Beiträge von Monika im Thema „Wie steht der Buddhismus zum Altruismus?“

    Jetzt habe ich Mit-Gefühl mit Dir, liebe mkha'. Du meinst es gut, aber es kommt schräg an, wenn Du wiederum auf jene re-agierst, die sich mal härter äußern.

    Es geht doch gar nicht um die Re-Aktion von Schneelöwin, sondern um ein mögliches Falschverstehen für Neulinge z.B.

    Nicht jede/r "kennt" Ellviral und seinen Sarkasmus.

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    Vielen Dank für alle Antworten, sie haben mich sehr zum Nachdenken angeregt und ich hab auch einiges von euren Gedanken für mich mitnehmen können. Das ist viel wert, denn meist höre ich "immer dasselbe", so habt ihr mir schon geholfen. Vielen Dank _()_

    Hallo Ravena,

    wenn Du nicht möchtest, dass hier noch weiter diskutiert und ausgeufert wird, kannst Du den Thread schließen lassen.

    Denn Du bist ja mit den Beiträgen soweit zufrieden.

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    Immer wenn doch negatives Verhalten auftrat, erkannte ich auch, dass meine Selbst-Ablehnung noch vorhanden ist. Das kann allerdings Jahrzehnte dauern.

    Selbstsicherer kann nun endlich aufgetreten werden und das falsche Egoverständnis könnte nun von Hass/Selbsthass auf ein Aussen projeziert werden.


    Damit muss man dann auch erst einmal auf die Nase fallen....

    Ja, natürlich Susann, auf die Nase fallen gehört dazu, sonst lernen wir ja nix.


    Aber Du hast wahrscheinlich meine oben nochmal zitierten 2 Sätze nicht gelesen, denn die sind ja darin enthalten:


    Dabei wird ja noch nicht selber analysiert und reflektiert das man selber Verantwortung trägt.Man fühlt sich so ja sicher und unglaublich toll🙄

    (Diesen Schritt darin siehst Du glaube ich grad nicht🤔)...

    Es ist ein Prozess, und der kann Jahrzehntelang dauern, eben weil die Selbstanalyse und Reflektion noch nicht kontinuierlich stattgefunden hat - wenn überhaupt. Für mich hat sie erst mit der Lehre Buddhas wirklich begonnen.


    Ich verstehe unter der Selbstakzeptanz auch etwas anderes als nur "ich bin in Ordnung" oder "ich finde mich toll". Gerade im Laufe des Prozesses begegnen einem vielleicht noch Herausforderungen, mit denen man überhaupt nicht gerechnet hat. Dann beginnt das Ganze nochmal von vorne. Meiner Erfahrung nach kommen die wirklichen Prüfungen erst viel später. Dafür benötigt es die Reife und die Bereitschaft, sich auch schlimmste Irrtümer anschauen zu können.

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    Was hat sich verändert? Nun, es ist ungreifbarer und diffuser geworden, das Handeln. Und es verstärkt sich, je weniger Reaktion kommt. Sollte das nicht eigentlich anders sein?

    Wie meinst du das? Was verstärkt sich, wessen Reaktion ist weniger? Was sollte anders sein?

    :?

    Kurios, welche Absichten Fragenden/Neugierigen unterstellt werden. Meine Intention ist es jedenfalls nicht.

    Hallo Ravena,:)

    das ist nicht meine Absicht, Dir etwas zu unterstellen. Ich wollte nur erklären, warum Ellviral solche Beiträge schreibt.

    Im Zen-Buddhismus wird oft hart und klar gesprochen. Andere übertreiben vielleicht mit ihrem Mit-Gefühl. Das ist Übungssache und mit ein bisschen Selbstvertrauen kann ich so etwas ignorieren, denn mir ging es zu Anfang meiner "BL-Karriere" ähnlich wie Dir. Aber das ist jetzt 12 Jahre her. Und ich habe hier trotz anfänglicher Empfindlichkeiten und mehrerer Ausstiege so viel gelernt wie nirgendwo anders.

    :erleichtert::heart:Monika

    Ach Du verstehst mich schon...

    Nein, leider nicht. Aber es liegt sicher an mir und meinen Erfahrungen. In dem Moment, in dem ich erkannte, dass ich mich nicht selbst liebe bzw. so wie ich bin annehme und dies nach einem AHA-Erlebnis möglich wurde, hat sich auch mein Verhalten anderen gegenüber verändert.

    Immer wenn doch negatives Verhalten auftrat, erkannte ich auch, dass meine Selbst-Ablehnung noch vorhanden ist. Das kann allerdings Jahrzehnte dauern.

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    Noreply, ich sehe keine beissende Kritik, eher jedoch einen beissenden Hund, der getroffen wurde.

    Aus Deinen Aussagen werde ich nicht schlau, beziehen sie sich einfach auf ein zusammengewürfeltes "Das hau ich jetzt mal raus, mal sehen, was passiert". Keine Deiner Aussagen haben etwas mit meinen Aussagen zu tun und eine Kritik kann ich erst dann als solche erkennen, wenn es irgendeine nachvollziehbare Begründung dafür gibt.

    Doch die Aussagen haben etwas zu tun mit dem Begriff "Buddhismus". Das ist einfach zu allgemein und zu verwaschen.

    So empfinde ich es auch, denn es geht um die Lehre Buddhas und nicht was Buddhisten scheinbar daraus machen.

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    Worin besteht denn ein Zuviel an Altruismus, so dass dieser dann zu einem Extrem wird?


    Gruß Helmut

    es gibt Menschen, gar nicht so wenige, deren selbst / Selbstwert früh zerstört wurde. Du siehst es ihnen nicht an der Nasenspitze an. Sie werden erwachsen und leben ein Leben. Manche handeln ‚altruistisch‘. Aber nicht, weil sie den Weg gegangen sind und erkannt haben, dass es für alle gut so ist.

    Sondern weil es in ihrem inneren Zerstörung und grauenhafte Abgründe gibt, die sie meiden. Sie schauen nicht auf sich, weil es ihnen nicht möglich ist und weil sie es vermeiden, in die Nähe dieser Abgründe zu kommen.

    Das ist aber keine Altruismus, das ist Schwäche.

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    .... Und wenn dieser Selbsthass dann eines Tages überwunden wurde heisst es noch lange nicht das er nicht mehr im Aussen auftaucht. Das dann ein nächster Entwicklungsschritt..

    Verstehe ich Dich richtig, Susann? Ich meine, wenn etwas wirklich überwunden wurde, tritt es auch nicht mehr im Außen zutage. Die Ausstrahlung ist doch komplett anders.

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    Mit-Gefühl wird durch Wohlwollen ausgedrückt, durch einen "Mangel" an Meinung/Ansicht/Bewertung. Wir können die Welt nicht verändern, aber wir können frei sein von negativen Gefühlen und offen bleiben. Wer weiß, manchmal bewirkt das etwas, manchmal eben nicht. Aber darum kümmere ich mich nicht mehr. Ich weiß, da ist jemand, der/die leidet, und ich bleibe offen, ohne denjenigen zu verurteilen. Was natürlich nicht bedeutet, dass ich dennoch einen negativen Eindruck von der Person habe. Aber die bleibt nicht konstant, sie ist immer flexibel und kann sich zum Positiven ändern. Ich bin nicht verbohrt und beharre nicht auf meiner möglichen Meinung.


    Das ist das Ideal, und es klappt nicht immer. Aber das ist die buddhistische Praxis, immer achtsam auf die eigenen Gedanken und Gefühle zu achten, dann folgen die Taten entsprechend.


    Das bedeutet keinesfalls, dass diese Haltung ausgenutzt werden kann. Wie das aber im einzelnen aussieht, hängt ganz von den Umständen ab und wie nahe die Person mir ist.

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    Hallo Ravena,


    dein Beitrag in Wie steht der Buddhismus zum Altruismus? (7) ist doch ein gutes Beispiel dafür, dass unsere Mütter gar nicht alleine daran Schuld sein können wie wir uns als Menschen entwickeln. Wenn die Mütter an allem Schuld wären wie wir es oft von Psychologen hören, dann müssten wir auch unsere Großmütter dafür verantwortlich machen wie wir sind, denn unsere Großmütter wären dann ja Schuld daran wie unsere Mütter sind und dadurch auch indirekt Schuld daran wie wir sind und was wir erleben. Diese Kette würde sich unendlich in die Vergangenheit fortsetzen. Dass zeigt schon wie irrelevant diese Vorstellung ist. Erstaunlich ist, dass unsere Väter in diesen psychologischen Theorien so gut wie nie vorkommen.

    Auch ich bin eine Mutter und auch ich war eine Tochter.

    Da auch ich schon im Visier meiner Tochter war, die entsprechend durch ihre Therapeutin geimpft wurde, bin ich nach jahrelangen Gesprächen und vor allem Reflektieren zu der Erkenntnis gekommen, die auch der buddhistischen Lehre entspricht. Jede/r kommt mit einem bestimmten Karma auf die Welt. Und dieses ist seine/ihre Aufgabe, entweder weiter zu entwickeln oder aber abzubauen. Aber das Ziel ist eigentlich, die Befreiung aus dem Leidenskreislauf.


    Als ich jung war und viele Fehler in meinem Leben als allein erziehende Mutter machte, wurde ich vor allem von Verwandten oftmals kritisiert. Sie befürchteten, aus meinem Kind würde nix werden. Denn ich hatte nicht nur einen 40Stunden-Job, sondern ich bildete mich auch noch weiter und spielte in meiner Freizeit als Amateurschauspielerin. Dennoch hatte ich auch viel Zeit für mein Kind, wir gingen viel Schwimmen, in den Zirkus, auf den Michel oder lagen einfach nur faul auf dem Teppich und spielten mit Autos oder Memory.


    Alle Töchter meiner Freundinnen und alle Kinder meiner Verwandten sind als Erwachsene mehr oder weniger "gut geraten", einige haben Depressionen, andere leben von der Hand in den Mund. Einzig meine Tochter wurde eine erfolgreiche Ärztin, gibt Meditations- und Body-Mind-Kurse, beschäftigt sich mit dem Sinn des Lebens.


    Damit will ich nicht angeben, sondern ich frage Dich, Ravena, wieso ist meine Tochter in diesem Leben so erfolgreich? Wenn ich ihr sagen würde, das hast Du mir zu verdanken, meiner Liebe zu Dir, meiner Aufmerksamkeit, meiner guten Erziehung, das würde ihr nicht gefallen.


    Ich behaupte, niemand kann wissen, was aus einem Kind wird. Der Buddha lebte in großem Wohlstand und verließ seine Familie, seinen Sohn, seine Frau und lief halbnackt durch den Dschungel. Sein Vater raufte sich sicher die Haare.


    Daraus ergibt sich für mich, dass das was ich und andere in ihrem Leben erfahren und erleben, was sie erreichen und nicht erreichen sich aus einem komplexen Ursache-Wirkungs-Zusammenhang ergibt. Deshalb hilft es nicht weiter, alles auf eine einzige Ursache zu reduzieren.

    So sehe ich das auch.

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    Nun besagen psychologisch geschulte Leute, dass die herzlose Erziehung das Resultat beider Extreme ist. Beide wären praktisch nicht in der Lage in der Mitte zu bleiben.

    Hallo Ravena,

    die Psychologen erzählen viel, je nach Generation mal so mal so. Da bin ich sehr skeptisch geworden.

    Und in der Mitte bleiben, können offensichtlich sowieso nicht viele Menschen. Das müssen wir dann erst lernen, wenn wir denn wollen.

    Oft erlebt man auch, dass solche Menschen früh von der Erde gehen, fast wie Besucher.


    Ich hörte, dass es heisst, dass diese Menschen ihr Karma aufgelöst und/oder aufsteigen.

    Wer erlebt das oft? Ich kenne keine Menschen, die früh von der Erde gehen, weil sie nicht in der Mitte leben.


    Wo hörtest Du das? An solch ein "karmisches Glück" glaube ich nicht.

    Mein Problem ist wohl weniger der Altruismus an sich, eher wie Buddhismus zu einer herzlosen Erziehung steht, die aber solchen Altriusmus hervorbringt und die Kehrtwende einer liebevollen, altruistischen Erziehung, die u.U. habgierige Menschen hervorbringt.

    Wie gehst Du damit um? Nur das ist die Frage.


    Einen Buddhismus, der mit herzloser Erziehung umgeht, kenne ich nicht. Habgierige Menschen gab es schon immer, sind wohl auch in der Überzahl, aber kein Beweis für eine liebevolle, altruistische Erziehung oder umgekehrt.

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