Beiträge von Monika im Thema „Ich kann mir den Tod nicht vorstellen.“

    Liebe/r Anandasa,

    Mit Berufsausbildung und Beruf beginnen die großen Fallen von Gier und Anhaftungen, vermute ich mal.

    Aus meiner Sicht beginnt dies früher, und zwar mit der Pubertät. Da kommen die Selbst-Zweifel und die Furcht, nicht zu gefallen vermehrt hinzu.

    Zitat

    Ich war auf einmal völlig frei und losgelöst und fühlte mich herrlich sorglos wie mit 11 Jahren, kurz vor der Pubertät, aber noch ohne ihre unangenehmen Auswirkungen.

    Im Berufsleben usw. interessieren schon wieder ganz andere Themen, da wird die Unbeschwertheit mit anderen Aktivitäten und Gedanken ausgetauscht.


    Ich möchte betonen, Anandasa, dass es großer Geduld und Durchhaltevermögen bedarf, um sich von

    Der Drang nach Geltung und Selbstwert versteckt sich ständig und überall, ist viel raffinierter, und schon ist man aus der Freundlichkeit wieder rausgefallen. Damit habe ich etwas zu tun für mein Leben, das Sinn macht

    zu befreien. Ist das erstmal zum größten Teil geschehen, fällt es immer leichter. Eben weil auch das, was dann folgt, so wunderbar in seiner Befreiung ist, dass es nur noch hin und wieder zu "Rückfällen" kommt. Und das reicht schon, um darauf zu vertrauen, dass es auch in Zukunft immer besser wird.


    Es gibt - jedenfalls erlebe ich das so - keinen Moment, indem ich mehr daran zweifel und auch mich selbst vorallem niemals verurteile.

    Gerade auch dieses Sich-selbst-Verurteilen und Klein-Machen ist ein Hindernis. Zeigt es doch, wie wichtig ich mir offenbar noch bin. Worum geht es mir, um meine Makellosigkeit oder um die Befreiung auch für andere, weil sie mich nicht mehr so unangenehm ertragen müssen.


    Alles Gute für Dich

    _()_ Monika

    Befreiung von was???


    Befreiung von der Unwissenheit.

    Das geht nicht! Die Unwissenheit ist sofort da, wenn du im Bett aufwachst. Nur merkst du das nicht, weil sofort auch die, deine Welt erscheint.

    Die meine ich ja auch nicht. Und Rudolf sicher auch nicht.


    Ich sorge schon seit zig Jahren dafür, dass ich nicht so schnell in "die Welt" starte. Im Gegensatz zu vielen meiner Mitmenschen, die meinen, man müsse schnell Musik anmachen etc., um "lebendig" zu sein.


    Im übrigen geht mir allmählich die Gelassenheit verloren, denn unwissend wie ich bin, denke ich, das ist alles viel Lärm um Nichts - und unnötiges Geistesgewichse.

    _()_

    Hallo Anandasa,

    Sinn im Leben finden muss danach als nächstes kommen

    Ich habe lange darauf gehofft, dass sich in der Zukunft irgendwann "die Befreiung" ereignet. Ehrlich gesagt, habe ich sogar gehofft, bald erleuchtet zu sein.

    Erst als ich diesen Traum aufgegeben hatte, war ich befreit. Ich erkannte, dass - zumindest als wichtigsten Schritt für mich - Befreiung von was??? nicht stattfindet, außer von mir selbst. Von mir mit meinen Wünschen, Ansprüchen, Erwartungen, ein besonderer Mensch zu sein, eine besondere Begabung zu haben, endlich zu wissen, wofür ich da bin. Deshalb bezeichne ich mich selbst bis zu diesem Moment im Nachhinein auch als Sklaventreiber.


    Irgendwann hatte es dann "geknallt" und ich fühlte mich an meine Kindheit erinnert, als ich in einem Seminar mit anderen Teilnehmern abends Tischtennis (Runde) spielte. Ich war auf einmal völlig frei und losgelöst und fühlte mich herrlich sorglos wie mit 11 Jahren, kurz vor der Pubertät, aber noch ohne ihre unangenehmen Auswirkungen. Diese Erinnerung war der Beginn meiner Schritte in die Freiheit - keine Erwartungshaltung, kein besonderes spirituelles Ereignis, kein ausfüllendes Hobby oder was auch immer, das ich mit Sinn bezeichnen würde.

    Losgelöst - Schultern runter - Muskeln entspannt - raus aus dem Kopf - zufrieden mit dem, was ist. Aber sehr lebendig.


    So wie mkha' das auch beschreibt:

    Möge der Duft unbeschwerter Kindheit Dir hilfreich sein - (bis Du plötzlich bemerkst, dass Du diese Unbeschwertheit an jedem Ort zu jeder Zeit mit eigenem Geist kreieren kannsṭ.)

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    Danke Rudolf,

    Gerne sterben, weil es Zeit ist zu sterben, ist schon eine Portion Entsagung, zumindest vom Festhalten an diesem einen Leben.

    Was auch danach kommen mag, wichtig ist, dass man kein schlechtes Gewissen hat beim Sterben.

    So sehe ich das auch.

    Ich habe so viel erlebt, mir fehlt nichts mehr, was ich noch sehen oder erleben müsste.


    Ich habe mich bereits vor 30 Jahren mit Sterbeforschung nach Elisabeth Kübler-Ross beschäftigt und all das unternommen, was sie empfohlen hat, damit das

    Er hat so gelebt, dass er ruhig sterben konnte.

    dabei rauskommt. Vor allem habe ich mich der Versöhnung mit anderen, allem und mir gewidmet. Es bleiben keine unerledigten Geschäfte, die ich noch auf dem Totenbett schnell hinter mich bringen müsste oder bedauern.


    Deshalb kann ich auch jederzeit "abtreten".

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