Beiträge von void im Thema „Metta-Dilemma“

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    Mit der Katze spielen, die Katze kastrieren, und ein Glöckchen um den Hals (das gibt der Beute die Chance, den Jäger zu hören, denn auch wenn Katzen Lauer- und Ansitzjäger sind, macht ein Glöckchen doch sporadisch Geräusche.)

    Von der Idee mit den Glöckenchen ist man anscheinend wieder abgekommen:


    Glöckchen am Halsband von Katzen werden oft eingesetzt, weil man glaubt, so Vögel schützen zu können, auf die die Katze Jagd macht. Doch das stimmt gar nicht!

    Die Glöckchen sind sogar eher kontraproduktiv: Vögel haben eigene Laute, mit denen sie sich gegenseitig auf Gefahren aufmerksam machen. Jungvögel, die noch nicht (so gut) fliegen können beispielweise ducken sich als Folge dieser Warnsignale und verharren bewegungslos am Boden. Das Glöckchen nehmen sie jedoch nicht als Warnsignal wahr, sondern es führt lediglich dazu, dass die Vögel aufgeschreckt werden. So werden sie eher zur Beute der Katze als ohne Glöckchen.

    Insgsamt ist es glaube ich wichtig, anzuerkenne, dass es ein wirkliches Dilemma ist. Katzen essen Mäuse und wenn man das zulässt sind die Mäuse unglücklich und wenn man es nicht zulässt sind die Katzen unglücklich. Es ist Katzenhalterschicksal.


    Auch wenn man den Konflikt nicht auflösen kann, so gibt es doch Stellschrauben: Nach einer Studie von der Universität von Exeter jagen Katze weniger, wenn man sie fleischreich ernähren ( -36 % weniger Jagd) und täglich so 10 Minuten mit ihnen spielt (-25% weniger Jagd).

    Bei den Fütterungsversuchen zeigte sich: Im Vergleich zu Katzennahrung mit einem vergleichsweise hohen Anteil an Zusatzstoffen oder pflanzlichen Proteinen zeigten Futtermittel mit viel Fleisch einen deutlich günstigeren Effekt: Die Anzahl der Beutetiere, welche die Katzen ihren Besitzern zu Hause anschleppten, ging um 36 Prozent zurück, ergaben die Auswertungen. „Einige Katzennahrungen enthalten Proteine aus pflanzlichen Quellen wie Soja. Es ist möglich, dass diese Nahrungsmittel trotz der Gewährleistung einer ausreichenden Ernährung bei einigen Katzen einen Mangel an einem oder mehreren Mikronährstoffen verursachen – was sie dann zum Jagen veranlasst“, erklärt Cecchetti zum möglichen Hintergrund des Effekts.


    Wie die Forscher berichten, zeigte sich auch bei der Spiel-Gruppe ein positiver Effekt. Im Rahmen der Testphase kam ein typisches Katzenspielzeug zum Einsatz, bei der die Halter ein Federknäuel von einer Art Angel baumeln ließen: Mit Freude pirschten sich die Stubentiger an diese Objekte heran, jagen ihnen hinterher und stürzen sich auf sie. Die Besitzer gaben den Katzen anschließend auch ein mausähnliches Spielzeug, mit dem sie nach jeder „erfolgreichen Jagd“ weiter spielen konnten, um eine echte Beute zu imitieren. Wie die Wissenschaftler berichten, reichten im Vergleich zu den Kontrollen schon fünf bis zehn Minuten Spielzeit pro Tag aus, um die Raubzüge in der Nachbarschaft deutlich einzuschränken: Die Besitzer fanden 25 Prozent weniger Beutetiere auf Küchenboden, Veranda und Co.


    Die Wissenschaftler kommen somit zu dem Fazit: „Indem sie mit den Katzen spielen und ihre Ernährung ändern, können die Besitzer deren Auswirkungen auf die Tierwelt reduzieren, ohne die Freiheit der kleinen Räuber einzuschränken“, sagt Seniorautor Robbie McDonald von der University of Exeter