Beiträge von Sudhana im Thema „Atemzüge zählen (eure Zählweisen)“

    Allerdings ist mir so als sei das im zen weg auch nicht sehr verbreitet mit dem zählen

    Im Geigentiel - allerdings benutzt man dabei keine juzu (数珠, Mala). Die bleibt da, wo sie tagsüber (jedenfalls bei Zenleuten) hingehört - um den Hals und unter der Kleidung. Man zählt einfach die Atemzüge von eins bis zehn und fängt dann wieder von vorne an (sowie auch, wenn man vergessen hat, bei welchem Zug man nun eigentlich gerade war). Das nennt sich sūsokukan (数息観) - was auch nix Anderes bedeutet als "Zahl [der] Atemzüge betrachten".


    Es ist eine simple Technik, die eingesetzt wird, wenn der Übende für die "eigentliche " Übung noch kein hinreichendes jōriki hat (定力, etwa: Konzentrationskraft). Ein Training, das ähnlich stupide ist wie Training der Muskulatur (Hanteltraining etwa) - aber es gibt dem Übenden ein gutes feedback über seine Entwicklung von jōriki. Einfach darüber, wie oft er beim Zählen den Faden verliert ...


    Es wird als vorbereitendes Training (für Zazen) nach meinem Eindruck nicht von allen Lehrern eingesetzt; die Methode hat auch ihre Macken. So ist es nach einiger Zeit durchaus möglich, das Zählen ohne Unterbrechung aufrecht zu erhalten und trotzdem den Geist schweifen zu lassen, wohin ihn seine Impulse auch immer führen. Spätestens dann ist diese Trainingsmethode ausgereizt bzw. sinnlos geworden und man sollte sie aufgeben. Wenn das jōriki für Zazen dann immer noch nicht ausreicht, kann man z.B. mit 'stiller' Beobachtung des Atems weitertrainieren.


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