Beiträge von mukti im Thema „Fleischkonsum für Buddhisten, Alkohol, Drogen oder andere Laster und der Umgang mit diesen?“

    Kleiner Rückblick: Mein Partner ist zusammen mit 'zig Geschwistern in einem sehr kleinen Dorf aufgewachseṇ. Die Eltern hatten Hühner und Schweine, haben selbst "gewurstet" ... Ich habe, als ich ihn kennenlernte, nie erzählt, das ich Vegetarier bin, habe, wenn wir Essen gingen nie erklärt: "ich möchte aber etwas ohne Fleisch", habe also auch nie versucht, ihn "zu bekehren".


    Irgendwann sprach er mich aber darauf an, und wir unterhielten uns eine Weile über meine Beweggründe ... Er hörte einfach nur zu, stellte noch einige Fragen, .... und ein paar Wochen später sagte er plötzlich unvermittelt: "Wir hatten auch viele Katzen auf dem Hof, aber ich habe erst bei deinen Katzen bemerkt, dass sie alle unterschiedliche Stimmen und einen unterschiedlichen Charakter haben."


    Mit der Zeit fiel mir auf, dass er begann seinen Speiseplan umzustellen: es gab keinen Wurstbelag mehr, kein Fleisch, keinen Fisch. Er redete nicht groß darüber, merkte einfach nur mal nebenbei an: Das ist nicht gut für die Tiere - und auch nicht für mich. ... Genauso wurde er Jahre später Buddhist. Ich war sehr überrascht - er aber sagte nur: Es ist einfach besser ... Punkt. :)

    Da möchte ich auch noch was aus meinem Leben hinzufügen. Als ich 1980 von Indien zurückgekommen bin, hatte ich meine Ernährung endgültig auf vegetarisch umgestellt. Das Vorbild von Millionen Indern und die Gesinnung des ahimsa (Gewaltlosigkeit) haben mich beeindruckt und schließlich überzeugt. In meiner Familie war Vegetarismus nie ein Thema gewesen, aber meine Schwester hat mich gleich verstanden und in ihrer eigenen, später sechsköpfigen Familie kam fortan nur mehr vegetarisches Essen auf den Tisch. Einer ihrer Söhne hat dann 5 Jahre in einem indischen Ashram verbracht und führt bis heute ein sehr sittliches Leben. :)

    Es ist auch nicht ungewöhnlich Anstrengend, sich vegan zu ernähren, es hält einen sonst von nichts ab - und es ist bereits eine starke Bewegung, die von der Nahrungsmittelindustrie beachtet wird.

    Ja, seit einigen Jahren ernähre ich mich auch weitgehend vegan, vorher habe ich nur Fisch, Fleisch und Eier weggelassen. Für Milch und sonstiges gibt es ja schon hochwertige Ersatzprodukte, es geht einem nichts ab.

    Angenommen jemand würde denken: 'Ich werde Menschen züchten und schlachten, dann habe ich Milch und Fleisch für mich selber und je mehr ich züchte, desto mehr kann ich verkaufen". Wäre das nicht absolut verwerflich? Aber anderen Lebewesen mutet man das zu.

    Wenn es sich auch nicht immer ganz vermeiden lässt Leid zu verursachen, so kann das doch auf das nötigste Mindestmaß reduziert werden, anstatt die Ausbeutung auf die Spitze zu treiben finde ich und möchte das Reich der Tiere soweit es geht in Ruhe lassen.

    Ich ernähre mich seit gut 41 Jahren vegetarisch und hatte nie das Gefühl dass der Körper Fleisch oder Fisch braucht. Die ethische Frage spielt mir dabei eine wichtige Rolle, jemand hat es mal so ausgedrückt: "Es ist nicht menschlich, zur Befriedigung des Gaumens riesige Schlachthäuser zu unterhalten." Ja so ein Schlachthaus ist die Hölle, es bricht mir das Herz und ich will damit nichts zu tun haben. Für einen Laien der nicht auf Almosen angewiesen ist, scheint es mir selbstverständlich darauf zu verzichten.


    Aber ich möchte überzeugte Fleischesser keinesfalls verurteilen, nur in dieser Sache teile ich ihre Einstellung bestimmt nicht.