Beiträge von Erdmaus im Thema „Wie muss sich Meditation anfühlen?“

    wenn ich ca. 30 am Stück meditiere, werde ich ab diesem Zeitpunkt ungeduldiger und muss zwischen durch meine eingeschlafenen Beine wachrütteln. Immer wieder auf die Uhr schauen. Also ringen, um die Meditation auszuhalten. Vor allem die letzten Minuten der Meditation. Ist so etwas normal? Im Sinne „Ja, so meditiere ich auch.“

    Hi,


    das ist völlig normal. Einfach beobachten und dir der Geistesinhalte gewahr sein. Die Meditation muss sich definitiv nicht in einer bestimmten Weise anfühlen. Es kommt vielmehr darauf an sich aller Geistesinhalte bewusst zu sein und diese kommen und gehen zu lassen.


    Es gibt das schöne Analogon des klaren Himmels, der immer klar bleibt, auch wenn Wolken vorbeiziehen (da er über den Wolken steht). Die Wolken entsprechen den Geistesinhalten (Gedanken, Emotionen und Empfindungen) und der Himmel dem Gewahrsein, welches immer da ist, ganz egal was passiert. Dieses Gewahrsein ist der Schlüssel nach innen.


    Selbst eine Meditation während der man sich dumpf und eher müde gefühlt hat ist vollkommen gelungen, wenn man sich den Inhalten "Dumpf und müde" vollkommen bewusst ist. Man kann auch allerlei gedanklichen "Unsinn" im Kopf haben. Wenn man diesen Unsinn ziehen lässt und sich bewusst ist was da vorhanden ist, hat man super meditiert! Ein besonders verbreiteter Irrglaube ist auch, dass es in der Meditation darauf ankommt nicht zu denken.


    Ein beliebter Anfängerfehler ist auch sich mit einer bestimmten Erwartung (nicht zu verwechseln mit Motivation) an die Meditation hinzusetzen. Diese Erwartung ist eher ein Hindernis und schwirrt einfach als zusätzlicher Geistesinhalt im Geist herum. Also "einfach" hinsetzen und alles genau beobachten. Der Atem als "Meditations-Anker" hilft einem dabei nicht völlig ins Unbewusste abzudriften, denn darauf kommt es letztlich an (auf Bewusstheit).


    Grüße,

    Erdmaus