Beiträge von Schmu im Thema „Koans bei Kafka?“

    Igor07

    Mir geht es darum, wann der Begriff "Koan" in "korrekter" Weise angewendet wird und wann es "unangemessen", falsch sein soll (so verstehe ich void).


    Als Koan kann alles Mögliche dienen. Dirk Künne (Rinzai) sagte letztens, das reine Dasitzen in der Zazen-Haltung ist auch ein Koan.

    Kafka hat meiner Meinung nach durchaus Sätze geschrieben, die als Koan dienen könnten. Nur eben nicht im Kafka-Zusammenhang, sondern im Zen-Zusammenhang.

    Für mich ist Kafka einfach jemand, der aus dem "Dilemma des Daseins" keinen Ausweg fand, weil er das dualistische Denken nicht verlassen konnte / nie wirklich verlassen hat.


    Wo das Problem darin besteht, etwas als Koan zu bezeichnen, dass nicht von einem (Zen-)Meister / einer Meisterin als solches verwendet wird, leuchtet mir nicht ein.


    Ich stimme dir aber insofern zu, dass Kafkas Widersprüche des Daseins nur sehr entfernt mit der Bedeutung von Koans zu tun haben. Und wenn, dann nur, wenn sie in einem anderen Licht betrachtet werden, als er es getan hat.

    Ein Koan, das auch tatsächlich im Zen Anwendung findet, bleibt doch trotzdem dem Zen zugehörig und Kafka nicht, wenn ich da Parallelen finde, void.


    Dein einleitender Satz hat mich jetzt gerade daran erinnert, dass ich es als Kind nicht gut haben konnte, wenn sich die Speisen auf dem Teller vermischten. Alles musste einzeln für sich liegen. Kartoffeln, Gemüse, Fleisch. Es war "schrecklich" für mich, dass die Soße vom Fleisch zum Gemüse floss.