Kurt Schmidt übersetzt hier mit "... wie es im Pitaka, im Korb der Überlieferung, steht. ..." Für ihn scheint es also schon etwas schriftmäßiges bedeutet zu haben.
Ich glaube es wird heutzutage unterschätzt, wie viel am auswendig lernen kann. Nicht nur die Veden wurden mündlich weitergegeben, sondern auch ein keltischer Druiden lernten ja über eine Ausbildungszeit von 20 Jahren das Äquivalenz zu einem Bücherschrank. Von daher kann ich mir vorstellen, dass es damals den Pitaka in dem Sinne gab, dass einzelne Menschen ihn Wort für Wort auswendig konnten.
Ananda begleitete Buddha als ein lebendiges Aufnahmegerät und von dort aus, konnte man dann jede Leehrrede "wie einen Korb von Hand zu Hand weitergeben":
Allerdings hatte Ananda offensichtlich eine Fähigkeit, die nur sehr wenige Menschen haben, er hatte nämlich ein phänomenales Gedächtnis, wie es manchmal bei autistischen Menschen vorkommt. Vermutlich handelte es sich bei Ananda um das, was die Wissenschaft heute unter hyperthymestisches Syndrom bezeichnet. Ananda konnte nämlich alle Vorträge des Buddha, auch wenn er sie nur ein einziges Mal gehört hatte, wortwörtlich wiedergeben.>Er konnte sogar noch die Betonung nachahmen und außerdem angeben, bei welcher Begebenheit der Buddha diese Belehrung gegeben hatte und wer dabei anwesend war. Das heißt. er hatte die Fähigkeit als Buddhas USB-Stick zu wirken, was von unschätzbarem Wert für den Erhalt der Lehrreden des Buddha war.