Ich finde es wenig hilfreich, pauschal und allgemein über Extreme und den Mittleren Weg zu sprechen. Ich finde, solche Aussagen wie: der Buddha hat gelehrt, man solle alle möglichen Extreme aufgeben wenig hilfreich.
In Beitrag 56 hat mkha' ein Beispiel aus SN 56.11 zitiert. Ich habe auf ein Beispiel aus dem Kaccayanagottasutta in einem vorherigen Beitrag hingewiesen.
Nur auf solch einer konkreteren Ebene macht es meines Erachtens Sinn über die Extreme, die aufzugeben sind, zu sprechen.
Zwei Extreme stehen in einem diametralen Gegensatz zueinander, sie schließen sich gegenseitig aus und beide müssen mittels des Mittleren Weges überwunden werden. Warum? Weil sie beide Hindernisse für die Erlangung der Befreiung aus Samsara sind. In der Lehre des Buddha geht es im Zusammenhang mit den aufzugebenden Extremen immer um aufzugebende Hindernisse für das Erlangen des Nirvana / Nibbana.
Meditation bedeutet ja, den Geist zu schulen, ihn umzugewöhnen, alte negative Gewohnheiten durch heilsame Gewohnheiten zu ersetzen. Man gewöhnt also den Geist an etwas. Im Kontext der Lehre des Buddha geht um die positive, heilsame Entwicklung des Geistes.
Man kann den Geist natürlich auch an Unheilsames gewöhnen mittels unheilsamer Handlungen. Das steht dann aber im Widerspruch zur Lehre und Praxis des Buddhadharmas.
Gruß Helmut