Beiträge von Horin im Thema „Über 25 Jahre Suche nach Erklärung“

    Ich kann nicht so viel dazu sagen, weil ich in einer anderen Tradition praktiziere. Was ich aber sagen kann, dass es sehr viele Zustände gibt (welche z.B. in Meditation aber auch in täglichen Situationen auftreten) die von Glückseligkeit, Freude und "Ekstase", Einblicke in Nichtdualität und "in die wahre Natur" geprägt sein können... Das kann so beeindrucken sein, dass wir es als etwas etikettieren wie "Erwachen/Erleuchtung"... Ein ehemaliger Dozent hat sowas in einem Bus erlebt und sagt er sei Jesus begegnet... etc pp... Ich selber bin damals auch in die "das war Erleuchtung"-Falle getappt und habe krampfhaft versucht, es wieder zu erleben, jedes Mal wenn die Zustände verschwanden, würde die Suche stärker..



    Mein Zen-Lehrer hat mir damals klar gemacht, dass solche Erlebnisse (welche manchmal als Satori benannt werden) an sich auch nur flüchtige Zustände sind, anatman und anicca. Halten wir an ihnen fest, dann ist dies Gier und Anhaftung. Wir können aus ihnen lernen, sie genießen, aber wenn sie gehen, lassen wir sie los...


    Mein Lehrer sagte das leben ist wie eine Busrundfahrt. Auf der Tour erleben und sehen wir viele Dinge...machen Zwischenstopps, sehen Attraktionen und normale Landschaften... Häuser, Wälder, alles. Und alles ist ein Teil der gesamten Reise. Auch wenn manche Landschaften wundervoll sind, sind sie nicht das Ziel, sie sind ein Zwischenstopp. Die gesamte Fahrt ist die Fahrt des Lebens.. ohne Anfang und Ende. Alles gehört dazu..