Beiträge von void im Thema „Ist ein Arhat nicht „richtig“ erleuchtet?“

    Im Theravada ist ein Buddha einfach jemand, der in einer Welt in der der Weg zur Befreiung vergessen worden ist, diesen verkündet. So lange der Buddhadharma da ist, braucht es also keinen weiteren Buddha=Lehrverkünder und jeder der das Ziel des Buddhawegs d.h Befreiung erlangt, wird Arhat genannt. Da ein Arhat ganz ohne Gier und Hass ist, wird er nicht zögern für andere da zu sein. Ich denke auch Buddha Shakyamuni wäre , wenn zu seiner Zeit jemand anderes die Lehre verkündet hätte, einfach ein Arhat gewesen.


    Die Idee das ein Arhat Befreiung erlangt hat aber dann irgendwie doch nicht, klingt für mich, als würde es mehrere Begriffe von Arhat geben.

    Arhatschaft im Mahayana bezeichnet daher jemanden, der lediglich die Ich-Vorstellung vollständig aufgelöst hat. Infolge steht im Mahayana das Erlangen der Arhatschaft als eigenständige geistige Entwicklungsstufe unmittelbar vor dem Eintreten in die sogenannten zehn Bodhisattva-Stufen, die direkt zur Erleuchtung führen.

    Das heißt, dass ein Arhat nach dieser Definition einfach noch kein Arhat - das heißt ein vollständig Befreiter - im Sinne des Palikanon ist. Dort bezeichnet das Wort jemand, der Gier, Hass und Verblendung vollständig abgelegt hat.


    Von daher ist es für mich das konstruktiveste Herangehensweise, da davon auszugehen, dass mit "Arhat" hier zwei verschiedene Sachen gemeint sind.

    Gampopa lebte in Tibet - wo es keine Thevadapraktizierenden gab - und ich denke, dass er aus rhetorisch- didaktischen Gründen die Vorzüge des Bodhisattva Ideals herauzustreicht in dem er es mit mit etwas kontrastiert.