Kann ich mir so irgendwie nicht vorstellen... ich mein, hier wird ja auch jedem geholfen, und jetzt merk ich langsam aber sicher, wie andere meine Hilfe brauchen, oder gut brauchen könnten.
Ist man dabei nicht auch schon wieder beim ich, wenn man denkt, andere bräuchten die eigene Hilfe?
Gerade am Anfang ging es mir häufiger so (was nicht heißt, dass es nun gar nicht mehr so ist ;)), dass ich dachte ich hätte etwas gefunden, etwas erkannt, dass ich unbedingt mit anderen Teilen muss, gar sollte. Wenn ich diesem Drang nachgegangen bin gab es zwei "Hauptarten" von Reaktionen: Unverständnis und Das-ist-doch-eh-klar. Viele Erfahrungen waren einfach Erkenntnisse die eigentlich alltäglich sind und die einfach mit dem Laufe der Zeit bei jedem mal durchkommen. Dazu gibt es noch anderes, wie z.B. das Zazen, dass man zwar theoretisch erklären kann aber die Praxis wird einem dadurch nicht abgenommen. So lange man sich nicht auf das Kissen setzt und dort auch mal eine Weile bleibt wird man nicht wissen wie es ist. Mit der Zeit hat dieser Drang mich stark mitzuteilen und jede neue Erfahrung als die Erfahrung anzusehen nachgelassen. Ich habe gemerkt, dass es eben nur Erfahrungen sind und das gar nicht so sonderlich viel zu bedeuten hat.
Dennoch findet durch die Praxis eine Veränderung statt, die ganz subtil ist, sich aber trotzdem auf die Umgebung auswirkt - natürlich besonder auf die Menschen, welche einem nahestehen. Letztlich ist es aber so, dass man nur da sein kann. Man hilft, wenn Hilfe gefragt und gewünscht ist und lässt es sein wenn es nicht gefragt oder nicht gewünscht ist. Nur weil man selbst denkt, man müsse eingreifen, heißt das ja nicht, dass es die Betroffenen auch so sehen.
Die Sehnsucht nach Abwesenheit von Leid, is ja dann trotzdem erstmal nur mein Leid. Und Gier nach größeren Wohlergehen anderer. Und sonst nix. Gibts da wirklich nichts hinzuzufügen und ich sollte mich gefälligst um meinen eigenen Schmarrn kümmern und fertig?
Mich einfach um meinen Schmarrn kümmern, ohne der Gier (weder nach Abwesenheit von Leid, noch nach Wohlergehen) zu verfallen ist schon eine Aufgabe für ein ganzes Leben. Leben, ohne dafür etwas vom Leben, den Menschen und der Welt zu erwarten - das ist definitiv nicht einfach.
Ein Lehrer ist nicht ohne Grund ein Lehrer. Das heißt aber nicht, dass er/sie immer richtig liegt und nicht auch jemand anderes etwas sinnvolles zu sagen hat. In einer Sangha ist es - meiner Erfahrung nach - üblich, dass man sich gegenseitig hilft. Aber, es heißt eben nicht, dass man mit (vermeintlichem) Wissen hausieren geht.
Bei mir ist das Tam-Tam mal größer mal kleiner - ich denke das merkt man auch im Forum ;).