Beiträge von Schmu im Thema „Fleischkonsum für Buddhisten, Alkohol, Drogen oder andere Laster und der Umgang mit diesen?“

    Ich glaube Fromm hatte etwas darüber geschrieben. Dass man erst im Uterus der Mutter ist und am Anfang noch nicht wirklich ein Ichbewusstsein hat und komplett abhängig vom Umfeld ist (primäre Bindung). Dann kommt die Individuation. Man nimmt sich als Kind zunehmend als eigenständiges Wesen wahr. Das hat Vor- und Nachteile. Man ist dann zwar freier, aber auch einsamer und mit dieser Ambivalenz kämpfen die meisten.

    Diese Ambivalenz ist meiner Meinung nach ein Schlüssel, sich zu verstehen. Und auch allgemein hilfreich dabei, einfach akzeptieren zu können, was ist.

    Man findet diese Ambivalenz in seinem ganzen Handeln, seinen Wünschen, seinem Denken wieder. Egal welcher Sache ich auf den Grund gehe – Emotionen, Gemütszustände, Begierden, Anhaftungen, Handlungsdrang, Unzufriedenheit – immer steht am Ende dieses Prinzip. Es ist so tief verwurzelt, dass es praktisch immer präsent ist. Nicht nur im Wachzustand, auch im Schlaf.


    Ich denke, der Weg ist, Frieden damit zu schließen. Innerhalb dieses Kreislaufs zur Ruhe kommen.

    Wenn ich ehrlich sein soll:

    Das Vergleichen zwischen (Bewusstseins-)Zuständen, die mit Hilfe von Substanzen erreicht werden können mit solchen, die im Laufe buddhistischer Praxis auftauchen können, halte ich nicht für besonders sinnvoll.


    Meine Erfahrung ist so, dass das Eine allerlei interessante (Selbst-)Erlebnisse mit sich bringen kann, und das Andere langfristig eher zu einem klareren Wahrnehmen und Denken führt.


    Von einer Aufklarung mit Hilfe von Drogen würde ich in der Rückschau auf mein bisheriges, anfangs unerschrocken-drogenreiches Leben nicht sprechen. Auch, wenn es sich unter dieser oder jener Wirkung für mich seinerzeit teilweise wie "große Erkenntnisse" anfühlte, würde ich dem jetzt nicht mehr zustimmen.


    Das mag aber jede/r sehen, wie er/sie möchte. Meine Erfahrung würde ich nicht als generell geltende Wahrheit sehen. Was ich aber schon sagen würde, ist, dass die Gefahr von Umwegen in der eigenen Entwicklung mit Substanzen größer ist als ohne.


    Das Thema "Gesellschaft und Marihuana" ist für mich eher ein anderes Thema, das auch reichlich Gesprächsstoff bietet... :))

    "Wenn er feststellt, daß unsere Versammlung still ist, dann überlegt er sich vielleicht, zu uns zu kommen." Da schwiegen die Wanderasketen.

    Das wird ihnen auch nichts nützen. Sie können bestimmt nach einer Weile des Schweigens mit einem Schüler des Mönchs Gotama kein Gespräch über Heere, Schlachten, Parfüm... beginnen. Dann wird der sich besinnen, dass er leider keine Zeit mehr hat und weiterziehen muss...

    Ich habe gestern ein Sutra gelesen in dem Buddha Leute aus der Gemeinschaft warf, weil sie zu laut geredet haben.

    Ich darf mir an dieser Stelle erlauben, Buddha ausdrücklich für diese Vorgehensweise zu loben! (:8) Es ist sehr modern (heute vielleicht noch mehr als damals?), übermäßig laut und gestenreich zu sprechen. Dabei kann man nur sehr schwer gesammelt und gedankenklar bleiben, im Gegenteil, es lädt dazu ein, selber innerlich übermäßig aufgewühlt zu werden... :nohear::grinsen: