Zu Lamrim=Stufenweg. Gerade in China gibt es einige buddhistische Schulen, die den Stufenweg anzweifeln. Das früheste war wohl die Nirvana-Schule, besonders Daosheng, der meinte, daß es keinen Stufenweg zur Befreiung geben kann, denn ein einfaches mehr und mehr Verstehen kann ja nie zu allumfassendem Verstehen führen - also ist echte Befreiung nur durch unmittelbares Erwachen zur Buddha-Natur (tun-wu) möglich. Ganz ähnliche Gedanken finden sich später in der tibetischen Jonang-Schule. Auch Zen, Amida- und Nichirenbuddhismus kennen keinen Stufenweg. Genaugenommen ist auch Dzogchen kein Stufenweg, auch wenn er manchmal so gelehrt wird.
Ganz nebenbei gesagt, war Stufenweg vs. kein Stufenweg auch eines der Hauptthemen des Konzils von Lhasa (oder Samye) 792-797.
Aber da kommen wir vom Thema ab.
Beiträge von Daoist im Thema „Fernstudium Buddhismus“
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Die Frage ist ja immer: Was will ich von einem Fernstudium. Will ich meine Gelugpraxis vertiefen, so ist der Lamrim-Kurs sicher gut. Aber eben auch sehr speziell, ähnlich wie der Jodo Shinshu-Kurs bei Komyoji. Aber wenn ich zur Zeit Theravada-Literatur lese, es mir erstmal um einen allgemeineren Ansatz und Überblick wünsche, würd ich eher allgemeinere Ansätze wie die von DBU, Dao Haus etc. empfehlen, aber ich kenn nur ihre Beschreibungen, hab damit keine Erfahrungen. Auch Buddhistisches Online Studium gibt es noch. Von dem Macher findet man unter SamadhiSanghaBerlin - YouTube auch recht viele Videos.
Aber es scheint mir immer ne zeit- und preisintensive Sache zu sein, das solle man also gut überlegen. Man findet ja auch (zumindest auf englisch) gute Einführungen zu den einzelnen Traditionen, das hat sogar den Vorteil, daß man auch die im Westen gern übergangenen wie Tendai, Kegon, Shingon. Amida- und Nichirenbuddhismus mit einbinden kann. Irgendwann wird man sich dann sicher eh für eine Richtung entscheiden (es gibt aber auch einige wenige die mehrere Traditionen verbinden, wie Benkei hier im Forum) oder man merkt, daß Buddhismus doch nicht so das Ding für einen ist. Das scheint mir auch nicht so selten zu sein. -
Ich hatte mal die Studienunterlagen bei ebay ersteigert. Ich fand, das er ziemlich Gelugpa-lastig ist (Und zum Teil sehr philosophisch). Es gibt aber auch welche bei der DBU Studienprogramme der DBU. Außerdem bietet Kômyôji (da arbeitet Volker Zotz mit) auch einen Grundkurs Buddhismus an (Aber auch welche zum Thema Jodo Shinsu, Tibetische Mystik und Eurokonfuzianismus). Außerdem gibt es noch einen vom Haus Tao. Ich glaube, die sind nicht so aus Sicht einer Schule.
Da weiß ich aber nicht, wie umfassend sie sind. Ich hab so den Eindruck, daß auch sie nicht umfassend sind.
Ich empfehle für den Anfang immer die Kleine Übersicht über Philosophie und Praxis einiger buddhistischer Schulen, das bringt schon mal in sehr komprimierter Form eine gute Übersicht.