Beiträge von Amdap im Thema „Empfehlungen und Erfahrungen zu bhutanesischem Mahayana und Vajrayana Buddhismus“

    Hallo JulianBo,


    vielleicht hast Du das hier ja schon mal selbst gegoogelt:

    Kagyü – Wikipedia

    Ich an Deiner Stelle würde mich nicht mit den Unterschieden zwischen den einzelnen Kagyü-Linien herumschlagen. Die sind eher gering oder betreffen nur subtile philosophische Spitzfindigkeiten.

    Das Wichtigste ist vor allem, dass Du nicht an eine unseriöse Gruppe gerätst; dann kannst Du schon mal nichts falsch machen.

    Und wenn Du Dir die Shamata-Meditation zur Grundlage nimmst und bis zur ersten echten Begegnung erstmal abwartest, bist Du gut bedient.

    Jedenfalls kannst Du bei dieser Vorgehensweise kaum etwas Besseres tun.


    Kann sein, dass Du ein bisschen Scheu hast, weil Du verunsichert bist, was Du machen sollst, wenn Du zum ersten Mal einen Praxisraum betrittst.

    Niemand wird Dir einen Vorwurf machen, wenn Du gar nichts machst.

    Wenn Du magst, kannst Du auch drei Verbeugungen vor dem Schrein machen. Du musst es nicht übertreiben und musst nicht gleich beim ersten Besuch Dich bei den Verbeugungen auf den Boden werfen.

    Auf jeden Fall reicht auch eine einzige Verbeugung im Stehen mit zusammengelegten Händen.

    Niemand wird das komisch finden oder Anstoß daran nehmen, das kann ich Dir versichern.


    Liebe Grüße, Amdap

    Vielen Dank für die vielen Rückmeldungen. Gibt es hinsichtlich der Praxis (z.B. bei der Meditation) bestimmte Rituale oder Muster die ich befolgen kann, bevor ich eines der Zentren aufsuche? Ich frage einfach, weil ich bereits ohne einem Sangha anzugehören täglich meditiere und mich nun frage ob ich es "richtig" mache. Dabei geht es mir weniger darum "die perfekte Meditation" hinzubekommen, denn die wird es nicht geben. Es geht eher darum möglicherweise eingeschlichene "Fehler" zu vermeiden.

    Ich kann ja nicht wissen ob ich nicht irgendwas komplett verkehrt mache. Das muss sich natürlich nicht nur auf die Meditation beziehen. Ich hoffe es ist irgendwie verständlich was ich versuche auszudrücken...

    Hallo Julian,


    hier ein Beispiel: Lama Kelzang kennt sich mit den Ritualen bestens aus, aber seine Lieblingsmeditation ist nach meiner Beobachtung Shamata.

    Anscheinend ist noch nicht einmal Ngöndro sein Favorit. Doch auf Shamata basiert für ihn alles.

    Es ist äußerlich ganz einfach, tatsächlich aber, wenn man es richtig macht, eher das Schwierigste.

    Hallo JulianBo,


    das TTC hat früher regelmäßig, ich glaube, es war der erste Sonntag im Monat, einen "Nachmittag der offenen Tür" angeboten, mit kleiner Führung, Erklärung der Grundlagen und netter Runde bei Tee und Keksen.

    Aber ich glaube, das machen sie zurzeit nicht, bzw. spätestens seit Beginn der Corona-Krise nicht mehr.


    Du hast nicht beantwortet, wie mächtig Du der englischen Sprache bist, ich hoffe, Du bist da einigermaßen flüssig.

    Und Du brauchst keine Scheu vor Lama Dawa zu haben, der ist auch nur ein Mensch und der ist wirklich froh, wenn er mal eine Abwechslung hat und jemand Interessiertes ihn aufsucht. Gerade jetzt in Corona-Zeiten ist es für einen Lama ebenso schwierig wie für uns alle. Also versuche es doch einmal mit ihm, so unter vier Augen, das wird bestimmt nett werden. Er bietet das ja auch an, dass man ihn besuchen kann, und er freut sich drauf.


    Zur Frage zu den einzelnen Linien des Tibetischen Buddhismus kann ich nur sagen, so sehr, wie Du vielleicht denkst, unterscheiden sie sich gar nicht. Achte nur einfach darauf, dass Du nicht an eine unseriöse Gruppe gerätst. Manchmal ist das nämlich nicht gleich so einfach, das zu erkennen.

    Ich selbst sympathisiere genauso mit den Gelugs, wie ich Mitglied bei den Karma-Kagyüs bin. Dass ich bei den Kagyüs gelandet bin, hat hauptsächlich praktische Gründe.

    Bei den Nyingmas, den historisch ältesten, gibt es auch weibliche Linien. Die Shakyas sind meines Wissens in Deutschland nicht so verbreitet und da kenne ich mich am wenigsten aus.

    Die verschiedenen Linien leben aber unterschiedliche Schwerpunkte innerhalb ihrer Gemeinsamkeiten.

    Interessant finde ich, dass ich am schriftlichen Stil, z. B. eines Buches, sofort erkennen kann, ob der Autor ein Gelug ist (die Art und Darstellung einer logischen Schlussfolgerung). Dieses Erkennen zu erklären, ist aber wiederum nicht so einfach.


    Hast Du Dich für eine Linie entschieden, wirst Du nachträglich bzw. mit der Zeit feststellen, dass die Linienzugehörigkeit in Wirklichkeit gar nicht so wichtig ist, so lange Du merkst, dass echter Tiefgang vorhanden ist und es Dir wirklich etwas bringt.

    Zu erwähnen wäre noch, dass es sich ebenso lohnt, das Bön einmal zu inspizieren. Vielleicht fühlst Du da ja auch eine gewisse Nähe.


    Es gibt mehrere Tulkus, die mehr als einer Linie angehören.

    Tenzin Wangyal Rinpoche beispielsweise: Bön und Nyingma (ich liebe seine Bücher!); Pönlop Rinpoche: Nyingma und Kagyü (....ebenso!).


    So, jetzt folgt gleich meine PN an Dich mit der gewünschten Mailadresse.


    Bis gleich!

    Achja, es ist natürlich praktischer, einen räumlich näher wohnenden Lama aufzusuchen, und das ist in der Tat Lama Dawa in Hamburg, der, wie ich bestätigen kann, auch aus Bhutan stammt.

    Auch von ihm könnte ich Dir die Mailadresse per PN mitteilen, in gleicher Weise wenn Du mir versprichst ihm zu sagen, dass Du sie von mir hast.

    Mir fiel nicht gleich Lama Dawa ein, trotz der Nähe Kiels zu Hamburg, denn zu Lama Dawa habe ich nicht so die Antenne.

    Obwohl auch ich in der Nähe von Hamburg wohne, ist meine Haupt-Anlaufstelle das Kamalashila-Institut in der Eifel. Das hat sich daraus ergeben, dass ich aus beruflichen Gründen nur an sehr wenigen Wochenenden Zeit habe, die Kurse aber normalerweise an den Wochenenden stattfinden, und dass man im TTC nicht so gut übernachten kann. Darum verbinde ich das lieber mit Urlaub in der Eifel.

    Eine Sangha-Gruppe dieser Linie in Kiel ist mir momentan nicht bekannt. :?

    Hallo JulianBo,


    ich stelle Dir hier mal einen Link ein:

    Kamalashila Institut für buddhistische Studien und Meditation – Unsere Lehrerinnen und Lehrer - Kamalashila Institut für buddhistische Studien und Meditation

    Ganz oben in der Reihe erblickst Du Lama Kelzang Wangdi, der aus Bhutan stammt. Sprichst Du gutes Englisch, bist Du da "flüssig"?

    Das wäre ideal. Auf Deutsch ist es eher etwas mühsam.

    Wenn Du Dich an Lama Kelzang wendest und ihn befragst, gibt er Dir sicher gerne Antwort, sofern er Zeit hat, denn anscheinend ist er immer ziemlich "busy".

    Ich würde Dir auch seine E-Mail-Adresse per PN mitteilen, sofern Du es ernst meinst, aber dann musst Du mir versprechen, dass Du ihm erklärst, dass Du sie von mir hast.