Beiträge von Bhavanga im Thema „Buddha / Brahma“

    Also als von Psychosen Betroffener weiss ich, dass es möglich ist, Konfrontationen mit Wesenheiten als als real und persönlich stattfindende Begebenheit zu erleben...auf vielfältigste Weise, überzeugend oder fragwürdig, schemenhaft oder gewaltig, als innere Stimme im Kopf oder als real empfundene Lebenssituation oder darüber hinaus, hier oder auf dem Mond, oder sonstwo... Auch Menschen, die starke psychedelische Drogen genommen haben, einen schweren Entzug durchmachen, im Koma waren, oder manchmal einfach aus dem blauen Himmel heraus, schildern manchmal Begegnungen mit allerlei Wesenheiten. Die lügen ganz gewiss nicht alle - überlegt auch mal, was man im Traum alles erleben kann, dann gibt es auch Wachträume, wo man zudem bei vollem Bewusstsein ist, warum sollte man also nicht plötzlich einen Gott vor sich stehen sehen können, zumal wenn man es gerade nach jahrelangem inneren Kampf als erster seit unvorstellbarer Zeit aus eigener Kraft geschafft hat dem gemeinsten Teufel weit und breit zu entkommen? Also erleben kann man so etwas definitiv auf die verschiedensten denkbaren Weisen. Ob und wie es tatsächlich auch so stattgefunden hat, ist eine andere, wie ich finde unzulässige, nicht abschliessend klärbare Frage und auch nicht wirklich entscheidend.


    Vielleicht ist ja ein interessanter Aspekt an der Überlieferung, dass sie eben nicht eindeutig auf derartige Fragen eingeht. Weil es gar nicht wichtig ist, was genau und wie stattgefunden hat. Es geht mehr um interessante Details, wie etwa dass der Buddha voller Mitgefühl Mut gefasst hat, und seine Befreiung nicht einfach nur genossen hat, sondern auch weiter vermittelt hat, zum Wohle der Wesen, die wenig Staub auf den Augen Tragen, deren Schicksal der Brahma ihm ja angemahnt hat! Der Buddha hatte ja auch nicht einfach nur kein Interesse, sondern er hatte einfach Zweifel daran, ob und wie er das überhaupt schaffen könnte. Und der Brahma sagte, du kannst, und: er hat's dann gemacht... Das ist ja eine sehr wegweisende Entscheidung, und zeigt, dass wir uns selbst in allergrösster Erhabenheit wähnend nicht von unseren Mitwesen entfernen sollten, sondern dass es eine höchst wichtige Entscheidung sein muss, sich trotzdem zu mühen um sie nicht ihrem Leid zu überlassen, sondern zu versuchen zu helfen, wo man es kann...


    void schrieb:

    Zitat

    Da Buddha jegliches Anhaften überwunden hatte, kann der

    Wunsch alle Wesen zur Befreiung zu führen nicht in Buddha selbst angesiedelt werden. Auch dieses für uns so noble Ziel würde ja ein Anhaften am Wohl aller Wesen bedeuten.


    ...und der Buddha konnte! Solch einen Sachverhalt verstehe ich anders, als dass ich solch eine Aussage als gültig empfinden würde. Natürlich gibt es Geistesgifte und geistige Aktivität, die unheilsam ist, die zu Begierde und Anhaftung führt, und von der man wenn diese überwunden wurden dermassen unabhängig wird, dass man solche Dinge nicht mehr verfolgt, oder sie auch irgendwann gar nicht mehr in sich finden kann. Aber das Fehlen der unheilsamen Triebe macht in meinem Verständnis Platz für heilsame Neigungen und Handlungen, die nicht von derlei Mechanismen betroffen sind, sondern spontan in Erscheinung treten wo unheilsames überwunden oder nicht vorhanden ist. In den Schriften steht ja auch, dass im Buddha keinerlei unheilsame, tadelnswerte Dinge mehr zu finden sind, aber sehr wohl noch eine vielzahl durchweg heilsamer, erhabener, enthaltsamer usw. Neigungen und Handlungen. Ein Erleuchteter ist ja doch kein Stück Brot geworden, dass alles losgelassen habend gar nichts mehr kann - das wäre ja katastrophal und höchst tragisch, niemand der noch bei Trost ist würde so etwas ernsthaft wollen. Vielmehr ist er völlig geläutert, jenseits jeglicher unheilsamer Tendenzen, nicht mehr willens und auch nicht mehr in der Lage unheilsame Bestrebungen zu verfolgen...aber je nach persönlicher Veranlangung wahrscheinlich sehr wohl noch in der Lage hilfreich für andere Wesen agieren zu wollen, wenn dies heilsame, verdienstvolle, untadelnswerte Handlungen sind. Alles andere wäre für solch eine Person aber wahrscheinlich wirklich völlig uninteressant.