Beiträge von Ichbinderichbin im Thema „Aufarbeitung von Missbrauch und Sangha-Empfehlungen“


    In diesem Thread geht es darum, wo junge Menschen Buddhismus kennenlernen können. Sie zu Gruppen zu schicken, in denen Missbrauch stattgefunden hat, der nie richtig aufgearbeitet wurde, ist fahrlässig. Das sind keine Anspielungen sondern es geht um ganz konkrete Fälle und Probleme in den genannten Gruppen.


    Wir haben hier als erfahrene Praktizierende eine Verantwortung, die wir wahrnehmen müssen. Ich denke da immer an meiner Kinder: Wem würdest du sie anvertrauen, wenn sie sich für Buddhismus und/oder Meditation interessieren? Insofern ist es wichtig, wenn man Empfehlungen ausspricht, diese vorher kritisch zu prüfen.


    Und nein, es durchzieht nicht ALLE Gruppen. Die meisten bud. Gruppen sind sichere Orte. Dahin müssen wir Suchende leiten. Eine Liste mit Empfehlungen für junge Leute muss eine White List sein: Da bist du sicher. Das ist ein Safe Space.

    Also ich meine, man sollte Gruppen, die sich ihrer missbräuchlichen Vergangenheit noch nicht umfänglich gestellt haben, für junge Menschen nicht empfehlen. Dazu gehören die genannten Shambala oder Triratna und auch andere. Sie sind zum Teil auch sektoid.


    Die Junge Buddhistische Union, die ja ebenfalls hier genannt wurde, ist Dagegen sicher die erste Wahl. Die kann man auch nach regionalen Gruppen fragen, wo nicht nur „Opas“ meditieren.

    Man sollte mit Anspielungen vorsichtig sein. Oft stellst Du Gruppen, wo es im Entferntesten mal Missbrauch oder Verdacht darauf gab, teilweise sind die betreffenden Lehrer schon tot, so dar, als gäbe es da eine akute Gefahr. Mit dem Argument dürfte man zur gesamten katholischen Kirche keine Kinder und Jugendlichen mehr schicken, weil es einige - tatsächlich sehr krasse - Missbrauchsfälle gibt, und diese auch heute teilweise nicht ordentlich aufgeklärt werden. Eine Warnung wäre es dann wert, in meinen Augen, wenn es tatsächlich in dem betreffenden Land, in der betreffenden Gruppe oder Zentrum, jemanden gibt, der unter Missbrauchsverdacht steht. Oder wenn es in der ganzen Organisation ein systemisches Problem gibt, das sich bis in die betreffenden Unterorganisationen durchzieht. Das sollte man dann aber auch explizit nachweisen können.

    Da hast du vollkommen Recht. In den genannten Gruppen gibt es systematische - ich würde sagen - strukturelle Probleme. Allein schon die Tatsache, dass die vergangenen Missetaten der Gründer bis heute verharmlost und sie als große Lehrer verehrt werden, zeigt, dass hier was nicht stimmt. Wären die Verfehlungen Chögyam Trungpa seriös aufgearbeitet worden, wären die Missbräuche seiner Nachfolger nicht möglich gewesen.


    Genauso verhält es sich mit Triratna. Es war glaube ich 2017 oder 2018, als Munisha von Triratna aus England, zuständig dort für die Verhinderung von Missbrauch, der hat da ja Geschichte, das Schutzkonzept der Gruppe bei der DBU vorstellen sollte. Was sie tat, war, die vergangenen Missbräuche zu verharmlosen, indem sie die Überlebenden als „Lover“ des Guru bezeichnete und sowas sagte, wie, naja, damals in den Sixties, das waren halt andere Zeiten.


    Solange es nicht eine tief gehende Aufarbeitung gibt inkl. einer klaren Distanzierung von den Tätern, wird Missbrauch in solchen Gruppen und Zusammenhängen immer wieder vorkommen. Rigpa ist auch so ein Problemfall. Ich las erst heute den Bericht einer offenbar betroffenen: „Tibetische Lamas sind bei Frauen wegen des schnellen Sex gefürchtet.“ Und damit ist nicht eine vorzeitige Ejakulation gemeint.



    Also ich meine, man sollte Gruppen, die sich ihrer missbräuchlichen Vergangenheit noch nicht umfänglich gestellt haben, für junge Menschen nicht empfehlen. Dazu gehören die genannten Shambala oder Triratna und auch andere. Sie sind zum Teil auch sektoid.


    Die Junge Buddhistische Union, die ja ebenfalls hier genannt wurde, ist Dagegen sicher die erste Wahl. Die kann man auch nach regionalen Gruppen fragen, wo nicht nur „Opas“ meditieren.