Beiträge von Reboot im Thema „Relative und absolute bzw. letztendliche Wahrheit“


    Ich als Theravadageneigter finde es wichtig, an dieser Stelle auf unterschiedliche Texte hinzuweisen, die man je nach Traditionszugehörigkeit oder dem eigenen bedingten Verstehen nach, Buddha zurechnet.


    In den den gesammelten Lehrreden des Palikanons findet sich keine Erklärung Buddhas über zwei Wahrheiten. Im Gegenteil gibt es hier einen kritischen Ausspruch Buddhas zu der Idee, man müsste und könnte von mehr als einer Wahrheit sprechen.


    Das anzumerken liegt mir besonders am Herzen, weil ich in den Ideen 'Relative, absolute Wahrheit' ein grösseres Nichtverständnis/Verwirrung erkenne. Man kann sich dazu in dieser Philosphie, die ja nicht dazu dient, dass man mit mehr Motivation den Silas folgt, oder mit mehr Motivation und Vertrauen selbstentsagende Tugenden entwickelt/stärkt, verirren.


    Aus gutem Grund hatte Buddha so nicht erklärt, möchte ich sagen.

    Das ist nicht so ! Meine Festplatte ist ganz privat, sie ist persönlich. Da speichert niemand anderes etwas ab, da hackt sich niemand ein, die gehört nur zu mir. Was ich bin und werde bestimmt die Festplatte.

    Das sage ich ja auch gar nicht, dass da irgendwer außer dir irgendwelche Rechte oder irgendeinen Zugang hat.


    Worauf ich hinaus will, ist die immer selbe Frage: Was ist denn dieses "Ich", von dem du redest, als sei es eine in sich abgeschlossene Angelegenheit mit einer ebenso ganz für sich stehenden Festplatte?

    In den Aussagenfällen mit der Überschrift 'Punk' ist es der Glaube an ein Selbst, was mit dem Tod vollständig vernichtet ist. Also ein 'Ich' was durch äußere Umstände hervorgebracht wird und in und auch durch die äusseren Umständen untergehen wird.


    Eigentlich leicht identifizierbar. Dswg kann ich Punks Posts auch kaum ernstnehmen. Es ist wohl eine Art InternetSpiel.

    Die spezifischen Eigenschaften aller Erscheinungen (shankaras) werden in den überlieferten Lehrreden Buddhas einerseits als vergänglich, leidbringend und ohne ein eigenes Wesen erklärt.


    Eben weil sie allen bedingten Dingen gemein sind, werden sie allgemeine Merkmale/Eigenschaften (sāmaññalakkhaṇā) genannt. Spezifisiche Eigenschaften (sabhāvalakkhaṇā) sind die Eigenschaften, die es uns ermöglichen Feuer von Wasser zu unterscheiden.


    Von mir aus gerne.

    Die spezifischen Eigenschaften aller Erscheinungen (shankaras) werden in den überlieferten Lehrreden Buddhas einerseits als vergänglich, leidbringend und ohne ein eigenes Wesen erklärt.


    Andererseits wird das, was man umfassend auch 'Geist' nennen kann, also das Gemüt, oder eine aktuelle bedingte Gemütshaltung (oder ein 'seelischer Zustand') in den Lehrreden auch als etwas erklärt, was man mit deutlich mehr Effekt trainieren kann, als beispielsweise einen Muskel. Dieser Erklärung liegt wieder das Wissen zugrunde, dass wenn man von 'Geist' spricht, etwas (stark) Wandelbares meint.


    Das ist sozusagen das Wesen des Geistes, des Gemüts, der Willensregungen, des Unterbewusstseins (wenn man so ein Wort benutzen mag). Es wandelt sich mit der Zeit. Und das ist für jeden beobachtbar. Und für jeden auch beeinflussbar.


    Erkenntnis, also Wissen, das heisst einmal: rationales Wissen, also Wissen nicht im Moment des Handelns, sondern zB nachträglich als Teil einer absichtlichen Reflektionsübung über aufgekommenene Willensimpulse, die Gefühl, Wahrnehmung und Bewusstsein beeinflusst hatten. Andererseits heisst Erkenntnis/Wissen 'akutes Wissen' - also Klarblick auf die konkrete Erscheinung - ein geläuterter, stabilerer Zustand des Geistes. In beiden Fällen ist es das Wissen/das Erkennen der konkreten Erscheinung als vergänglich, leidbringend, ohne (...) ein eigenes Wesen (...).


    Das ist eigentlich recht leicht zu verstehen
    , und alles was an Erklärungen darüber hinausgeht, den Blick für das permanente Entstehen von bedingten Gefühlen und Wünschen und auch Erklärungswünschen zu schärfen, sind im guten Fall hilfestellende Techniken und Beschreibungen und Erklärungen, die es einem (anderen) ermöglichen besser/klarer zu erkennen was ist, was für mich heisst: aufzuwachen.


    Insofern verstehe ich eine Aussage wie 'reiner Geist ist helles Licht' oder Ähnliches als das was es ganz offenbar ja nur ist: Eine Vorstellung, ein schönes Bild vielleicht. Jedoch keine in einem höheren Sinn richtige oder hilfreiche Erklärung zu dem was man mit "Geist" gemeinhin so bezeichnet.

    mukti Da hast du richtig verstanden.

    Mit Atta ist ein Ding an sich selbst gemeint. Entweder einem angenommenen Aussen unterworfen (hieraus resultiert Vernichtungsansicht), oder quasi sich selbst der Anfang oder Bedingung (hieraus resultiert Ewigkeitsansicht).


    Man kann Atta sinngemäss auch mit 'eigentliches Wesen' (einer Sache), oder 'innerste Natur' einer Sache übersetzen/erklären.


    So etwas gibt es aber nun nicht. Deswegen kennzeichnet der Buddha richtig alle (!) Erscheinungen (also auch 'Geist') richtigerweise so: vergänglich, leidhaft, ohne ein Selbst.

    nimmt man implizit doch wieder ein atta

    Atta bezeichnet den Glauben an ein vorgestelltes, unveränderliches, unsterbliches, metahpysisches Etwas, das irgendwie in einem vorgestellten Strom, aus welcher metaphysischer Essenz auch immer bestehend, hervorgeht und dabei irgendwelche Informationen durch Zeit und Raum trägt.


    Mit Atta ist längs nicht nur das gemeint. Ich habe den Begriff jedenfalls nicht in dem Sinn benutzt in meinem letzten Post.


    Es ist auch egal, warum man an eine Seele glaubt. Hauptsache man erkennt diesen Glauben irgendwann unmittelbar.

    Ich finde es jedenfalls ziemlich weitab. Was helfen Fragen nach einem Speicherort, damit nimmt man implizit doch wieder ein atta an und ausserdem ists doch eh nur Vorstellung und die Antwort auf so eine Frage doch auch.

    Also was helfen solche Denkereien: nichts. Sie führen im schlechten Fall in noch mehr Vorstellungssumpf.



    "Geist" - das hat im Deutschen eine vage aber doch halbwegs bestimmte und vereinbarte Bedeutung. Gemäss der sind zumindest die Lehrreden verstehbar. In denen wird eben das Gemüt und die seelischen Regungen und Gefühlszustände und Triebhaften Erfassungen (ich nehme mal bewusst andere Begriffe) undsoweiterundsofort als vergänglich usw erklärt.


    Ich kenne auch selbst nichts anderes als das und wüsste nicht, was erfahrbares ich anders mit 'Geist' benennen würde. Davon kann ich reden, das kann ich beobachten und so benennen.


    Mal klipp und klar. Es gibt einfach unterschiedliche Auffassungen darüber, was wie erklärt gehört und auch darüber, was nun Buddha erklärt hat, was nicht. Zum Glück herrscht ja allgemeine Zustimmung zu "prüfe selber". So kann dann jeder für sich prüfen, ob man mit 'Geist' lieber einen der unmittelbaren Orientierung dienenden Begriff will, oder eine Philosophie, ein Vorstellungsnetz von anderen.

    Ich dachte immer der Geist/Bewusstsein/Seele sei nama rupa


    Jetzt wird es ganz wild mit den verschiedenen Namen. 'Geist' ist pragmatisch gesehen ein Begriff der im besseren Fall Orientierung bieten kann. Insofern versteht man unter dem einerseits einen Gemütszustand, eine Art Grundgefühl. Aber auch die Persönlichkeit, die ja mit den Gruppen des Ergreifens komplett erklärt ist, kann man mit diesem Begriff gemeint sehen.


    In diesen Orientierungsbegriffen (Gruppen des Ergreifen) nun, werden unter 'Geist' Gestaltungen, Aufmerken, Gefühle/Empfindungen, Bewusstsein und Wahrnehmungen geführt.


    mit 'Seele' meinte ich etwas, was man normal ausserhalb der Gruppen des Ergreifens denkt, so dass es verblendet auch in vertiefteren Momenten sinnvoll erscheint, zu sagen: es wäre jemand, der etwas empfindet. Andererseits wollte ich damit auch auf die Klarsicht anspielen, alles als nicht 'mein' anzusehen.

    Die Bedeutung von Unendlichkeit ist nicht beschreibbar, nicht greifbar denn sonst wäre es etwas. Unendlichkeit ist aber "nicht-etwas", also kein Objekt, damit bedeutungslos und unbeschreibbar.

    So ist es ja nicht. Unendlichkeit ist ja nur die Substantivierung des Adjektivs unendlich. Dieses Adjektiv besitzt eine Bedeutung und die ist beschreibbar. Und weil die Bedeutung des Adjektivs unendlich beschreibbar ist, hat es auch eine Bedeutung und somit hat auch das Substantiv Unendlichkeit eine beschreibbare Bedeutung.


    Das Adjektiv unendlich ist eine Eigenschaft von existierenden Phänomenen. So kann man an der Zahlenreihe diese Eigenschaft erkennen. Die Zahlenreihe hat kein Ende, man kann zu jeder Zahl immer 1 dazu zählen. Sie hört nie auf.


    Das ist hier zwar kein Matheforum, aber ich möchte dahingehend was bemerken.


    Jede Zahl, also jede Reihe (bis auf die 1) ist dadurch definiert, dass sie 'an einer Stelle aufhört'. Zählt man 'eins drauf' hat man die nächste abgezählte Zahl. Zählt man nochmal usw ...


    Beim so Abzählen kommen Anzahlen plus 1 heraus. Eine unendliche Anzahl sehe ich da nicht. Und die ist auch nicht erkennbar. Nur denkbar ...


    Es sind im Fall des Versuches 'unendlichkeit' mit Hilfe 'der Zahlenreihe' zu zeigen entweder Begriffe zu wörtlich genommen undoder ein einfaches/widersprüchliches Verständnis über den Begriff der Zahl.


    Für den 'buddhistischen Kontext': Unendlichkeit ist eine blosse Idee (eine Ansicht) undoder ein Name, um eine Erfahrung zu vermitteln

    War ja nur als Redewendung von meiner Seite gemeint, nicht als Körperverletzung So in etwa wie beim Sauerteig, wo der eine Teig dem nächsten Teig die erwünschten Eigenschaften weiter gibt (war das nicht eine Metapher vom Jesus), oder die eine Kerze, welche die anderen Kerzen anzündet, ohne dabei selbst von der eigenen Leuchtkraft einzubüßen (buddhistisches Sinnbild?).


    Fang mir nicht damit an, lass die Politik hier raus.



    Es war von mir auch nur als 'buddhistischer Spass' gemeint. vergänglich, leidbringend, nicht mein.


    Den Bezug zu einer evtl kommenden rechtlichen Impfverpflichtung hast also du hergestellt.


    Ich fand deine Gedanken in dem Post lesenwert, da war meine Reaktion dann so.