Beiträge von kongjiazhong im Thema „Scheitern des Dialogs“

    Es ist immer gut, zu verstehen, dass Menschen aus den unterschiedlichsten Gründen verschiedenen Religionen (oder keiner) und deren zahlreichen Glaubensgemeinschaften angehören und es hilfreich ist, sich mit ihnen im alltäglichen Leben zu arrangieren.


    Nach meinen Erfahrung gelingt dies in der Regel mit Angehörigen dharmischer Religionen ein wenig leichter als mit Abrahamiten.


    Einigermaßen objektive und umfassende Kenntnisse der eigenen Religion und der anderer sind ebenfalls vorteilhaft. Gerade interreligiöse oder interkonfessionelle offizielle Dialoge sind aber ein Hindernis für solch ein Verständnis, denn dabei werden nicht selten weichgewaschene, moralistisch aufgehübschte und im Grunde unehrliche Märchen von- und übereinander erzählt. Man hört, was man hören möchte und erzählt Passendes.


    Dass nach herrschender islamischer Auffassung, Buddhisten (und Christen) ihr nachtodliches Leben in der ewigen Hölle verbringen werden, und zwar nur deshalb, weil sie keine Muslime sind, kann als gesetzt betrachtet werden. Es gibt christliche Kirchen, die hinsichtlich der Muslime (und Buddhisten) annehmen, dass diese in die ewige Hölle gelangen, nur weil sie nicht Christen sind.


    Die dialogische Kunst besteht darin, dies irgendwie vergessen zu lassen oder mit irgendwelchen Phrasen zu verschleiern. Die eigene Position aufzugeben, würde bedeuten, die eigenen dogmatischen Definitionen und Überlieferungen zu verraten, und warum sollte dies jemand tun?


    Und warum sollte ich mich in einen offiziellen Dialog mit Menschen begeben, die davon überzeugt sind, dass ich in der ewigen Hölle enden werde, weil ich ausgerechnet nicht mit ihren Glaubenssätzen übereinstimme?


    Und wie böse müssen jene Menschen sein, die dialogisieren, anstatt mich davor zu bewahren, übel zu enden.


    Gute Menschen missionieren, den Bösen ist es egal, was mit ihren Dialogpartner*innen geschieht.


    Kongjiazhong