Beiträge von lubob im Thema „Scheitern des Dialogs“

    Zurzeit steht da auf der Wand: "Wer an Allah und das Jüngste Gericht glaubt, soll seinen Nachbarn gut behandeln."

    Als ich das zum ersten Mal las, stutzte ich, blieb wie angewurzelt stehen und fing an zu grübeln.

    Denken die denn, dachte ich, dass diejenigen, die nicht an Allah und das Jüngste Gericht glauben, so wie ich zum Beispiel, ihren Nachbarn nicht gut zu behandeln brauchen? Das solche Menschen wie ich zu nichts verpflichtet sind und machen können, was sie wollen, aber wenn sie an Allah und das Jüngste Gericht glauben, nicht mehr machen können, was sie wollen?


    Wie anders hätte es sich entwickeln können, wenn du einfach hinein gegangen und mit dem Imam einen Tee getrunken hättest, um ihn zu fragen, wie er das sieht.


    Und wenn du dann statt über Worte zu diskutieren, öfter Mal vorbei geschaut und einfach nur zugehört und zugeschaut hättest.


    Vielleicht wäre da eine Tür zu ganz neuen Erfahrungen aufgegangen.


    Ich habe aufgrund des interreligiösen Dialogs sehr viel mit der lokalen Moschee zu tun und kann sagen: Der gelebte Islam ist vielfältig und gaaanz anders als wir Nicht-Muslime glauben.

    Bei uns gibt es seit zwei Jahren einen Kreis der Religionen. Mitglieder sind Christen div Kirchen, Muslime, Bahai, Buddhisten. Alle sind von ihren jeweiligen Gemeinden offiziell als Vertreter entsandt.


    Die einen sind dabei, weil sie es als gesellschaftspolitisches Instrument sehen um gegen Vorurteile und Abgrenzungen zu arbeiten, andere wollen lieber gemeinschaftliche spirituelle Erfahrungen ( gemeinsame Gebete z.B.).


    Es wird ausdrücklich nicht missioniert und kein Religionsvergleich betrieben.


    Es läuft sehr gut, es gibt eine Vielzahl von Veranstaltungen und Begegnungen, sehr viel inspirierenden Austausch und es sind eine Menge an Kontakten, Freundschaften und Kooperationen entstanden.