Beiträge von Benkei im Thema „Bin ich reif für Buddhismus?“

    Namaste!

    Vincent-cgn:

    Bis heute habe ich sehr viel über das Christentum und die Kirche gelesen und meine Meinung und Einstellung basiert nicht auf subjektiven Erfahrungen sondern hoffentlich auf sachlich objektiver Betrachtung. Daher habe ich grundsätzlich eine sehr kritische Meinung was Glauben oder Religion betrifft.


    Immer wenn ein Subjekt da ist, kann man schwerlich von "Objektivität" sprechen, vor allem nicht im Zusammenhang mit "Meinungen und Einstellellungen".
    Denn es ist doch so: wir suchen uns doch zumeist die Bücher und Autoren aus, die ansatzweise unsere eigenen Meinungen wiederspiegeln oder gar bestätigen. Haben wir noch kein (Vor-)Urteil gebildet, so nehmen wir doch zumindest mit dem Vorlieb, dass uns zuträglicher erscheint.


    Vincent-cgn:

    Aber gerade da beginnt mein Problem. Habe ich nur Wissenshunger der gestillt werden will oder berührt mich der Buddhismus und ich finde mich darin wieder und möchte ihn erleben? Kurz und gut, worauf basiert mein Interesse?


    Deine letzte Frage (habe ich fett zitiert) ist wohl der Schlüssel zur Lösung. Den musst Du allerdings selbst finden. Sei einfach mal ehrlich zu Dir und beantworte Dir selbst diese Frage.


    Wichtig und richtig finde ich auch was Jyotsna' geschrieben hat: befasse Dich mit Meditation, also der buddhistischen Praxis. Der buddhistische Pfad besteht aus Sila, Dhyana und Prajna (übersetzt: Ethik, Meditation und Weisheit; allgemeiner: Rechtem Verhalten, Praxis und Einsicht). Wenn Du nichts für Meditation (gleich welcher Form) übrig hast und auch nichts mit Glaube/Vertrauen/Hingabe zu tun haben willst (letztere sind in einigen Traditionen des Buddhismus wichtiger als Meditation), dann kannst Du aus meiner (subjektiven) Einschätzung heraus, Buddhismus für Dich ausschließen (wahrscheinlich auch jede andere Religion gleich mit).


    Wenn Dir nur die philosophischen Konzeptionen des Buddhismus zusagen, (die ja teilweise je nach Tradition differieren), dann hat das wenig mit Buddhismus als Religion oder Lebensart zu tun, sondern Du nutzt den Buddhismus dafür, Dir gedanklich die Welt zu erklären. Aber darum geht es im Buddhismus nicht. Es geht um Erfahrungen.


    Also: Informiere Dich nicht nur über konzeptionelle Ansichten und Erkenntnisse, sondern auch über die Praxis und schau mal, ob Du das für Dich annehmen kannst.


    Und beantworte die vorgenannte Frage einfach mal ehrlich Dir selbst!


    < gasshô >


    Benkei