Beiträge von Bhavanga im Thema „Anapanasati Atmungsempfinden aktiv/passiv und Art der Beruhigung des Körpers“

    Also ich aus meiner Erfahrung, und ich bin noch nicht weit, finde es enorm schwierig. Ich werde sehen, wie weit ich ohne Lehrer komme. Also ich sehe mich als autodidaktisch begabt, und auch in Selbstbeobachtung des Bewusstseins sehr geübt und auch klaglos dabei. Ohne diese Eigenschaften würde ich mich das lieber nicht ohne Lehrer trauen. Ich denke auch manche Menschen sind für tiefe Meditation begabt, andere haben grosse Schwierigkeiten zu erwarten...


    Man sollte lieber nicht denken, dass es ein einfaches Unterfangen ist. Auch finde ich wichtig, mich mit den anderen Facetten des Buddhismus zu beschäftigen, sie ergänzen die mentale Transformation auf essenzielle Weise. Das steht auch in jedem guten Buch über buddhistische Meditation. Man muss halt mit Hindernissen rechnen, und es ist dann besser, man weiss wie man sie erkennt, was man macht usw. Auch psychisch stabil sollte man lieber sein, Meditation, vor allem falsch praktizierte, kann ganz schöne Überraschungen bringen, auch negative psychologischer Art. Ich denke schon, für viele Menschen wird ein Gesprächspartner, der Erfahrung hat, unerlässlich sein, damit sie sich nicht verrennen oder selbst schaden. Ich musste auch schon mehrfach meinen Pfad wieder "abschneiden" und noch mal von vorne, nachdem ich die Passagen in den Büchern erneut gelesen hatte. Die Irrwege sind Realität, und manche können gefährlich sein. Manches versteht man erst, wenn man es geschafft hat, es wenigstens ein bis zwei mal selbst erlebt zu haben.


    Gute Bücher sind auch essenziell, es gibt auch schlechte, die zu stark vereinfachen. Auch Zeit um sie zu studieren sollte man mitbringen. Dieses Buch speziell zu Anapanasati finde ich am besten (leider auf englisch): anapanasati.pdf

    Nein, der ich gehe den Weg, eher wegen dem Weg, lasse mich von ihm ändern - weil er sehr heilsam zu sein scheint. Die Meditation heilt scheinbar auch schon, wenn man die ersten Stufen praktiziert. Das Bild mit den Krümeln und vor allem dem Kuchen lässt sicher Ehrgeiz bzw Gier vermuten, ich versuche aber das alles immer ganz ruhig und gelassen zu sehen. Ob ich irgendwo ankomme, wird einfach die Zeit zeigen. Die Zustände erringt man ja auch nicht, sie kommen scheinbar erst von alleine, sobald man alles richtig macht und erst, wenn man bereit dafür ist. Auch gehe ich weil letztendliche Befreiung natürlich als höheres Ziel sehr erstebenswert ist, davon möchte ich mich auch nicht ausklammern. Die eigentlichen Zustände machen mir auch grosse Freude, es ist angenehm sie auf ruhige Weise zu erleben, ich hoffe, das stellt kein grosses Hindernis da?


    Ich habe mich jetzt auch erstmal zurück zu Stufe 1 gestellt, und will versuchen kontrollierter zu arbeiten, jetzt gezielt einen möglichst stabilen einfachen Weg zur Ruhe des Körpers zu suchen. Mein Weg bisher war ein vorsichtiges tasten, aber auch viel wildes experimentieren, zu sehen was sich mit den Sutren deckt und wie meine Bücher es beschreiben, und was in der Praxis dann passiert. Ich werde auch noch mal die Bücher von vorne lesen, nach jedem Erlebnis liest man sie aus einem anderen Blickwinkel!

    Danke, ich werde mir euren Rat zu Herzen nehmen, und bald schauen wo ich in der Nähe Menschen kennenlernen kann, mit denen ich mich über Meditation austauschen kann. Mit dem Virus derzeit ist es vielleicht noch nicht angebracht, aber der wütet ja hoffentlich nicht ewig.


    Ich glaube schon, dass man mit der richtigen Begabung als Autodidakt was machen kann. Die Bücher, die ich lese sind eigentlich recht detailliert, und meine Zustände, die ich da erkenne, sind auch wiederholbar (je nach Tagesform...). Dazu gibt es das Internet, mit vielen Berichten und Erfahrungen, die inspirieren können. Naja, die Erfahrung eines anderen erfahrenen Meditierenden oder gar eines professionellen Lehrers im direkten Austausch sind wahrscheinlich unschlagbar im Vergleich. Auch darin, dass diese Person die eigenen Fehler durchschauen kann, und die richtige Abhilfe raten


    Aber es ist wirklich verteufelt schwierig... Und ich sitze schon so viele Monate! Manchmal auch nur so da. Naja, all die Mühen haben sich jetzt schon mehr als gelohnt finde ich, mir scheint der Weg zum grossen Kuchen am Ziel führt an vielen kleinen Brotkrumen vorbei, die einen nähren, so dass man den Weg durch nicht verhungern muss...

    Ich habe einfach mal während der Meditation beobachtet wie es sich verhält, und habe für beide Phänomene erstmal je einen auflösenden Ansatz gefunden.


    Die Atmung lasse ich wie sie von Natur aus ist und kontrolliere sie nicht (ausser sie ist übertrieben wild), sondern versuche sie möglichst neutral zu beobachten. Ich konnte beobachten, dass die Atmung von der Wahrnehmung der willentlichen Kontrolle schnell von alleine in die "Selbstläuftigkeit" rutscht, egal was ich mache. Also nicht weiter drüber nachdenken, passiert schon von selbst! Zu sehr darüber nachzudenken und eine komplizierte Technik anzuwenden um loszulösen stört ja auch nur die Meditation und macht sie unruhig... Ich habe eine starke Anhaftung an die Kontrolle des Atems, sobald er mir bewusst wird, bis zu dem Punkt, wo es mir sehr schwer fallen kann, die Kontrolle abzugeben und loszulassen. Darum stellte sich mir diese Frage denke ich auch.


    Das Entspannen (beruhigen der körperlichen Gestaltungen Schritt 4) versuche ich lieber so zu machen, die Anspannung zu halten und langsam nach und nach abbauen zu lassen. Das scheint mir bei ruhiger Meditation am ratsamsten, denn eine unnatürlich schnelle und starke entspannung würde nur Unruhe und Turbulenz in die Meditation bringen (nebst der Schläfrigkeit, wenn ich mich zu stark fallen lasse).


    In welcher Stufe bin ich? Ich denke in Stufe 4 und spüre evtl. bereits piti aufflammen, manchmal habe ich Vorahnungen von Sukha und der losgelösten und bewussten Wahrnehmung der Geistesformationen. Also ich setze mich hin, beruhige mich und beobachte den Atem, und wie ich davon von alleine ruhiger und bewusster werde. Bin ich eine Weile stabil, dann unterscheide ich die Ein- und Ausatmungen, bis das Bewusstsein stabil ist und der Atem gleichmässig bewusst. Dann Schritt 2, ich achte auf die Länge und wie dieser Gedanke den Atem in der Wahrnehmung zu einer Art einzigem Objekt werden lässt, bis sich in Schritt 3 eine weitere geistige "Vertiefung" und die körperlich (und den Atem) gestaltenden Gefühle zeigen, die ich dann wiederum versuche durch Erkennen, Halten, Entspannen und Loslassen zu beruhigen. Das ist Schritt 4 und da spüre ich schon dieses stark treibende Gefühl in Körper und Geist, was sich aber scheinbar noch erst richtig entladen lernen muss bei mir...


    Oft breche ich aus dem Weg raus, von Hindernissen abgehalten, und versuche dann natürlich die entscheidende Arbeit zu tun und sie zu erkennen (derzeit meist die Klassiker Zweifel, Ärger, Begierde bzw unangenehmes vermeiden wollen, oder allerlei vom Geist vorgeschobene Absichten zu ablenkenden Taten...). Ja man muss scheinbar wirklich immer wieder bei Schritt 1 anfangen, um den Weg zu gehen zu versuchen, manchmal auch in derselben Sitzung.


    Und ich mache das schon seit vielen Monaten, erst habe ich die Konzentration mit Gehmeditation trainiert, um sie dann auf die Sitzmeditation anwenden zu können. Auch habe ich viele Irrwege hinter mir, simuliertes Erleben aus Geistesformationen oder Abwege allerlei Gestrüpp war da zu durchqueren. Und die Dinge waren alle da, aber nicht geordnet, durcheinander, und ich musste erst lernen sie in eine Reihe zu bringen. Mir wurde jedenfalls irgendwann das entscheidende klar was mich durchgebracht hat, dass ich ausser selbst erzeugten Hilfsvorstellungen (z.b. Atmung visualisieren, vermeide ich eher) und dem Erkennen von Dingen nicht auf gedankliches oder visionsartiges setzen darf, sondern nur auf Dinge, die real und wirklich erscheinen wie die (Sinnes-) Wahrnehmung, und die meist nur durch richtig angewendete einfache eigene Aktionen, die meist immer wieder wiederholt werden müssen, entstehen. Und ich habe ja nun meinen Weg erkundet, der mich Dinge erfahren lässt die sich durchaus mit den mir bekannten Beschreibungen decken.


    Ich habe durchaus schon darüber nachgedacht, einen Lehrer zu suchen, habe aber finanziell keinen Spielraum und kenne niemanden. Ich war schon immer ein guter Autodidakt in allerlei Dingen, und traue mir diese Praxis derzeit jedenfalls noch gut zu. Auch wenn natürlich immer wieder Fragen entstehen...und es scheint ja wirklich eine Lebensaufgabe zu sein. Oder warnt ihr eher ganz bestimmt vor einer autodidaktischen Praxis, weil sie konkrete Gefahren birgt? Wie praktiziert man sonst, als Laie?

    Hallo!


    Das ist mein erster Post, und ich will gleich zu zwei brennenden Fragen meinerseits zur Meditation anfangen. Ich praktiziere seit einigen Monaten, zuerst Gehmeditation, dann auch Sitzmeditation. Die Wahl der Technik/des Systems fiel bei mir auf Anapanasati, ich praktiziere nach Anleitung verschiedener Bücher, die in meinen Augen das System auf sehr ähnliche Weise schildern. Ich unterlasse zudem nicht, mich immer anzustrengen einen tugendhaften Lebenswandel zu suchen, denn mir ist bewusst, dass gesunde Fortschritte in der Meditation nur passieren können, wenn man als Mensch komplett auf das Zurückweisen von unheilsamem ausgerichtet ist.


    Mich durch die Gedanken zum Atem durchgearbeitet habend, dümpele ich derzeit rund um die Beruhigung des Körpers herum. Habe ich mich länger auf den Atem konzentriert, werden er und der Körper sehr schnell in Stufen immer ruhiger, es entwickelt sich ein losgelöstes Gewahrsein für alles im Bewusstsein befindliche, die Gedanken werden auch ruhiger und spärlicher, und mehr und mehr parallel zum Atem statt ablenkend.


    Meine erste Frage ist, wenn man den Atem beobachtet, soll man ihn beobachten, indem man ihn durch Kontrolle bewust hält, oder soll man versuchen ihn wie von selbst quasi automatisch fliessen zu lassen und nur passiv beobachten? Mir ist aufgefallen, dass wenn der Atem sehr sehr ruhig wird, er sich von alleine vom Willen zu enkoppeln scheint. Vielleicht ist es eine Abkürzung, ihn bereits vorher automatisch werden zu lassen? Mir ist an den Beschreibungen in der Anapanati Sutta auch aufgefallen, dass die ersten zwei Schritte (Ein- und Ausatmung unterscheiden, kurz und lang unterscheiden) quasi bedeuten sollen, dass man sich vom Atem entkoppelt - erst durch die Erwartung der nächsten Ein- und Ausatmung, die sie vorweg nimmt so dass sie automatisch passieren kann, dann durch das Analysieren der Länge, was seinerseits den gewonnen Abstand zu vergrössern scheint. Den Atem erst aktiv zu betrachten, als Atmender, Beteilitigter, kann wiederum die Möglichkeit eröffnen, ihn effizienter zu beruhigen (und die ihn treibenden Emotionen), bevor man ihn dann ruhig geworden entkoppeln kann.


    Die zweite Frage, die ich habe, ist wie ich mich richtig entspannen/beruhigen soll. Einmal wäre da die Möglichkeit, eine gewisse Spannung zu halten, auch und gerade um den Atem im Bauch herum, und diese Spannung erst auf einen Ruhezustand zu konzentrieren um sie dann ruhig geworden nach und nach auflösen zu können. Die andere Möglichkeit, die sich mir eröffnet, ist komplett alle Anspannung gleich zu entspannen und aufzulösen, um so maximal gelockert immer ruhiger und entspannter zu werden. Ersteres scheint einen Rest bleibende Anspannung mit sich zu bringen und keine natürliche Ruhe, sondern eher Entrückung, das Fallenlassen wiederum birgt die Gefahr, dass ich zu entspannt und dösig werde, während es aber scheinbar den am stärksten entspannenden Effekt auf den Geist zu haben scheint, was ich vor allem in Erholung nach der Meditation spüre. Welcher Weg ist der richtige? Oder lohnt es sich, beide zu gehen zu versuchen?


    Ich bin mal sehr gespannt auf eure Antworten!