Beiträge von mukti im Thema „Tod und Vergänglicheit“

    Dass der Tod etwas im Sinne von Ursache und Wirkung bewirkt ist klar.

    Und wenn der Körper danach nur als Dünger für andere Lebewesen dient.

    Aber für eine Reinkarnation sehe ich keinen Beweis.

    Beweis ist auch was anderes als Logik denke ich. Es kann für eine Sache verschiedene logische Erklärungen geben, die alle nicht beweisbar sind. Theorien, die von verschiedenen Voraussetzungen ausgehen.

    Die Begründung ergibt sich aus den Gesetzmäßigkeiten der Kausalität. Weil eine Wirkung verursacht ist, wird sie selbst zu einer Ursache für eine weitere Wirkung. Deshalb bricht ein Kausalitätsprozess nicht ab, wenn eine Wirkung durch eine Ursache entstanden ist und diese Wirkung vergeht.


    Gruß Helmut

    Schon, aber wenn Geist oder Bewusstsein eine physische Ursache haben, dann wäre die Wirkung nach dem Tod auch physisch, z.B. würde bei der Auflösung Wärme entstehen, die wieder eine Wirkung hat usw., der Kausalitätsprozess wäre nicht unterbrochen und es wäre nicht alles vorbei nach dem Tod. Mit jeglichem Bewusstsein wäre es dann allerdings vorbei, das wäre eben nur so eine Zwischenerscheinung in der Kette gewesen.

    Klingt für mich zwar etwas merkwürdig, aber Ansichten dieser Art sind nicht selten heutzutage, weil sie eben auch logisch sind. Oder nicht logisch?

    Aber die Konsequenz könnte ja auch eine ganz andere sein: Etwas gerade deshalb wertschätzen, weil es sich wandelt, weil es vergänglich ist. Das macht doch die Lebendigkeit aus, dass sie nichts statisches ist, nichts dauerndes.

    Die Schönheit der Haikus z.B. besteht doch gerade darin, dass sie einen kurzen Moment beschreiben, der gleich vorbei ist.

    Mag sein, gewöhnlich freut man sich über die Vergänglichkeit wenn etwas Unangenehmes vergeht, wenn etwas Angenehmes vergeht leidet man.

    Wollte man aber weder das Angenehme festhalten noch das Unangenehme loswerden, was soviel bedeutet als dass man nichts will und nichts braucht, also von nichts abhängt, dann hätte das den Wert der Befreiung. Den schätze ich schon höher ein als den Wert des Vergänglichen.


    Von Haikus verstehe ich nichts.

    Am Ende einer Lehrrede steht öfter der Satz: "Da ging dem Ehrwürdigen .... das reine, fleckenlose Auge der Wahrheit auf: Was immer auch entstanden ist, muss alles wieder untergehen".


    Das sieht auf den ersten Blick aus wie eine Binsenweisheit, schließlich weiß jeder dass er sterben muss und dass alles vergänglich ist. Wäre das aber vollkommen bewusst, dann würde wohl sofort jegliches Interesse am Vergänglichen erlöschen, Gier, Hass und Verblendung verschwinden. So aber ist etwas Offensichtliches doch verborgen und die Erkenntnis von Tod und Vergänglichkeit dringt nur in Ausnahmefällen so tief ins Herz, dass die Konsequenzen daraus gezogen werden. Und ich höre den Buddha und die Weisen, die immer nur von Loslösung sprechen, aber wie schwierig ist es doch sie so weit zu verstehen um dem Sog der Welt endgültig zu entkommen, dem ununterbrochenen Entstehen und Vergehen.


    Zitat

    Dein Kerker bist du selbst, die Welt,die hält dich nicht. Du selber bist die Welt, die dich in dir mit dir so stark gefangen hält. (Angelus Silesius)


    Oder der Affe, der sich durch ein Gitter eine Banane greift. Mit der Banane in der Faust bekommt er die Hand nicht mehr zurück durch das Gitter und anstatt die Banane loszulassen, sitzt er da bis der Fallensteller kommt um ihn zu töten.


    Aber wenn man begriffen hat dass es ums Loslassen geht dann ist man am Weg. Da schaut man besser nicht darauf wie lang der noch sein mag, sondern auf die Schritte, die man jetzt gerade geht. Dann kann man zufrieden sein, wenn nur die Richtung stimmt.