Beiträge von mukti im Thema „Warum waren Buddhas Lehrreden so "langatmig"?“

    Oder das hier:

    Zitat

    »Viele Lehren, o Mönch, wurden von mir verkündet:

    Lehrtexte,

    vermischte Prosa,

    Exegese,

    Verse,

    Hymnen,

    Aussprüche,

    Geburtsgeschichten,

    wunderbare Dinge und Erläuterungen.

    Wenn da der Mönch auch nur von einer einzigen vierteiligen Strophe den Sinn und den Wortlaut kennt und die Lehre befolgt, so genügt das, um ihn wissensreich und einen Kenner der Lehre zu nennen.« -

    A.IV.186

    Ja sowas in der Art, hab jetzt auch was gefunden:

    Zitat

    Vier Menschen, ihr Mönche, sind in der Welt anzutreffen. Welche vier? Einer, der wenig weiß und dem das Wissen nichts nützt; einer, der wenig weiß und dem das Wissen Nutzen bringt; einer, der viel weiß und dem das Wissen nichts nützt; einer, der viel weiß und dem das Wissen Nutzen bringt.

    Inwiefern aber weiß einer wenig und das Wissen nützt ihm nichts? Da besitzt einer nur geringes Wissen an Lehrtexten, vermischter Prosa, Exegese, Versen, Hymnen, Aussprüchen, Geburtsgeschichten, wunderbaren Dingen und Erläuterungen (navanga-buddha-sāsana). Den Sinn und den Wortlaut des wenigen, das er gelernt hat, den kennt er aber nicht und folgt nicht dem rechten Pfad der Lehre. Insofern weiß einer wenig und das Wissen nützt ihm nichts.

    Inwiefern aber weiß einer wenig und das Wissen bringt ihm Nutzen? Da besitzt einer nur geringes Wissen an Lehrtexten, vermischter Prosa, Exegese, Versen, Hymnen, Aussprüchen, Geburtsgeschichten, wunderbaren Dingen und Erläuterungen. Doch den Sinn und den Wortlaut des wenigen, das er gelernt hat, den kennt er, und er folgt dem rechten Pfad der Lehre. Insofern weiß einer wenig, und das Wissen bringt ihm Nutzen.

    Inwiefern aber weiß einer viel und das Wissen nützt ihm nichts? Da besitzt einer großes Wissen an Lehrtexten, vermischter Prosa, Exegese, Versen, Hymnen, Aussprüchen, Geburtsgeschichten, wunderbaren Dingen und Erläuterungen. Den Sinn und den Wortlaut des Vielen, das er gelernt hat, den kennt er aber nicht und folgt nicht dem rechten Pfad der Lehre. Insofern weiß einer viel und das Wissen nützt ihm nichts.

    Inwiefern aber weiß einer viel und das Wissen bringt ihm Nutzen? Da besitzt einer großes Wissen an Lehrtexten, vermischter Prosa, Exegese, Versen, Hymnen, Aussprüchen, Geburtsgeschichten, wunderbaren Dingen und Erläuterungen. Den Sinn und Wortlaut des Vielen, das er gelernt hat, den kennt er, und er folgt dem rechten Pfad der Lehre. Insofern weiß einer viel und das Wissen bringt ihm Nutzen. A.IV.6

    Darauf folgt noch eine Zusammenfassung in Versen.

    Das eigentliche Ein-Stück-weit-besser-"Verstehen" spielt sich aber immer in einem einzigen Moment ab, wenn ich gerade gar nichts darüber lese und gedanklich scheinbar gar nicht damit beschäftigt bin.

    Soll heißen: Ich bin über den Nutzen von Auswendiglernen / Rezitieren unsicher... Spielt das überhaupt eine Rolle, in dem Sinne, dass es den Einzelnen "weiterbringt"?

    Am Wichtigsten ist wohl den Sinn der Rede zu erfassen. Es gibt ein Sutta über Sinn, Wortlaut und danach handeln, ich finde es aber gerade nicht.

    Es ist ja auch so, wenn man die Art des Aufbaus kennt liest man nicht alle Wiederholungen Wort für Wort, eher erfasst man mit einem Blick den Sinn und die verschiedenen Möglichkeiten die da ausgedrückt sind. Mir geht's jedenfalls so. Und dann freut es mich dass der Buddha an alles gedacht hat und dass nichts übereilt wirkt, sondern mit Bedacht und Sorgfalt überliefert wurde.

    Und wo doch die Genialität der Aussagen Bewunderung und Begeisterung erwecken kann, soll mir die Form nicht zum Ärgernis werden. Das Ganze ist überhaupt ein Blick in eine altehrwürdige Kultur, die sich auf so manche Weise erfreulich vom hiesigen Zeitgeist unterscheidet.

    Hallo!


    Wenn man eine Sutta von Buddha liest, muss man ein ordentliches Maß an Konzentration mitbringen. So geht es mir jedenfalls.


    Warum ist das so? Warum hat er so gesprochen?

    Diese Lehrreden sind wohl eine Zusammenfassung dessen, was er gesprochen hat. So wie sie verfasst sind erfordern sie Konzentration, nach einer Gewöhnungsphase finde ich das sehr gut. Man hat es ja sonst oft mit weniger wichtigen Dingen sehr eilig oder veschwendet viel Zeit damit oder hat Langeweile.