Ich denke, es gibt verschiedene Stufen / Grade des Erwachens. Es muss zunächst einmal etwas da sein in mir, das den Wunsch, mich in Richtung Erwachen zu bewegen, hervorruft und "am Laufen" hält. Man kann es Energie, Impuls, Drang nennen oder wie auch immer.
Das kann verschieden stark sein. Es kann auch zwischendurch geschwächt werden, und zu anderen Zeiten wieder gestärkt. Ich stelle mir das wie so eine Art Welle vor, oder eben wie ein Samenkorn, das manchmal bessere Bedingungen vorfindet, und manchmal steinigere, beschwerlichere.
Jedenfalls muss dieser Wunsch, dieser Impuls, bei Buddha eine Kraft und Geradlinigkeit gehabt haben, die man wohl selten so vorfindet. Die beiden Lehrer, die hier schon genannt wurden, Alara Kalama und Uddaka Rāmaputta, galten ja damals selber schon als sehr weit entwickelt. So wie ich es gelesen habe, hatte Buddha deren jeweilige Stufe in einer atemberaubenden Geschwindigkeit erreicht, sodass sie ihn nichts mehr weiter lehren konnten.
Er war aber nicht zufrieden an dem Punkt, da war ein Mangel, es fehlte noch etwas. Es gab aber niemanden, den er getroffen hätte, und der ihn noch hätte weiter führen können. So gab es gar keine andere Möglichkeit, als in sich selbst nach weiteren Antworten zu suchen. Und da ist er ja auch fündig geworden. Er war ja dann schließlich irgendwann an einem Punkt, wo es keine Fragen mehr gab, wo "alles komplett" war.
So ist es dann "logisch", dass die Lehre zu einem großen Teil auf eine eigene, innere Führung hinausläuft, wo ich den Weg finden muss. Ist er einmal entdeckt, kann er nicht mehr verloren gehen. Langfristig gesehen...