Ich denke, es ist ein üblicher Effekt. Als Shin- und Nichiren-Buddhismus neu aufkamen, wurden die Gründer ja verfolgt und mussten ins Exil. (Oder auch anders herum: In Mahayanasutren hat man ja beissende Kritik am "Hinayana"). Zen (und vor allem Ch'an) sind ja zum Teil viel radikaler als säk. Buddhismus, aber es ist halt eine etablierte Lehre. Ich denke, man sieht neue Entwicklungen oft als Bedrohung des eigenen Glaubenssystems (auch wenn es sicher bestritten wird, dass es das sei). Aber ein kritisches Hinterfragen der neuen Positionen finde ich in Ordnung. Ein Forum lebt ja von unterschiedlichen Sichtweisen. Es sollte nur nicht abwertend geschehen. Aber das ist wohl eher Wunschdenken. (Und es gab es ja hier nicht nur Kritik am säk. Buddhismus. Ich kann mich an Zeiten erinnern, wo für manche selbst Theravada ein Abfall von der reinen Lehre war. Ich wunder mich immer, wie wenig Toleranz es hier gibt. Und auch wieviel Dünnhäutigkeit.)
Zudem beobachte ich etwas seltsames: Gerade die Leute, die immer darauf beharren, dass Buddhismus kein Glaube ist und man alles hinterfragen soll, haben Probleme damit, sobald jemand das macht.
Ansonsten seh ich aber auch die Kritik an einer Stelle durchaus nachvollziehbar: Vielleicht wär es manchmal einfacher, anstatt etwas immer wieder zu reformieren, einen Cut zu machen, und etwas neues zu beginnen. Wär sicher auch eine Variante. (Im Nonbuddhismus sehe ich das zumindest im Namen so in die Richtung gehend). So mein Blick von aussen.