Beiträge von Amdap im Thema „Schlafstörungen“

    In den Neunziger Jahren hatte ich mit Mobbing zu tun, daher habe ich mich damals gelegentlich, wenn der Schlaf extrem schlecht war, krank gemeldet. Das löst zwar nicht das Problem, aber es hilft, mal innezuhalten und schützt vor der Gefahr, Fehler aufgrund Schlafstörungen zu machen, wenn auch nur kurz. Geht gar nichts mehr, sollte man ganz pragmatisch die Stelle wechseln, das ist dann noch das Einzige, das hilft.


    Seit fast zwanzig Jahren besteht nun aber das Problem nicht mehr, ich habe das beste Betriebsklima meines gesamten Berufslebens.

    Die Schlafqualität hat sich verbessert, trotzdem sind immer noch hin und wieder Schlafprobleme präsent, vor allem, wenn meine Kreativität überschießt und eine Idee umgesetzt werden will, was aber meistens gar nichts mit meinem Berufsleben zu tun hat.


    Auch hat sich die Schlafqualität aus dem zweiten Grund verbessert, dass meine Mutter seit zwei Jahren im Senioren- bzw. Pflegeheim lebt - andernfalls wäre ich vermutlich früher oder später zusammengebrochen.

    Jetzt lebe ich allein und bin äußerst entspannt.


    Nach meiner Erfahrung bringt Sport, wie z. B. Jogging und dergleichen, keinen besonderen schlaffördernden Effekt, im Gegenteil, denn ist der Kreislauf erstmal hochgepeitscht, so will er weiter "kreislaufen" - wie bei einem Paternoster-Effekt.


    Desweiteren hat sich die Schlafqualität verbessert, indem ich die Meditation auf das äußerste Minimum reduziert habe.

    Ich bin mehr bei mir, so wie es sein soll - nicht etwa weg von mir, indem fokussiert auf die Übung.


    Es hilft, den Abend äußerst ruhig zu gestalten.

    Spätestens ab 19 Uhr kein Fernsehen mehr, nicht mehr telefonieren oder mit dem Nachbarn zwischen Tür und Angel quatschen. Sondern sozusagen die letzten vier Stunden vor dem Schlafengehen Mini-Retreat. Dazu gehört auch: ab 17 Uhr möglichst nichts mehr essen.

    Sitzt man trotzdem noch am PC, so wie ich jetzt, so muss das dem Mini-Retreat kein Widerspruch sein, wenn man sich selbst sehr gut kennt.

    Ich habe übrigens kürzlich den Bildschirm auf warme Farben umgestellt, das ist fürs Einschlafen besser.


    Probiert alles selbst aus, so lautet Buddhas Rede an die Kalamer!

    Auch wenn der spirituelle Lehrer etwas anderes sagt.

    So lernt Ihr Euch besser kennen, viel besser, als krampfhaft Regeln zu befolgen, und das fördert die Schlafqualität.

    Ich habe meinem Lama mal erzählt, dass ich mir abends beim Einschlafen vorstelle, dass an jedem meiner Zehen ein tibetisches "HUM" klebt, und ich von selbst darauf gekommen sei. Ich betrachte dann diese "HUMs" von links nach rechts, d. h. linker kleiner Zeh bis rechter kleiner Zeh. Ich stelle mir diese "HUMs" schwarz vor, da Schwarz eine sehr sedierende Farbe ist. Eigentlich will ich dann aufwärts am Körper entlang gehen und mir an bestimmten Stellen dabei immer so ein "HUM" vorstellen. An den Fersen, Knöcheln, Knien undsoweiter, bis ich an der Schädeldecke angekommen bin. Aber so weit kommt es nie, denn dann bin ich immer schon eingeschlafen.

    Der Lama war darüber sehr aufgebracht und wollte mir das sozusagen verbieten. Warum er so aufgebracht darüber war, habe ich nie herausgefunden. Ich habe dann probehalber diese Übung eine Weile nicht gemacht, aber das verschlechterte die Einschlaf- und Schlafqualität, und so kehrte ich zu dieser selbst erfundenen Übung wieder zurück. Selbstverständlich habe ich ihm das nicht erneut erzählt.

    Man muss ja dem Lehrer nicht alles sagen, wir sind doch erwachsene Leute.

    Er hat seine Ansichten, ich dagegen meine empirischen Erfahrungen.

    Da ist mir Buddhas Predigt an die Kalamer doch weitaus lieber.


    So, das sind ein paar Kostproben aus meinen Selbstbeobachtungen, sie müssen aber nicht für Andere gelten.

    Du muss Geduld haben, Arthur1788, gaaanz viieel Geduld.

    Geduld lässt sich sehr gut im Alltag üben, in jeder Situation, dann beeinflusst sie schließlich auch die Schlafqualität.


    Liebe Grüße und viel Erfolg!