Beiträge von SteFo im Thema „Die fünf Widerstände in der Meditation“

    Da es um ja Meditation geht scheint auch das folgende Zitat aus SN46.53 relevant (man beachte, dass hier "Konzentration", also das, was im Palikanon üblicherweise für "Meditation" steht mit "Einigung" übersetzt wurde ... ich fand die deutschen Übersetzungen immer schon etwas befremdlich):


    Zitat

    Zu einer Zeit, ihr Mönche, wenn das Herz schlaff ist, da ist nicht die Zeit zur Entfaltung der Erwachungsglieder Gestilltheit, Einigung und Gleichmut. Und warum? Das schlaffe Herz, ihr Mönche, ist durch diese Eigenschaften schwerlich anzuregen.


    Soll heißen wenn 1. Müdigkeit und Mattigkeit vorherrscht, soll man doch die Praxis entsprechend anpassen:

    Zitat

    Zu einer Zeit, ihr Mönche, wenn das Herz schlaff ist, da ist die Zeit zur Entfaltung der Erwachungsglieder Lehrergründung, Tatkraft und Entzücken. Und warum? Das schlaffe Herz ist durch diese Eigenschaften sehr wohl anzuregen.


    Bei 2. Unruhe dagegen ist Konzentration ("Einigung") angezeigt:

    Zitat

    Zu einer Zeit, ihr Mönche, wenn das Herz erregt ist, da ist die Zeit zur Entfaltung der Erwachungsglieder Gestilltheit, Einigung, Gleichmut. Und warum? Das erregte Herz, ihr Mönche, ist durch diese Eigenschaften wohl zur Ruhe zu bringen.



    Also: die Praxis ist unter Berücksichtigung von Hindernissen anzupassen. Meditation ist nur eine Form der Praxis.

    Aravind

    Ein interassantes Thema sicherlich, wobei mir hier ein sprachliches Problem dominant zu sein scheint. Auch ist bzgl. "buddhistischer Sicht" zu beachten, dass es sich dabei um ein weites Feld handelt, weil nicht nur theravadische sondern auch mahayanische Sichtweisen "buddhistisch" sind. Aber ach, das Thema ist hier leider off topic.

    Ich bedaure es, wenn die von mir bevorzugte knappe Ausdrucksform zu Mißverständnissen führt. Ich habe ausgedrückt, was mir als Erfahrung erschien, angezogen von dem Wort "Gleichmut", weil "Gleichmut" mir viel bedeutet und sehr oft schon Gegenstand meiner Selbst-Erforschung war. Keinesfalls war der Ausdruck als Belehrung gedacht, weil mir erscheint, dass individuelle Erfahrungen sehr unterschiedlich sind.

    Bei "Meditation" (im buddhistischen Sinne) scheint mir tatsächlich "Gleichmut" die Basis schlechthin zu sein.