Beiträge von Hajobo im Thema „Abbau der Angst vor dem Tod“

    Sorry für meine späte Antwort, ich bin nicht täglich hier.


    Das Gleichnis mit dem Salzklumpen in A III,101 gefällt mir immer besonders gut.

    Nicht nur im Hinblick auf den Salzgehalt bei unterschiedlichem Wasservolumen - welches die Tragweite einer schlechter Handlungen in Bezug auf das bestehende Karma symbolisiert - sondern man könnte auch die Größe des Salzklumpens - als Symbol für die mehr oder weniger große Schlechtigkeit der Handlung - in die Betrachtung einbeziehen, denn ein großer Klumpen löst sich ja erheblich langsamer im Wasser auf, als ein kleiner. Demzufolge steigt der Salzgehalt mehr oder weniger schnell im Wasser an, unabhängig von dessen Volumen.

    Hallo Cinnamon


    Nein, geradlinig ist es nicht und unser Karma können wir selbst in Bezug auf unsere gegenwärtige Existenz nur teilweise überblicken, wie erst in Bezug auf mehrere vergangene Existenzen. z.B. Dh 119, 120:

    "Auch einem Bösen geht es gut, solang' das Böse nicht gereift; ist aber reif, die böse Frucht, so geht sie auf, die böse Saat.
    Auch einem Guten geht es schlecht, solang' das Gute nicht gereift; ist aber reif, die gute Frucht
    , so geht sie auf, die gute Saat."


    Wesentlich ist immer mein Denken und Handeln jetzt, in diesem Augenblick und Reue hat nur einen Nutzen, wenn sie dazu führt, daß ich jetzt Gutes denke und wirke. Dh 173:

    "Wer einst begang'nes übles Werk mit bess'rem Wirken ganz durchsetzt, dem lichtet sich die Finsternis, wie wenn der Mond durch Wolken bricht."


    Wir haben es selbst in der Hand, wie weit wir eventuell vorhandenes schlechtes Karma verbessern - das meinte ich oben mit 'wirklich ernsthaft praktizieren'. Denn sobald man versteht, daß Karma nichts Statisches ist, und den Weg kennt, wie es sich verbessern läßt, hat man sein künftiges Erleben in der Hand, auch wenn sich die positiven Effekte besseren Denkens und Handelns eventuell nicht sofort bemerkbar machen.

    Ich wollte die Ängste, welche oben bei Tara79 und Sachka zum Ausdruck kommen, etwas zu besänftigen, denn die Lehre des Buddha weist uns ja den Weg, man muß ihn nur gehen.

    Es ist ja heutzutage so, dass man an Texte kommen kann, die für einen gar nicht geeignet sind. Oder man kommt an Texte von Menschen, die weniger verstehen als der Leser selbst. Buddhismus ist ja nur ein Etikett über das jeder frei verfügen kann.

    Hallo Zusammen


    Ich denke auch, man darf nicht vergessen, daß ein großer Teil der Lehrreden für Mönche gehalten wurde und ein weit geringerer Teil für sogenannte Hausleute, also jene, die nicht im Orden lebten. Am Anfang ist es ohne kundige Führung nicht leicht zu unterscheiden. Einen guten Einstieg bietet meiner Ansicht nach Fritz Schäfers Werk "Der Buddha sprach nicht nur für Mönche und Nonnen - Die ganze Lehre erstmals nur nach seinen Reden für Nichtasketen" Verlag Werner Kristkeitz Ein mächtiges Werk und nicht ganz billig aber jeden Cent wert. Ich hätte mir gewünscht, am Anfang meiner Suche vor vielen Jahren darauf gestoßen zu sein, so mancher Irrweg wäre mir erspart geblieben.


    Was den Tod betrifft, stelle ich mir immer die Frage: Wovor fürchte ich mich eigentlich wirklich? Vor dem Tod an sich oder dem Sterben?

    Wenn ich gestorben bin - wovor fürchten? Die Furcht gründet sich ja eher auf die Vorstellung eines schmerzhaften Todes und/oder des Nichtmehrgenießenkönnens. Ob man ersteres durch das Praktizieren der Lehre beeinflussen kann, weiß ich nicht aber letzteres ganz bestimmt, denn in dem Maße, wie das Tendenzengetriebe in mir gemindert ist, spielt das Argument des Nichtmehrgenießenkönnens eine immer geringere Rolle. Auch denke ich, daß keiner, der wirklich ernsthaft die Lehre praktiziert, vor höllischem Erleben nach dem Tode Angst haben muß, denn kein wirklich schlechter Mensch wendet sich heute der Lehre zu, jedenfalls scheint mir das sehr unwahrscheinlich zu sein.


    Liebe Grüße