Beiträge von Helmut im Thema „Das Leben findet in der Bewegung statt.....“

    Ich finde es wenig hilfreich, pauschal und allgemein über Extreme und den Mittleren Weg zu sprechen. Ich finde, solche Aussagen wie: der Buddha hat gelehrt, man solle alle möglichen Extreme aufgeben wenig hilfreich.


    In Beitrag 56 hat mkha' ein Beispiel aus SN 56.11 zitiert. Ich habe auf ein Beispiel aus dem Kaccayanagottasutta in einem vorherigen Beitrag hingewiesen.


    Nur auf solch einer konkreteren Ebene macht es meines Erachtens Sinn über die Extreme, die aufzugeben sind, zu sprechen.


    Zwei Extreme stehen in einem diametralen Gegensatz zueinander, sie schließen sich gegenseitig aus und beide müssen mittels des Mittleren Weges überwunden werden. Warum? Weil sie beide Hindernisse für die Erlangung der Befreiung aus Samsara sind. In der Lehre des Buddha geht es im Zusammenhang mit den aufzugebenden Extremen immer um aufzugebende Hindernisse für das Erlangen des Nirvana / Nibbana.


    Meditation bedeutet ja, den Geist zu schulen, ihn umzugewöhnen, alte negative Gewohnheiten durch heilsame Gewohnheiten zu ersetzen. Man gewöhnt also den Geist an etwas. Im Kontext der Lehre des Buddha geht um die positive, heilsame Entwicklung des Geistes.


    Man kann den Geist natürlich auch an Unheilsames gewöhnen mittels unheilsamer Handlungen. Das steht dann aber im Widerspruch zur Lehre und Praxis des Buddhadharmas.


    Gruß Helmut

    antelatis,


    im Kontext der Lehre des Buddha hat der Mittlere Weg und die zwei Extreme, die er vermeidet, eine bestimmte Bedeutung, keine beliebige. Zu sagen, man kann in allem eine Mitte finden, ist so eine Beliebigkeit, bei der man sich stets aussuchen kann was Mittlerer Weg und die zwei Extreme sind.


    Der Mittlere Weg im Kontext der Lehre des Buddha besteht darin, zwei extreme Ansichten zu negieren und diese beiden extremen Ansichten mittels des achtfachen Pfades zu überwinden.


    Diese beiden extremen Ansichten werden vom Buddha im Kaccayanagotta-Sutta (SN 12:15) als die Ansicht vom Sein und und die Ansicht vom Nicht-Sein bezeichnet.


    Im Kontext der Lehre des Buddha ist Meditation keine extreme Ansicht. Sie ist auch kein Extrem der Ruhe. Darauf ist in früheren Beiträgen bereits mehrmals hingewiesen worden.


    Meditation ist im Kontext der Lehre des Buddha eine Form der Geistesschulung, die dazu dient, den Geist umzuwandeln, was bedeutet, ihn schrittweise von falschen Ansichten zu befreien. Während der Meditation sind die Übenden durchaus aktiv; egal ob sie konzentrative oder analytische Meditation durchführen. Es ist eben eine innere geistige Aktivität und keine äußere Aktivität.


    Gruß Helmut

    In meinem Thema "Buddhismus ohne Meditation" haben ich genau diesen Punkt angesprochen. Nach meinem Empfinden ist diese Form des Meditierens im Gegensatz zu Extremsport zum Beispiel eine Extrem der Ruhe. Und es stellt sich mir jetzt die Frage, ob man das nicht lieber vermeiden sollte, wenn man den Pfad der Mitte gehen will.

    Denkst du tatsächlich, Buddha hätte mit "Pfad der Mitte" gemeint, nichts Extremes zu machen, sondern überall in der Mitte zu bleiben? Nicht den Fehler zu begehen viele Leute zu töten aber auch das andere Extrem keinen zu töten zu vermeiden? Nicht viel Desinfektionsmittel zu trinken aber deswegen auch nicht in das andere Extrem zu verfallen und es ganz zu meiden?


    Den Begriff "Pfad der Mitte" so zu verwenden ist doch total unsinnig! Und so eine Verwendung des Begriffs ärgert mich!

    Da drängt sich die Frage auf, ob antelatis die Lehre vom mittleren Weg, der die beiden Extreme vermeidet, kennt. Der Buddha hat den Begriff der zwei Extreme in einer bestimmten Form verwendet. Kann man mal im Kaccayanagottasutta (SN 12:15) nachlesen was der Buddha meint, wenn er vom Extrem des Seins und dem Extrem des Nicht-Seins spricht, die durch den Pfad der Mitte zu überwinden sind.


    Gruß Helmut