Beiträge von Bebop im Thema „Eine Frage zu den Lehren über den Bodhisattva im Theravada und Mahayana“

    Zitat

    Ein Buddha ist vollkommen.


    Bevor der Buddha Gautama zum Buddha wurde, war er ein Asket.

    Nach einer anderen Lesart hat er schon bei der Geburt gesagt, er sei der einzige Erhabene usw. D.h. er war es von Anfang an - seiner (!) Ansicht nach. Nach der obigen Lesart war er es der Ansicht anderer (!) Menschen nach. Diese Ansicht wurde und wird sicher nicht von allen geteilt, ist also reine Glaubens- oder Definitionssache. Wir waren nicht dabei, und ich glaube nicht, dass der Gautama irgendwann vollkommen war, z. B. stelle ich mir unter einem vollkommeneren Menschen einen vor, der - wenn er wie der Gautama aus derart reichem Haus stammt - seinem Vater das Erbe so ableiert, dass er damit Krankenstationen für die Armen baut und so weiter. Aber so weit ich weiß ist von solch unternehmerischem Geschick zum Wohle der Armen nichts überliefert. Der angeblich Vollkommene hat wohl eher darauf hingewirkt, dass ihm und der Ordiniertensangha materielle Dinge zukommen (für die gänzlich seine eigene Familie hätte sorgen können), während er und seine engen Getreuen dem Volke im Gegenzug nur spirituelle Hilfe anzubieten hatten. Ein Vollkommener stirbt auch nicht an einer Lebensmittelvergiftung, das ist einfach allzu menschlich. Der "Buddha" kann daher in meinen Augen nur als Metapher verstanden werden, niemals als historische Vollkommenheit.

    Das sind doch nur Metaphern. Mal bist du der, der etwas hört und es macht klick. Dann bist du der, der von selbst auf was kommt. Und dann bist du der, der andere zu einer Einsicht bringt. Einen vollkommenen Menschen gibt es nicht, also gibt es auch keinen vollkommenen Buddha, denn die Fleischwerdung ist ja wie beim Sohn Gottes vonnöten. Der Buddha ist sozusagen die Illusion, der Bodhisattva ist machbar (im Aspekt der tätigen Hilfe, Gebefreudigkeit, Freundlichkeit und Verwirklichung von Samsara ist Nirwana). Der Buddha ist was für den Traum, der Bodhisattva für den Wachzustand. Oder: Der Bodhisattva ist der NIE kommende Buddha (denn er hat besseres zu tun, als sich auf die Buddhaschaft einzulassen).