die Frage: Welche Erfahrung habt Ihr mit Tagebuch schreiben oder auch expliziten schriftlichen Techniken in Bezug auf Eure Praxis?
Tagebücher habe ich früher geschrieben um wertvolle Erfahrungen und Erkenntnisse festzuhalten damit ich mich später daran erinnern kann. Ich habe sie dann aber kaum gelesen, erst in letzter Zeit schaue ich manchmal hinein und frage mich, was ich aus den Erfahrungen gelernt habe. Manche Erkenntnisse haben bis heute ihre Gültigkeit, anderes habe ich im Lauf der Zeit verworfen, so lässt sich eine Entwicklung erkennen.
Ansonsten praktiziere ich immer wieder mal etwas das wohl mit yoniso manasikara zu tun hat, dem weisen Ergründen. Da denke ich so tiefgründig wie möglich über ein bestimmtes Thema nach. Z.B. "Freiheit": was ist das genau, was sind die Bedingungen dafür, wie ist sie erreichbar, usw. Da hat mir das Aufschreiben für das Finden der bestmöglichen Formulierung oft geholfen präzise zu denken, nicht abzuschweifen und so Klarheit zu erlangen. Es zeigt sich dabei auch was ich über den Gegenstand weiß und was nur eine vage Vorstellung ist, was man darüber wissen kann und was nicht, welche Erfahrungen ich damit habe, welchen Wert das für mich hat, usw. Die Aufzeichnungen helfen auch sich daran zu erinnern, wenn man sie später liest.
Ich mache diese Übung aber auch ohne Aufschreiben, wenn ich das Gefühl habe dass ich es nicht benötige. Dieses Nachdenken und Ergründen klärt so manches und ist auch eine Geistessammlung, eine Art Meditation.