Alles anzeigenGutenmorgen, wir fixieren uns hier auf die Emotionen von Hass und Wut. Es geht aber eigentlich um die ganze Palette.
Ich verstehe natürlich, das Gewalt mit Schmerz verbunden ist. Auch ist eine entspannte Lebenshaltung sicherlich angenehmer. Aber, ein Ausraster ab und zu, etwas Hochmut ab und zu, ein dummer Scherz ab und zu? Es ist doch nur das Gewissen, das uns nachher plagt. Oder aber wir sind nicht "Regelkonform".
Wenn ich diese Emotionen, die damit verbunden sind, ständig negiere, negiere ich im Prinzip mein Sein. Darum geht es ja heutzutage, um den perfekten Menschen. Den es gewiss nicht gibt.
Bei dir klingt es so, als gäbe es entweder die Möglichkeit etwas "auszuagieren" oder es zu negieren. Entweder es darf so sein, wie es spontan rauskommt, oder man muß sich zusammenreißen. Mir kommt vor, du denkst dabei eben an konkrete Alltagssituationen, wo man vor dieser Wahl steht, und sie als ein "Entweder-Oder" aufscheint. Dies hängt sehr eng mit Freuds"Dampfkesselmodell" der Triebe zusammen. Entweder man macht beim Dampfkessel ein Ventil auf und läßt dampf ab oder man man muß mit immer mehr Aufwand mit dem hohen Druck umgehen und Impulse in sich unterdrücken. (Teile von siich selbst zu unterdrücken, bedeutet sich selber im Weg zu stehen, was Energie, Spontanität und Lebendigkeit kostet)
Was ist aber, wenn man einfach den Dampfkessel vom Herd nimmt, also dafür sorgt, dass kein Druck auftritt? Im Buddhismus geschieht das in der Meditation. Meditation ist Sammlung und Zentrierung. Die Kräfte findet zusammen, kommen zur Ruhe und die Fliehkräfte werden weniger - der Druck nimmt ab. (das ist ab natürlich etwas langfristiges, was einen nicht davor bewahrt öfter mal voll von Emotionen zu sein)
Die Analogie mit dem Dampfkessel ist sehr interessant. Das könnte einmal dadurch erfolgen, das man den Druck geistig von sich selbst nimmt oder aber die äußeren Umstände verändert.