Beiträge von nuk im Thema „Der Karmapa, Missbrauchsvorwürfe, eine Initiativen von Karma Kagyüs“

    Vielleicht ist es im tibetischen Buddhismus ueblich, dass ein langjaehriges Studium bei einem Lehrer etwas von einer Art Schueler-Ziehvater-Beziehung hat. Das kann problematisch werden und zu Missbrauch verleiten. Ich gehe aber davon aus, dass es im Regelfalle nicht passiert. Ja, ich muss auch zugeben, dass solche engen Schueler-Lehrer-Beziehungen vielleicht geneigt sind, eventuell Missbrauch zu provozieren.


    Ich hatte oefter mal eine private Konversation mit mkha' hier im Forum. Und ich will behaupten, dass die tibetische Lehre weit mehr als nur 'Meditation' beinahltet (im Gegensatz zu Zen z.B.). Eine relativ lange Studienzeit ist dann durchaus berechtigt. mkha' hatte von ihrem Lehrer auch viel Wissen zu etlichen anderen Stroemungen des Buddismus erhalten, wie sie mir erzaehlte.

    Es gab in diesem Forum mal eine ältere Frau, die hatte einen Yoda als Avatar - die schrieb immerzu anhimmelnd über ihren Lehrer.


    Ich schätze, sie hat in dieser Art vielleicht über tausend Mal geschrieben ...


    Passt zu Personenkult.

    Du meinst bestimmt mkha'. Ich empfand ihre Erwaehnunen ihres Lehrers nicht unbedingt 'personenkultig'. Sie war sehr geschult in der tibetischen Lehre. Und wenn es stimmt, dass sie ihren Lehrer sehr lange hatte und fast alles von ihm gelernt hat, kann ich ihren Respekt und Wertschaetzung fuer ihn gut nachvollziehen. Wobei Ich mal davon ausgehe, dass es im tibetischen Buddhismus ueblich ist, seinem langjaehrigen Lehrer in Freundschaft verbunden zu sein, auch die Hoeflichkeit, seinen Lehrer zu wuerdigen. Bin mir da nicht sicher.

    Um an Gurkenhut's Meinung anzuknüpfen:

    Ich sehe es auch so. Kommunikative Prozesse sind wünschenswert. Und auch heutzutage in viel offenerem Maße als früher möglich.


    Mir kann keiner weiß machen, dass es im Laufe der Jahrhunderte nicht auch schon so wie heute war. Ich denke, es gab immer schon in gewissem Maße Missbrauchsfälle. Die blieben aber mangels Internet unter der Decke.


    Es ist wohl so, dass wir damit leben müssen, dass immer mal wieder schwarze Schafe auftauchen, die die buddhistische Lehre zu ihrem eigenen Vorteil und zum Schaden anderer mißbrauchen. Aber es kann - heutzutage viel besser - darauf hingewiesen, darüber diskutiert und vielleicht Aufarbeitung geleistet werden. In sofern denke ich, dass die Missbrauchsfälle in Zukunft eher abnehmen könnten, prozentual besehen.