Beiträge von mukti im Thema „Geisterglauben im Buddhismus“

    Uns, der Menschheit?

    Uns, der Menschheit. Wenn wir es alle besser aushalten könnten, etwas nicht zu wissen, wäre viel gewonnen. Stattdessen haben wir alle die Tendenz, uns ein schlüssiges Weltbild zu basteln, in dem keine Fragen mehr vorkommen. Dann fühlen wir uns wohl und sicher. Das ist auch oft der Grund für Streiterei: Weil wir die Überzeugungen anderer, die nicht in dieses Weltbild passen, das mir Sicherheit vermittel und Sinn, als Bedrohung erleben.

    Vielleicht gibt es ja Menschen die wissen dass es Geister gibt. Das ist wohl nicht auszuschließen, nur weil die moderne Wissenschaft bis jetzt keine Beweise gefunden hat, etwa nach dem Motto: "Weil wir es nicht wissen, weiß es niemand".


    Vielleicht gibt es eine Art Materie die mit den fünf physischen Sinnen nicht wahrnehmbar ist und aus der solche Wesen bestehen und vielleicht kann ein Mensch eine dementsprechende Wahrnehmung entwickeln. Man mag genug Gründe finden das für wahrscheinlich zu halten oder genug Gründe um es für unwahrscheinlich zu halten. Das kommt darauf an womit man sich beschäftigt, woran man sich orientiert und welche Erfahrungen man selber hat.


    Etwas Anderes ist ein fixierter Glaube - an einer Ansicht unter allen Umständen festzuhalten und jede andere Möglichkeit rigoros auszuschließen. Auf dieser Grundlage kann Streit entstehen.

    Jemand mag es für wahrscheinlich halten dass es Geister gibt, jemand mag es für unwahrscheinlich halten. Wenn beide die Einsicht haben dass sie es nicht wirklich wissen und die Ehrlichkeit das zuzugeben, dann entsteht kein Streit. Jeder räumt ein dass der Andere recht haben könnte und ist grundsätzlich bereit seinen etwaigen Irrtum einzusehen. Wer allerdings zu einem bestimmten Thema nach langer Auseinandersetzung eine Ansicht entwickelt hat, kennt alle Argumente gegen seine Ansicht und hat sie bereits gründlich erwogen. Er wird sich also kaum von einer anderen Ansicht überzeugen lassen. Irgendwann wird er der immer gleichen Debatte bei der nichts besseres mehr herauskommt überdrüssig werden und so hat man sich einander zumindest in dieser Sache nichts Wesentliches mehr zu sagen. Man ist da halt nebeneinander und nicht miteinander.