Beiträge von ARYA DHARMA im Thema „Am Anfang war das Wort“


    Ja gut.


    Das Problem ist für mich hier folgendes: Die Eigenschaften wie Wind, Hauch etc. oder auch die Wirkkräfte (Elohim) sind rein geistiger Natur. Auf diese geht die Kabbalah ein, nicht aber der orthodoxe Jude. Es ist quasi Esoterik. Und wer die Esoterik beachtet, die "geistige" Ansicht, wie Frau Douglas sagen würde, der landet dann eben in kabbalistischen Kreisen.


    Der "Brückenschlag", wie du es ausdrückst, würde ich höchstens dort ansetzen, wo der Kabbalist sich mit dem Gnostiker trifft. Denn das Johannesevangelium ist ein Paradebeispiel für mystische Gedankengänge, im Gegensatz zu den anderen Evangelien.

    Es gibt einige Theologen (Bultmann z.B.) die in der Betonung des Logos gnostische Einflüsse sahen. Zum anderen ist das Johannes-Evangelium erst recht spät entstanden (90 - 100 n. Chr.), Bibelwissenschaftler glauben, daß es im griechischen Raum durch einem hellenistischen Juden entstand. Das es auch eher Predigt als nur Bericht sei.

    Zum anderen hatte man durch die Betonung des Logos eine Anschlussmöglichkeit an die griechische Philosophie, gerade an Platon.


    Das ist korrekt, zumal der Inhalt des Johannes Evangeliums einem orthodoxen Juden doch sehr merkwürdig vorkommt.


    Daher kann diese Aussage nicht korrekt sein:



    Die Anthropologin Mary Douglas hat nachvollzogen, dass in der jüdischen Vorstellung Gott noch sehr körperlich gedacht wurde ( es gibt wohl sogar eine Stelle wo Donnergrollen als das Magenknurren Gottes gedeutet wurde ) während er über die Jahrhunderte hinweg immer mehr auf den geistigen Aspekt reduziert wurde. Von daher stellt das Johannesevangelium den Endpunkt einer Entwicklung dar.


    Die Konzepte die im AT für Gott gelten, unterscheiden sich massiv von denen des Johannesevangeliums. Der eher "geistige Aspekt" fand höchstens Einzug in der kabbalistischen Lehre - dort aber auch ganz verschieden von Johannes, der ja einen inkarnierten Gottmenschen lehrt.

    Das Absolute was ich wahrgenommen hatte war genau das Gegenteil, Veränderlich, in Bewegung und doch ohne Form, unmöglich zu beschreiben.


    Nun, das Absolute lässt sich nicht wahrnehmen, da es kein Objekt sein kann. Wenn du schreibst, dass es veränderlich war und in Bewegung, dann war es logischerweise etwas Relatives. Solche Dinge können auch formlos sein, wie etwa der Wind.