Beiträge von Mirco im Thema „Meditation auf Störende Geräusche im Alltag.“

    Ich kann mir schon vorstellen, dass man auch über "Störendes" meditieren kann :? Als ich noch unbedingt im vollen Lotus meditieren wollte, schmerzte nach einer Weile immer mein rechter Knöchel. Mich darauf zu konzentrieren, schien es mir erträglicher zu machen. Letztendlich würde ich aber Mirco zustimmen: Störendes wahrnehmen und dann gehen lassen und weiter sitzen ^^

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    Hallo Sisyphos,


    vor dem "weiter sitzen" bitte Körper und Geist wieder entspannen (passaddha). Jede Ablenkung, z.B. Geist wandert zu unangenehmem Hör-Empfinden, ist überhaupt nur durch Begehren (tanha) möglich. Ansonst wäre die Aufmerksamkeit ja beim heilsamen Meditations-Objekt geblieben. Und Begehren manifestiert sich immer als Spannung und Enge in Körper und Geist. Kehrst du nun nach der Ablenkung zurück, ohne vorher zu entspannen, dann trägst du die Spannung in die Meditation, die dadurch natürlich behindert wird.


    Alles Gute,

    Mirco

    Ich bin ein ziemlich geräuschempfindlicher Mensch, früher regte ich mich dementsprechend über laute störende Geräusche, vornehmlich über dröhnenden Automotoren in Wohngebieten auf.

    In letzter Zeit bin ich dazu übergegangen mich in diese früher als störend wahrgenommenen Sinnesreize zu vertiefen.

    Kennt ihr selber so ähnliche Umstände aus eurem Alltag?


    Beste Grüße

    Hallo mk00,


    ich kenne diesen Umstand aus meinem Alltag. Ich wohne mitten in einer sehr lauten Stadt, in der kaum es ein ruhiges Plätzchen zu finden ist. Und gleichzeitig bin ich, was als hochsensibel bezeichnet wird.


    Dies Sache ist aber so: Aufmerksamkeit ist Nahrung. Wohin die geistige Aufmerksamkeit gelenkt wird, das wächst, das wird intensiver, das bleibt länger.


    Wenn du nun zu einem entspannteren D asein kommen willst, dann ist es komplett kontraproduktiv, der Störung Aufmerksamkeit zukommen zu lassen. Da kann man jederzeit aussteigen, ob das bereits beim 'Ich mag das unangenehme Geräusch nicht" ist, oder bei der Geschichte, warum man das Geräusch nicht mag, oder bei den Emotionen, die mit fortgesetztdem Denken entstanden, oder bei neuen geistigen, sprachlichen, oder körperlichen Re-Aktionen ist.


    Lösung ist, der Ablenkung keine weitere Aufmerksamkeit zu schenken, einfach mittendrin damit aufzuhören, wieder zu enstpannen (wichtig!) und den Ge ist auf Heilsames auszurichten, wie z.B. Liebende-Güte (Mett a). Das ist Richtiges Üben, das sechste Element der Edlen A chtfachen Übung, um mal buddhistisch zu werden. Nach stetem und geduldigen Wiederholen entsteht nach einer Weile so ein Geis t, der die angenehmen oder unangenehmen Sinnes-Empfindungen nicht mehr wie automatisch aufgreift, sondern durchziehen lässt und dabei entspannt, klar und gesammelt bleibt.


    Bei weiteren Fragen zur Praxis bin ich gerne behilflich, du kannst dich auch privat an mich wenden.


    Alles Gute,

    Mirco