Die analytische Meditation gibt es vor allem im tibetischen Stufenpfad Lamrim . Es geht da um bestimmte, klar umrissenen Themen und das was man sich vergegenwärtigen soll, bewegt sich entlang von klassischen Texten. (Hier eine Buchbesprechung unter Tibet.de) Ein wichtiges Thema ist z.B der Tod und besonders sich zu vergegenwärtigen, dass man sterblich ist. Im Lamrim Studium wird einem der Text vorgetragen und man geht ihn zusammen durch. In der analytischen Meditation hangelt man sich an dem gehörten entlang. Es wird einem im Text z.B nahegelegt, sich klar zu machen, dass alle Leute bisher gestorben sind.Und allen die heute leben, jeden einzelnen den man kennt vom Säugling zum Greis, vom Armen zu Reichen, das gleiche blüht. Die eigenen Eltern, Kollegen, Kinder - alle. Wenn man das für sich tief festgestellt hat, soll man sich klar macht, dass einem das auch blüht. Auch dieser Körper ist nicht mehr das was er in der Kindheit war, auch dieser Körper nutzt sich ab.Man versucht zu einer Einsicht in die eigene Sterblichkeit zu kommen und wenn man halbwegs zu einem Gefühl "Ja, auch ich werde sterben" gekommen ist, dann verharrt man in der Meditation darauf. Der analytische Teil schafft also sozusagen das Meditationsobjekt.
Wenn man das immer wieder macht, wird das Gefühl für die eigene Sterblichkeit immer tiefer.
In anderen buddhistischen Richtungen ist das nicht so systematisiert, aber ich erinnere mich, dass im Palikanon von Buddha Themen genannt werden, deren wiederholtes Erwägen geraten wird.