Beiträge von Schmu im Thema „Fühlende/nicht-fühlenden Wesen im Buddhismus“

    Für mich sind Pflanzen einfach eine andere Daseinsform als Menschen und Tiere. Den Hauptunterschied sehe ich darin, dass sie unmittlebarer ans Erdreich oder ans Wasser gebunden sind, und sich nicht in der Weise fortbewegen können / den Ort wechseln können, wie es für Menschen und Tiere möglich ist.


    Ich kann schon über die Gefühls- und Gedankenwelt der Tiere nur spekulieren, das gilt für Pflanzen in noch stärkerer Weise.

    Sudhana


    Das kommt dem entgegen, wie ich die Welt des Belebten wahrnehme. Das Wort "fühlend" beziehe ich entweder auf Empfindungen des Tastsinns oder auf Emotionen.


    Ich kann mir nicht vorstellen, dass Buddha sich in diesem Sinne irgendwie geäußert hat in Bezug auf alle Lebewesen und da irgendwo eine Trennlinie gezogen hat.

    Mir persönlich ist das Thema fühlende Wesen / nichtfühlende Wesen zu komplex und undurchsichtig, um diese Unterscheidung überhaupt vorzunehmen. Es begänne damit, dass ich den Begriff "fühlend" für mich irgendwie definieren müsste, was ich nicht kann, auch nicht mit Hilfe der letzten wissenschaftlichen Studien und Untersuchungen.


    Für mich ist es einfach so, dass ich immer weniger zwischen Lebewesen unterscheide. Die Einteilung Mensch (= Trockennasenprimaten) – Tier – Pflanze überzeugt mich einfach nicht. Sie hat für mich etwas behelfsmäßiges. Es gibt Lebewesen, bei denen schon die Unterscheidung zwischen Tier und Pflanze an ihre Grenzen stößt und nicht mehr so leicht zu beantworten ist.


    Was ich interessant finde, ist, dass alle Lebewesen sich von anderen Lebewesen ernähren, um auch übermorgen noch lebendig sein zu können. Das finde ich eine bemerkenswerte Sache. In dieser Hinsicht sehe ich das gesamte Universum gewissermaßen als einen riesigen Verdauungstrakt, alles ist gegenseitige Verdauung und Stoffumwandlung, um die Molekülketten zur Verfügung zu haben, die genau mein Organismus benötigt.

    Ich sehe gewissermaßen auch das Atmen als eine Art Essen / Verdauung. Verdauung und Atmen haben jedenfalls sehr ähnliche Funktionen, wenn ich mir die einzelne Körperzelle ansehe. Es sind nur teilweise andere Stoffe, die mit der Atemluft aufgenommen werden als mit der Nahrung. Benötigt wird beides gleichermaßen, um meiner Vergänglichkeit eine Zeit lang (scheinbar) entgegenzuwirken. :grinsen: