Am Ende einer Lehrrede steht öfter der Satz: "Da ging dem Ehrwürdigen .... das reine, fleckenlose Auge der Wahrheit auf: Was immer auch entstanden ist, muss alles wieder untergehen".
Das sieht auf den ersten Blick aus wie eine Binsenweisheit, schließlich weiß jeder dass er sterben muss und dass alles vergänglich ist. Wäre das aber vollkommen bewusst, dann würde wohl sofort jegliches Interesse am Vergänglichen erlöschen, Gier, Hass und Verblendung verschwinden. So aber ist etwas Offensichtliches doch verborgen und die Erkenntnis von Tod und Vergänglichkeit dringt nur in Ausnahmefällen so tief ins Herz, dass die Konsequenzen daraus gezogen werden. Und ich höre den Buddha und die Weisen, die immer nur von Loslösung sprechen, aber wie schwierig ist es doch sie so weit zu verstehen um dem Sog der Welt endgültig zu entkommen, dem ununterbrochenen Entstehen und Vergehen.
Zitat Dein Kerker bist du selbst, die Welt,die hält dich nicht. Du selber bist die Welt, die dich in dir mit dir so stark gefangen hält. (Angelus Silesius)
Oder der Affe, der sich durch ein Gitter eine Banane greift. Mit der Banane in der Faust bekommt er die Hand nicht mehr zurück durch das Gitter und anstatt die Banane loszulassen, sitzt er da bis der Fallensteller kommt um ihn zu töten.
Aber wenn man begriffen hat dass es ums Loslassen geht dann ist man am Weg. Da schaut man besser nicht darauf wie lang der noch sein mag, sondern auf die Schritte, die man jetzt gerade geht. Dann kann man zufrieden sein, wenn nur die Richtung stimmt.