte keine Lehrsituation ist, sondern eine intime, von Begehren, also persönlichen Wünschen geleitete und angestiftete Situation.

    Ja das ist es doch. Diese bedingungslose (!) Hingabe die ja schon dasselbe meint wie Abhängigkeit und emotionale NichtSelbständigkeit. Hier werden doch die Gefühle und Sprechweisen des Lehrers zu "mein" gemacht.


    Ja so einfach kann man das natürlich nur sagen, wenn man selber nie involviert war und einfach iwas plappern will. Innere Schutzvorkehrungen kann man wohl nur insoweit treffen, dass man einen Weg geht, der dahin führt, dass man sich weniger abhängig macht. Wie paradox. Da will man eigentlich das lernen und gerät in so eine Abhängigkeitsgeschichte.


    Vollkommene Hingabe zum Lehrer ... das allein ist doch schon fragwürdig? Weil es in einer Lehre um den Gegenstand geht, also das Wissen über ihn, und nicht um eine Hingabe zum Lehrer?


    Unabhängig von dem Thema denke ich, dass es immer eine innere Schutzmassnahme ist, sich mit dem zu beschäftigen was Buddhismus ausmacht. Buddha.

    Es kommt schon sehr drauf an, was der Lehrer oder die Lehrerin lehrt.


    Wenn Lehrreden des Buddha kein Inhalt der Belehrungen sind. Oder anders: wenn kein Einsehen in den Sinn bestimmter Lehrreden ist. Was soll man da noch lehren? Inwiefern hat so etwas dann mit buddhistischer Lehre zu tun?


    Wenn gelehrt würde, dass das Abstehen von den Sinnesgenüssen, also die Entsagung ein zentraler Bestandteil des Lehre des Buddha ist, würde man doch womöglich leichter selbstsicherer (begehrlichen) Missbrauch erkennen können.


    Um im Thema zu bleiben. Ist es nicht vielleicht eine innere Schutzmassnahme, sich mit den Lehrreden zu beschäftigen?