Um die Begriffe aufzugreifen:
1. Die Befleckung ist die Natur der vergänglichen Phänomene, werde ich mir darüber bewusst und hafte nicht mehr an Vergänglichem, löse ich mich aus dem Kreislauf.
2. Die Befleckung wohnt nicht den Phänomenen inne, sondern entsteht im Geist dessen, der daran anhaftet, weil er sie für beständig hält. Hafte ich nicht mehr am Vergänglichen, löse ich mich aus dem Kreislauf.
Das sollte ja auch wiedergeben, wie es bei Wikipedia steht, wobei 1. für Nicht-Mahayana stünde, und 2. für Mahayana:
Das erste, dass die Befleckungen die Natur der vergänglichen Phänomene ist, ist keine Theravada-Position. Dazu hat mukti ja schon etwas gesagt. Nehmen wir als Beispiel ein vergängliches Phänomen wie einen Tisch. Wenn die Befleckung die Natur eines vergänglichen Phänomens ist, dann müsste die Befleckung ja genauso zum Tisch gehören wie all seine anderen Teile und seine Funktion.
Aber was sind Befleckungen? Sie sind Phänomene, also etwas Existierendes. Befleckte Phänomene bewirken, dass in unserem Geist Leidenschaften entstehen. Vergängliche Phänomene bewirken Befleckungen im unserem Geist so lange er von Unwissenheit geprägt ist. Ist unser Geist nicht mehr durch Unwissenheit geprägt, dann bewirken die vergänglichen Phänomene keine Leidenschaften mehr und sind dann auch nicht mehr befleckte Phänomene.