Beiträge von Railex im Thema „Wiedergeburt“

    Grüß dich Helmut!!


    Danke, dass du dir nochmal die Mühe gemacht hast deine Ausführungen genauer und verständlich zu erläutern!_()_

    Obwohl die mich selten mit Karma und Wiedergeburt in der Buddhalehre beschäftige,weil ich andere Schwerpunkte für mich gesetzt habe, finde das sehr interessant und das Verhältnis von Materie und Bewusstsein interessiert mich nicht nur vom buddhistischen Standpunkt her.


    Nochmal zu deiner Argumentation und deinen Prämissen: wieso muss eigentlich Ursache und Wirkung zur gleichen Art gehören?Wieso wird hier so eine Dualität geschaffen?Wieviel Arten gibt es denn?

    Nach meiner bescheidenen Erfahrung nur Eine und das ist diese Welt, die du auch in deinen letzten Ausführungen so gut beschrieben hast, die in Wechselbeziehung steht zwischen Materie und Bewusstsein in Form von den Skandhas.


    Ich käme gar nicht auf die Idee Materie und Bewusstsein in zwei Arten zu unterteilen. Als Beispiel dafür das ein Wesen/Phänomen beide Kategorien ist, fällt mir ganz simpel der Mensch, die Tiere und die Pflanzen ein.


    Ich vermute, dass du jetzt entgegnest, dass dies nur Beispiele für die Wechselbeziehung sind und keine echten Beispiele für die Gleichzeitigkeit von Bewusstsein und Materie, dann muss ich dich aber mal genau fragen: Was ist das für eine "Ebene der Analyse", die du im letzten Satz erwähnt hast, die dich zu dieser Erkenntnis und Gewissheit hat kommen lassen, dass Materie und Bewusstsein nur in getrennten Kategorien zu verstehen sind, Zitat:" weil ein Phänomen kann nur zu der einen oder anderen Kategorie gehören."?


    Nachtrag: Ansonsten finde ich deine Erklärungen zur Wiedergeburt ganz schlüssig, wenn man deinem Ansatz folgt und dann ist es auch logisch.


    P.s. Vielleicht bin ich durch Advaita und Mystik so geprägt worden, dass ich mich mit Dualitäten grundsätzlich schwer tue ;)

    O.k. Helmut, ich stimme dir in Absatz 1 zu, dass die Schlussfolgerungen, ob "richtig oder falsch", nichts über den Wahrheitsgehalt der Prämisse selbst aussagen.

    Ich bin nur davon ausgegangen, dass wenn die erste Behauptung fragwürdig ist, die Schlussfolgerungen daraus,es ebenfalls sind.


    Zu Absatz 2 und der eigentlichen Behauptung, dass es kein Phänomen gibt, das sowohl Bewusstsein als auch Materie sei, habe ich persönlich Schwierigkeiten bzw. Zweifel. Ich erlebe es miteinander untrennbar verwoben, aber das ist mein persönlicher Erfahrungshorizont, der ebenfalls nicht maßgeblich ist.


    Und ob es kein Phänomen gibt, das sowohl unabhängig, als auch abhängig existiert, entzieht sich vorerst meiner sinnlichen Erfahrung.

    Ich (er)kenne halt nur abhängige und bedingte Phänomene auf dieser Welt.


    Theoretisch und wohl eher meditativ praktisch erfahrbar, würde ich Leerheit als ein Phänomen bezeichnen, dass sowohl unabhängig aus sich selbst heraus, als auch abhängig (nämlich von seiner "Ummantelung" oder Hülle)existiert.


    Aber Materie und Bewusstsein getrennt zu kategorisieren, weil es kein Phänomen gibt, dass sowohl abhängig als auch unabhängig existiert hat für mich keinen logischen Zusammenhang.


    Vielleicht stehe ich da auch gerade auf dem Schlauch...:?


    Gruß Railex

    Beim Lesen dieser Diskussion bin ich auch direkt über die durchaus fragwürdige Prämisse in Helmuts Text gestolpert: " Materie und Bewusstsein sind aber zwei verschiedene Klassen von Phänomenen. "

    Und was ist an der Prämisse von der ich ausgehe, den so durchaus fragwürdig, also falsch?


    Beim Lesen dieser Diskussion bin ich auch direkt über die durchaus fragwürdige Prämisse in Helmuts Text gestolpert: " Materie und Bewusstsein sind aber zwei verschiedene Klassen von Phänomenen. "

    Und was ist an der Prämisse von der ich ausgehe, den so durchaus fragwürdig, also falsch?

    Grüß dich Helmut, falsch habe ich nicht gesagt, sondern fragwürdig d.h., dass deine weiteren Schlussfolgerungen( oder die deiner Texte) nämlich "das Materie und Bewusstsein nicht ineinander übergehen" und " dass Bewusstsein nicht aus Materie entsteht", wissenschaftlich und philosophisch unklar sind.

    Es ist durchaus denkbar, dass das materielle Gehirn Bewusstsein erzeugt und somit die Materie bedingt und untrennbar mit dieser verknüpft ist.


    Der ganze Idealismus von Platon bis Hegel geht sogar davon aus, dass das Bewusstsein die Grundlage der Materie ist.

    Beim Lesen dieser Diskussion bin ich auch direkt über die durchaus fragwürdige Prämisse in Helmuts Text gestolpert: " Materie und Bewusstsein sind aber zwei verschiedene Klassen von Phänomenen. "

    Helmut wird sich da sicher noch selbst zu äußern, aber ich bin mir sicher, er meint das nicht aus naturwissenschaftlicher, sondern aus einer bestimmten buddhistischen Sicht.

    O.k, in der meditativen Analyse unterscheide ich zwar auch gerne zwischen geistigen und materiellen Phänomenen, erlebe sie aber ineinander verwoben.

    Zudem gehe ich bisher davon aus, dass die wissenschaftliche und buddhistische Sicht bzw. Arbeitsweise bei der Analyse der Phänomene im wesentlichen etwa übereinstimmen. (Logik,Kausalität und Experiment z.b)

    Vielleicht kommt ja noch etwas dazu.....

    Ursache und Wirkung müssen zur gleichen Klasse / Art gehören. Materie und Bewusstsein sind aber zwei verschiedene Klassen von Phänomenen. Deshalb gehen Materie und Bewusstsein nicht ineinander über. Das bedeutet, dass Bewusstsein nicht aus Materie entsteht und deshalb auch nicht durch die Verschmelzung der materiellen Keimzellen bei der Empfängnis entstehen kann.

    Exakt das ist die Frage. Die meisten Wissenschaftler , die in diesem Bereich forschen, würden sagen. dass unser Bewusstsein ein Produkt der Nervenaktivität des Gehirns ist. Und aufgrund seiner ungeheuren Komplexität ist das menschliche Gehirn zu einem sehr ausgeprägten Bewusstsein fähig. So könnte man, glaube ich, den momentanen Standpunkt der Wissenschaft zusammenfassen. Also Bewusstsein als materiegebundenes Phänomen.

    Beim Lesen dieser Diskussion bin ich auch direkt über die durchaus fragwürdige Prämisse in Helmuts Text gestolpert: " Materie und Bewusstsein sind aber zwei verschiedene Klassen von Phänomenen. "


    Danke @Kaffeebohne für diesen mMn wichtigen Beitrag, um zu bedenken, dass wissenschaftlich gesehen noch unklar ist, in welchem genauen Verhältnis Bewusstsein und Materie zueinander stehen und welche Rolle dabei das Gehirn spielt.