Beiträge von Amdap im Thema „Scheitern des Dialogs“

    Deine Schlussfolgerung könnte ja nur gelten wenn gesagt wird :"Nur wer an Allah und das Jüngste Gericht glaubt ..." Aber das "Nur" steht nicht an der Wand der Moschee

    Das erscheint mir kleinkrämerisch. Aber nun gut.

    Meine Beteiligung an diesem Thema ist abgeschlossen.

    Zurzeit steht da auf der Wand: "Wer an Allah und das Jüngste Gericht glaubt, soll seinen Nachbarn gut behandeln."

    Als ich das zum ersten Mal las, stutzte ich, blieb wie angewurzelt stehen und fing an zu grübeln.

    Denken die denn, dachte ich, dass diejenigen, die nicht an Allah und das Jüngste Gericht glauben, so wie ich zum Beispiel, ihren Nachbarn nicht gut zu behandeln brauchen? Das solche Menschen wie ich zu nichts verpflichtet sind und machen können, was sie wollen, aber wenn sie an Allah und das Jüngste Gericht glauben, nicht mehr machen können, was sie wollen?

    Ach, es ist so ermüdend, dass ich mich dauernd wiederholen muss!

    Ihr habt mich alle überhaupt nicht verstanden und alles Mögliche da hineininterpretiert und mir angedichtet, dabei geht es mir nur um die Logik.

    Eine verkehrte Logik wie diese zum Beispiel:

    "Der Elefant ist ein Tier. Er hat vier Beine.

    Daraus folgt, dass alle vierbeinigen Tiere Elefanten sind."

    Wenn Ihr jetzt aber immer noch nicht versteht, was ich meine, gebe ich hier auf, es ist einfach nur Zeitverschwendung.

    Näher kann ich leider nicht darauf eingehen, da ich heute verreise und eine Woche offline bin.

    Kann mich nur wiederholen.

    Helmut:

    Der Satz lautete: "Wer an Allah und das Jüngste Gericht glaubt, soll seinen Nachbarn gut behandeln",

    jedoch:

    An dem Zitat, dass zur Zeit auf der Wand steht, ist doch nichts auszusetzen. Wer an Allah und das Jüngste Gericht glaubt, darf seinen Nachbarn nicht schlecht behandeln. Der Umkehrschluss ist dann ja, wer seinen Nachbarn nicht gut behandelt, kann nicht wirklich an Allah und das Jüngste Gericht glauben.


    Ein Christ würde wohl sagen, wer an Gott und Jesu Christus und das Jüngste Gericht glaubt, muss seinen Nachbarn gut behandeln, darf ihm keinen Schaden zufügen.

    hat eine andere Logik, darum vermutete ich, dass es auch ein Übersetzungsfehler aus dem Arabischen sein könnte. Mir scheint, das hattest Du überlesen.

    Desweiteren erschließt sich mir aus Deinem Kommentar eine typisch buddhistische Sichtweise, aber wer in deren Kultur aufgewachsen ist, solche Leute ticken anders.

    Ich kenne auch ein paar Beispiele von diesen, habe zudem einen syrischen Kollegen. Sehr nett, aber wenn's an Eingemachte geht, versteht er keinen Spaß.

    Außerdem habe ich ein Buch empfohlen von Ahmet Toprak. Das sollte man erstmal gelesen haben.

    Zusätzlich hatte ich darauf hingewiesen, dass in einem Deutschkurs zur Erlangung des deutschen Passes ein Residentlama des Kamalashila-Instituts von muslimischen Mitschülern gemobbt wurde.


    Hat Dich das gar nicht nachdenklich gemacht? Mir scheint, Du bist da nicht so nah dran wie ich.

    Ich habe Dir ein "Gefällt mir" gegeben, weil ich sicher bin, dass Du es ironisch gemeint hast.

    Und auf andere Weise kann ich mir eine Fortführung eines Dialogs auch nicht vorstellen.

    Es passiert leicht, dass man aneinander vorbeiredet, weil die Fokussierungen doch sehr unterschiedlich sind.


    Nehmen wir als Beispiel hier den Islam.

    In meiner Nähe gibt es so eine Art Moschee oder zumindest ist es ein muslimischer Treffpunkt im Gebäude einer ehemaligen Tischlerei. Diese Moschee steht an einem Verkehrskreisel nördlich der Altstadt. Die weiß getünchte fensterlose Seitenwand eignet sich sehr gut für die Zurschaustellung von Sprüchen, in ca. 4 m Höhe, aus dem Koran, weil man das ringsherum sehr gut lesen kann.

    Zurzeit steht da auf der Wand: "Wer an Allah und das Jüngste Gericht glaubt, soll seinen Nachbarn gut behandeln."

    Als ich das zum ersten Mal las, stutzte ich, blieb wie angewurzelt stehen und fing an zu grübeln.

    Denken die denn, dachte ich, dass diejenigen, die nicht an Allah und das Jüngste Gericht glauben, so wie ich zum Beispiel, ihren Nachbarn nicht gut zu behandeln brauchen? Das solche Menschen wie ich zu nichts verpflichtet sind und machen können, was sie wollen, aber wenn sie an Allah und das Jüngste Gericht glauben, nicht mehr machen können, was sie wollen?

    Oder habe ich da was falsch verstanden? - Wohlgemerkt, ich versuchte mich in deren Denkweise einzufühlen. Bezogen auf mich wäre dieser Gedanke natürlich Nonsens.

    Doch denke ich, vielleicht ist es auch ein Übersetzungsfehler. Vielleicht beinhaltet seine Logik auf Arabisch etwas ganz anderes.


    Und vorgestern Abend ging ich am anderen Ende meines Stadtteils spazieren. Da kam mir so ein migrantisch aussehender Typ entgegen, der lauthals in gutem Deutsch telefonierte. "Der Prophet sagt, heirate früh, damit du nicht sündigst!", krähte er ins Mikrofon, damit man es auch noch auf der anderen Straßenseite gut verstehen konnte.

    Ich war wie vom Donner gerührt. Dann kann man also als männlicher Muslim früh heiraten, seine Frau vergewaltigen und dabei nicht sündigen? Ist wohl alles legitim, Hauptsache, man ist verheiratet? Und die Frauen brauchen wohl nicht gefragt zu werden. Dabei hat unser Staat jetzt zunehmend große Probleme mit Kinderehen, eben durch die inzwischen vielen Migranten.


    Tja, das sind solche Beispiele. Harte Brocken, finde ich.

    Ich habe noch nie an einem interreligiösen Dialog teilgenommen, darum weiß ich nicht, ob solche Themen da auch drankommen, wenn die muslimische Abteilung anwesend ist.

    Gleichzeitig denke ich, dass sie so eine Art Monopoldenken kultivieren. Ich weiß, dass einer der Residentlamas im Kamalashila-Institut, als er wegen Erlangung des deutschen Passes zum Deutschunterricht musste, von deren Seite gemobbt wurde. Vermutlich heftig, aber der Lama hat es nur ganz flüchtig angedeutet.

    Das sind alles so unterschiedliche Welten - wie soll man da auf einen Nenner kommen ... ?


    Um die Denke jener Community zu verstehen, sollte man sich auch mal mit deren Erziehungsmethoden beschäftigen. Ich habe dazu ein sehr nützliches Buch von Ahmet Toprak:

    "Muslimisch - männlich - desintegriert", Econ-Verlag. A.T. hat noch mehr sehr interessante Bücher geschrieben. Sie helfen zu verstehen, was da im Innern vor sich geht.


    Auch habe ich gehört, dass beim Großteil der interreligiösen Dialoge Vertreter der asiatischen Religionen gar nicht mehr eingeladen werden, da bleiben die Monotheisten unter sich.

    Das ist wirklich eine schwierige Situation.