Beiträge von Sudhana im Thema „Regeln/Weisungen im Kadampa Buddhismus?“

    Danke Lirum Larum , diese Sichtweise ist für mich nachvollziehbar. Als Außenstehender (hinsichtlich tibetischer Buddhismus im allgemeinen und Gelugpa im besonderen) nehme ich gerade in der Kontroverse um diesen Yidam einen etwas tieferen Konflikt wahr. Wobei ich (als, wie gesagt, Außenstehender) nicht so recht beurteilen kann, ob Shugden da nur als zentrales Symbol dieses Konfliktes gesehen wird oder als real agierend. Ich vermute, auf beiden Seiten des Konfliktes gibt es beide Sichtweisen und wüsste nun nicht, welche davon die "gesündere" wäre.


    Der Konflikt jedenfalls, um den es geht, ist der alte zwischen Fundamentalisten und Reformern. Nach meiner Wahrnehmung steht der Dalai Lama für eine Öffnung der Gelugpa und den Dialog mit den anderen tibetischen Schulen, um so den Herausforderungen nach dem Verlust der Herrschaft über Tibet gemeinsam zu begegnen. Wobei sich Vertreter der anderen Schulen (beispielsweise die Karma Kagyue in der Karmapa-Frage) zum Teil schon die Frage stellen, ob das nicht nur der alte Suprematieanspruch der Gelug in neuem Gewand ist - nun in spiritueller Form statt in politischer.


    Die Gruppierung um Shugden (von der die NKT Geshe Kelsangs nur eine ist) nehme ich hingegen als Gelug-Fundamentalisten wahr, die durch die angesprochene Öffnung (und synkretistische Strömungen wie Rime) das Erbe ihrer Tradition bedroht sehen. Shugden als schützender Yidam dieser Gelug-Tradition gibt daher auch den Sammelpunkt dieser Opposition. Die Art des Umganges mit dieser innerschulischen Opposition ist mit dem Verbot der Shugden-Praxis sehr deutlich geworden. Dass solche Disziplinierungsversuche eine scharfe Kritik dieser Opposition auch unmittelbar am Dalai Lama geradezu herausfordern, sollte nicht überraschen.


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    Hallo Sophia94 ,

    mal grundsätzlich: Deine Herangehensweise hat zwar den Vorzug, eine sehr praktische zu sein, aber ein wenig Theorie wäre auch nicht schlecht. Du hast da ein Defizit und stellst deswegen Fragen hier. Das ist in Ordnung, aber ein solides Grundlagenwissen lernt man nicht in einem Internetforum. Da ist immer noch das gute alte Buch nützlich. Und dabei ist es nützlich, eines zu lesen, das sich mit Wurzeln und Stamm des Bodhibaums beschäftigt und nicht mit den Blättern. Das heisst konkret: keine sektiererische Darstellung, sondern eine traditionsübergreifende. Keine Bücher von Geshe Kelsang, sondern vielleicht eher so etwas. Ohne ein selbsterworbenes Grundlagenwissen hast Du bei der Wahl eines Lehrers (wenn Du denn meinst, einen zu benötigen) keine Kriterien an der Hand, um den Lehrer zunächst zu prüfen, bevor Du Dich seiner Leitung überlässt.


    Dass die NKT (oder auch ihr Ableger um Frau Däumichen) von vielen Buddhisten als sektiererisch und daher problematisch angesehen werden, weisst Du nun. Das betrifft auch (nicht nur) die Dinge, wegen denen Du anscheinend ein komisches Bauchgefühl hast.


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